Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
Vom Netzwerk:
dreinzuschauen, als er den Humpen demonstrativ umdrehte. Nur noch ein Tropfen des Gerstensafts fiel zu Boden.
    »Die Reise kann gefährlich sein«, bemerkte Astrak und reichte kommentarlos seinen Humpen an Tarlon weiter, der diesen mit einem dankbaren Nicken annahm und einen tiefen Schluck nahm.
    Garret schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Üblicherweise werden die Wachen entlohnt, wenn sie hier ankommen. Wie man leicht sehen kann.« Er grinste breit, denn tatsächlich war es nichts Ungewöhnliches, eine der Handelswachen zu sehen, die eine der hiesigen Dorfschönheiten hofierte. Der Grund für Garrets Grinsen war, dass erst vorhin einer dieser Herren versucht hatte, Vanessa mit seinen Heldentaten zu beeindrucken. Sie hatte ihn jedoch gnadenlos abblitzen lassen.
    »Vielleicht hat er Angst, bestohlen zu werden«, sagte Vanessa.
    Garret sah sie ungläubig an. »In Lytara?«
    Astrak zuckte erneut mit den Schultern. »Manche Menschen haben seltsame Ängste. Ich hole mir noch ein Bier, und dann versuche ich, ein paar Küsse von den Bräuten abzustauben.«
    Er deutete mit dem Kopf auf die Plattform, die etwas entfernt aufgebaut war.
     
    »Wisst Ihr, das ist bei uns Tradition«, sagte der alte Mann. »Hochzeiten werden bei uns während des Mittsommerfestes vollzogen, zum einen ist dies der Zeitpunkt, an dem ein Priester im Dorf ist, und zum anderen ist es schon immer so gewesen.«
    »Und man hofft, dass die Kinder im Frühjahr zur Welt kommen!«, ergänzte der Wirt grinsend, der sich mittlerweile einen Stuhl herangezogen hatte, und erntete einen Lacherfolg. Lamar, dem man die Wirkung des Weins langsam ansah, lachte am lautesten.
    »Ich wette, die meisten Kinder kommen im Winter zur Welt!«, sagte er dann etwas undeutlich.
    Es war auch gut so, dass die meisten ihn nicht hörten. Nur das Gesicht des Wirts versteinerte, und sein Lachen, wie das einiger anderer, erstarb.
    Der alte Mann legte eine Hand auf den Arm des Wirts. »Ich glaube, es ist an der Zeit, uns zur Ruhe zu betten«, sagte er dann.
    »Nein«, beharrte Lamar und machte eine fahrige Geste mit dem Arm. »Eine letzte Runde für alle! Ich will wissen, was auf dem Sommerfest geschah!« Der alte Mann sah den Wirt fragend an, und dieser nickte.
    »Danach werfe ich euch alle raus«, sagte der Wirt laut, woraufhin einige der Zuhörer protestierten.
    »Nun, wenn es so laut ist, werde ich …«, sagte der alte Mann und lächelte, als es sofort still wurde. »Wo war ich? Richtig. Also, für die Hochzeiten bauten wir immer eine Plattform am Marktplatz auf, sodass alle die Brautpaare sehen und ihnen das Glück der Götter wünschen konnten. Dorthin begab sich also der junge Priester … und genau diesen wollte Elyra sprechen …«
     
    »Mein Name ist Elyra, und ich möchte wissen, wessen Gottes Diener Ihr seid«, teilte Elyra dem jungen Priester mit, der sie zuerst nur verblüfft ansah.
    Aus der Nähe war der junge Mann noch jünger und noch größer, als er aus der Ferne gewirkt hatte, aber sein Gesicht war freundlich, auch wenn er seine Überraschung nicht verbergen konnte. Als sie feststellte, dass er kaum älter sein konnte als sie selbst, war sie fast schockiert.
    »Ich diene Erion, dem Herrn allen Wissens und der Weisheit«, intonierte der junge Priester und lächelte dann freundlich. »Mein Glauben erlaubt mir außerdem, diese schöne Robe zu tragen.« Er drehte sich um seine eigene Achse, um sein Gewand besser zur Schau zu stellen. Offensichtlich hatte er bemerkt, wie sie seine Robe angesehen hatte. »Es dient dazu, den Gläubigen zu zeigen, dass Er reich ist an Wissen und Weisheit. Natürlich ist es kein echtes Gold. Sein Zeichen ist das offene Auge, denn Er ist allsehend. Die Laterne in diesem Auge bedeutet, dass Sein Licht die Dunkelheit in ihre Schranken weist und all jenen Hoffnung gibt, die durch Unwissenheit blind durchs Leben gehen.«
    Elyra war beeindruckt. Obwohl sie fand, dass die Robe vielleicht etwas … zu viel war. Sie interessierte sich nicht für Gold, echt oder nicht. Niemand, den sie kannte, interessierte sich dafür. Aber Weisheit und Wissen, Licht in der Dunkelheit … Das konnte sie verstehen. Das war es, was sie schon ihr ganzes Leben lang suchte.
    »Kann ich Euch noch ein paar andere Fragen stellen?«, fragte sie mit einem strahlenden Lächeln, das den jungen Priester blinzeln ließ.
    »Ja, sicher, mein Kind. Aber zuerst werde ich diese jungen Menschen im heiligen Stand der Ehe verbinden.«
    »Ihr wollt sie miteinander verheiraten?

Weitere Kostenlose Bücher