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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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zu reden. Er wandte sich an Pulver. »Scheint Elyra dir verändert? Ich habe sie noch nie so erlebt. Sie war so … scheu.«
    »Das war sie, bevor Sera Tylane starb!«, bemerkte Pulver und zog an seiner Pfeife, während er sich seine Antwort überlegte. »Nein. Nicht nur Elyra scheint mir verändert. Sie alle sind anders. Anders sogar, als sie es gestern noch waren. Erwachsener.« Er wies mit seinem Pfeifenstiel auf die Freunde, die sich nun vor einem der Musikanten niederließen, während Garret Honigfrüchte an einem Stand kaufte. »Sieh sie dir an. Überlege dir, was sie in den letzten Tagen durchgemacht haben. Was wir alle durchgemacht haben. Und dann frage dich, wieso wir überhaupt bereit sind, ihnen die Aufgaben und Pflichten von Kriegern zu übertragen.«
    Der Bürgermeister rieb sich den Nacken. »Ich weiß es nicht. Ich habe irgendwie einfach das Gefühl, dass es nicht falsch ist.«
    »Das liegt daran, dass sie Krieger sind. Sie alle, nicht nur Vanessa.«
    »Vanessa?«, fragte der Bürgermeister überrascht. »Tarlons kleine Schwester?«
    »So klein ist sie nicht mehr, das sollte sogar dir aufgefallen sein«, grinste Pulver. »Aber ja, Vanessa. Sie ist eine Kriegerin. Sie war nie etwas anderes und wird nie etwas anderes sein. Aber die anderen … ihre Bestimmung war es nicht. Doch jetzt ist es so. Und du fühlst es.«
    »Aber sie sind so jung«, sagte der Bürgermeister leise.
    Pulver zuckte die Schultern. »Also sollten wir dafür beten, dass sie alt werden.« Er nickte dem Bürgermeister noch einmal kurz zu und ging dann seiner Wege.
     
    Bei den Musikanten fanden die Freunde auch Markus, den Halbling, mit seiner Laute. Er hatte bis eben musiziert und legte seine Laute nun in ihren Koffer. Der Koffer selbst war Elfenwerk, sorgsam gearbeitet, poliert und mit Einlegearbeiten versehen, das Sonnenlicht gab ihm einen warmen Glanz, bis auf eine verkohlte Stelle an der Seite.
    Als er die Freunde kommen hörte, sah er auf und lächelte.
    »Hallo, Markus«, begrüßte Garret den kleinen Kerl, der dennoch ein Jahr älter war als er und einer seiner besten Freunde. »Wieder auf den Beinen?«
    Markus schaute auf seine Füße herab. »Sie sind ja wirklich groß genug, nicht wahr? Ja, mir geht es gut.« Er seufzte.
    »Den Umständen entsprechend, so sagt man ja wohl.« Er sah hoch zu dem Dachgebälk des Gasthofs, wo ein großes geöltes Leinentuch den Teil abdeckte, der beim Angriff Feuer gefangen hatte.
    »Ich hörte, ihr wärt beschäftigt gewesen. Ständig unterwegs, macht wichtige Dinge.« Er seufzte erneut. »Ich kümmere mich um meinen kleinen Garten und helfe in der Küche aus. Sie haben einen neuen Koch, wisst ihr? Meister Braun sagt, ich bin noch zu jung dafür.« Er sah zu Garret hoch. »Werdet ihr bald wieder aufbrechen?«
    »Im Moment sieht es nicht so aus«, antwortete Garret. Er sah sich auf dem prächtig geschmückten Platz um. »Was mich, ehrlich gesagt, etwas wundert. Ich dachte, dass wenigstens einige Kriegsvorbereitungen im Gange wären.«
    Markus nickte. »Dem ist auch so. Es gibt nur ein paar Probleme.«
    »Du weißt mehr darüber?«, fragte Vanessa neugierig.
    »Ja. Die Ältesten halten ihre Besprechungen im Gasthof ab. Ich bediene oft im Hinterzimmer, und mein neues Zimmer liegt direkt darüber.«
    »Und? Was planen sie?«, fragte Garret interessiert.
    »Das ist das Problem. Keiner weiß so richtig, wie man sich auf einen Krieg vorbereitet. Pulver hat einen der Söldner, der schon öfter mit einem Händler hierherkam, gefragt, wie man so etwas macht. Er kennt den Mann seit einiger Zeit und vertraut ihm. Zudem will der Mann sich hier zur Ruhe setzen.«
    »Vernünftiger Mann, dieser Söldner«, meinte Tarlon. »Was hat er gesagt?«
    »Erst mal hat er eine Menge Fragen gestellt. Ob wir Waffen und Vorräte haben. Wer von uns Waffen führen könnte. Solche Dinge …«
    »Und?«
    »Wir haben Waffen. Irgendwo liegen irgendwelche Schwerter in Kisten herum. Jeder hat einen Bogen. Vorräte haben wir genug. Die Häuser sind zum größten Teil aus Stein gebaut, und die Dächer werden ab jetzt mit Schiefer gedeckt. Wir könnten eine Stadtmauer bauen. Aber bis die fertig ist, hilft sie uns nicht mehr. Wir könnten den Pass sichern, was wir auch tun. Wir werden dort ein Tor bauen. Aber unser Feind kam ja nicht vom Pass, sondern aus der alten Stadt. Wir sollten Späher aufstellen. Nun, das haben wir getan. Keine Spur von den Feinden. Sie müssen nach Alt Lytar zurückgekehrt sein. Der Bürgermeister hat sich

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