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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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einem der Stühle saß und durch die kleine Sichtluke in den vorbeitreibenden Hyperraumhimmel schaute. »Meister Ma'Ning?«, rief sie zögernd, als sich die Tür hinter ihr schloss. »Jedi Jinzler«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Was bringt Euch nach D vier?« »Ihr habt auf den Anruf auf Eurem Kom nicht geantwortet«, sagte sie. »Meister C'baoth hat mich gebeten, Euch zu suchen.«
    »Ich habe meditiert«, erklärte er. »Dann schalte ich mein Kom immer ab.« »Aha.« Lorana sah ihn forschend an, während sie näher kam. Er wirkte seltsam angespannt. »Geht es Euch gut?«
    »Ich bin nicht sicher«, gestand er. »Was haltet Ihr denn von dem, was Meister C'baoth tut?«
    Die Frage überraschte sie. »Wie meint Ihr das?«
    »Wusstet Ihr, dass er die Autorität des Tribunals der Kommandanten ausgesetzt hat, über Beschwerden zu entscheiden?«
    »Nein, das wusste ich nicht. Welches System will er denn stattdessen einsetzen?« »Uns«, sagte Ma'Ning. »Soweit ich weiß, will er im Grunde, dass wir Jedi die Oberaufsicht über jeden einzelnen Aspekt des Lebens hier an Bord übernehmen.« »Zum Beispiel, wie die Leute die Messeräume dekorieren?«
    Ma'Ning verzog das Gesicht. »Sie haben offenbar mit Chas Uliar und seinem Komitee gesprochen.«
    »Mit Uliar«, bestätigte Lorana stirnrunzelnd. »Ich wusste nicht, dass er ein Komitee ins Leben gerufen hat.«
    »Oh, es ist nur eine Gruppe von Leuten, die es nicht mögen, wenn ihnen andere vorschreiben, was sie tun sollen.« Ma'Ning machte eine abfällige Geste. »Die meisten sind Techniker aus dem Reaktorkomplex und ihre Helfer. Ihre Beschwerden sind überwiegend banal, wie zum Beispiel diese Messeraum- Sache.« »Bei allem Respekt, Meister Ma'Ning, es kommt mir ein wenig lächerlich vor, dass wir uns überhaupt in Diskussionen über die Dekoration von Messeräumen verstricken lassen.« »Dem kann ich nicht widersprechen«, gab Ma'Ning zu.
    »Aber Meister C'baoth ließ sich nicht beirren - er sagte, eine Messe wie eine Unterwelt-Bar einzurichten würde antisoziale Haltungen fördern, die wir uns in einer so eng zusammenlebenden Gemeinschaft nicht leisten können. Doch ich spüre, dass die Leute uns immer mehr ablehnen. Ich fürchte, dass Meister C'baoth diese so genannten Reformen zu weit treibt.«
    »Dennoch, es ist schwer, seiner Grundannahme zu widersprechen«, sagte Lorana, die sich überhaupt nicht wohl dabei fühlte, hinter dem Rücken ihres ehemaligen Meisters über ihn zu reden. »Personen, die auf die Macht eingestimmt sind, müssten tatsächlich besser imstande sein, Recht zu sprechen und Integrität aufrechtzuerhalten, als andere. Aber es ist dennoch schwer einzusehen, was das damit zu tun haben soll, wie die Leute ihre Messeräume dekorieren.«
    »Genau« stimmte Ma'Ning ihr zu. »Aber das kann ich ihm offenbar nicht begreiflich machen. Glaubt Ihr, Ihr könntet vielleicht etwas erreichen?«
    Lorana verzog das Gesicht. Erst hatte Uliar sie gebeten, mit Ma'Ning zu sprechen, und nun bat Ma'Ning sie darum. Hatte man sie zur offiziellen Schlichterin des Jedi-Ordens ernannt, ohne ihr Bescheid zu geben? »Ich bezweifle, dass meine Ansichten für ihn wichtiger sind als Eure. Aber ich kann es versuchen.«
    »Um mehr will ich auch gar nicht bitten.« Ma'Ning wirkte erleichtert. »Und hört auf, Euer Licht unter den Scheffel zu stellen. Die Verbindung zwischen Meister und Padawan ist etwas Besondere und geht tiefer als alle anderen Beziehungen. Ihr seid vielleicht die einzige Person an Bord des Flugprojekts, auf die er wirklich hören wird.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte sie. »Aber ich werde tun, was ich kann.«
    »Danke«, sagte Ma'Ning. »Ihr sagtet, Meister C'baoth wolle mit mir sprechen?«
    Lorana nickte. »Er will, dass alle Jedi-Meister heute Abend um acht zu einer Besprechung im Konferenzraum der höheren Offiziere auf D eins erscheinen.« »Zweifellos noch mehr Reformen«, grollte Ma'Ning und stand auf. »Bitte sprecht bald mit ihm.«
    »Wenn ich ihn dazu bringen kann, lange genug an einer Stelle zu bleiben«, sagte Lorana. »Aber was soll ich Uliar sagen?«
    Ma'Ning seufzte. »Sagt ihm, ich würde darüber nachdenken. Vielleicht wird sich Meister C'baoth ja am Ende so viele andere Dinge aufhalsen, dass er nicht mehr bemerkt, wie das Schiff dekoriert wird.«
    Lorana schaute hinaus zum Hyperraum-Himmel. »Irgendwie bezweifle ich das.« Ma'Ning schüttelte ernst den Kopf. »Ich ebenfalls.«
    Es war ein langer, ermüdender Tag gewesen, aber inzwischen

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