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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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nervös auf ihre Eltern ein, und die Eltern wiederum versuchten, sie zu beruhigen. Lorana setzte dazu an, ihnen zu folgen, blieb aber noch einmal stehen, als Uliar sie am Arm berührte. »Was ist wirklich passiert?«, fragte er leise.
    Sie seufzte. »Ich spüre kein Leben mehr dort oben. Überhaupt keins.« »Könnte es sein, dass Ihr Euch irrt?«
    »Das ist möglich«, gab sie zu. »Aber ich glaube es nicht.« Er schwieg einen Moment. »Wir müssen uns überzeugen«, sagte er dann. »Es könnte Überlebende geben, die nur zu schwach sind, dass Ihr sie wahrnehmen könntet.« »Ich weiß«, sagte sie. »Aber wir können noch nicht nach oben gehen. Die Tatsache, dass die Turbolift-Kabinen nicht herunterkommen, spricht dafür, dass es an den Masten Lecks gibt. Wir werden warten müssen, bis die Droiden sie geflickt haben.« Uliar atmete zischend zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. »Das könnte Stunden dauern.«
    »Es geht nicht anders«, sagte Lorana. »Wir müssen warten.«

Kapitel 23

    Der Kampf war schon beinahe drei Stunden vorüber, und Car'das fing an, sich ernsthaft zu langweilen, als er schließlich hinter sich rhythmisches Pochen hörte.
    Er drehte sich halb um und klopfte mit dem Rand des Fernglases das gleiche Muster. Dann wandte er sich wieder den Sternen zu, versuchte, seine verkrampften Muskeln ein wenig zu entspannen, und wartete.
    Es geschah in einem plötzlichen Wirbel von Aktivität. Hinter ihm wurde die Tür zu seinem Gefängnis geöffnet, und er spürte das plötzliche Reißen des Vakuums an seiner Lunge und am Gesicht, als der Luftdruck in seiner Blase nach draußen explodierte und ihn in den Flur hinauswarf. Er sah Gestalten in Schutzanzügen, die ihn umgaben, und wurde von klebrigem Tuch umschlungen. Bevor er mehr tun konnte, als zu versuchen, das Tuch mit den Fingerspritzen von seinem Gesicht wegzuziehen, hatte er auch schon ein lautes Zischen in den Ohren, und das Tuch wich in allen Richtungen von ihm zurück.
    Und einen Augenblick später schwebte er in einer transparenten Rettungskugel.
    »Oh«, murmelte er und verzog das Gesicht, als seine Ohren schmerzhaft poppten, weil der Luftdruck zurückkehrte.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte eine vertraute Stimme aus einem Komlink, das sich am Sauerstofftank der Kugel befand.
    »Ja, Commander, danke«, antwortete er. »Ich nehme an, es hat alles funktioniert wie geplant?«
    »Ja«, bestätigte Thrawn, aber in seiner Stimme lag eine seltsame Traurigkeit. »Zumindest zum größten Teil.«
    Einer seiner Retter beugte sich näher heran, und zu seiner Überraschung sah Car'das, dass es sich um den Menschen handelte, der sich an Bord der Darkvenge als Commander Stratis vorgestellt hatte. »Car'das?«, fragte Stratis und starrte stirnrunzelnd durchs Plastik. »Was machen Sie denn hier?«
    »Er hat selbstverständlich die Vagaari in meine Falle gelockt«, sagte Thrawn, als ob das offensichtlich wäre. »Oder haben Sie vergessen, dass die Chiss keine Präventivschläge führen?«
    »Ich verstehe«, sagte Stratis, ohne den Blick von Car'das zu wenden. »Es war also nur ein Trick, ihn an Bord der Darkvenge der Spionage zu bezichtigen. Um Ihnen Deckung zu verschaffen, falls die ganze Sache schiefliefe?«
    »Es war zum Schutz, ja, aber nicht für mich.« Thrawn machte eine Geste, und der Rest der Truppe begann, Car'das' Rettungskugel durch den Flur zu manövrieren. »Ich wollte Admiralin Ar'alani schützen - sie war vor einer Stunde mit ihrem Transporter hier, um die befreiten Geroon-Sklaven wieder zu ihrem Planeten zu bringen.«
    »Und selbstverständlich konnte sie es sich nicht einmal leisten, auch nur inoffiziell an dieser Sache beteiligt zu sein«, sagte Stratis nickend. »Aber sie konnte zur richtigen Zeit wegsehen, und dann wäre Ihnen und Car'das die Schuld zugefallen, wenn etwas nicht funktioniert hätte.«
    »Vergessen Sie das mit der Schuld«, warf Car'das ein. »Was ist mit dem Flugprojekt passiert? Ich habe gesehen, wie die Sternenjäger darauf zuflogen.«
    Thrawn und Stratis wechselten einen Blick. »Wir wurden gezwungen, weiter zu gehen, als ich gehofft hatte«, sagte Thrawn.
    Car'das spürte, wie ihm das Herz in der Brust gefror. »Wie viel weiter?«
    »Sie sind tot«, sagte Thrawn leise. »Alle.« Sie schwiegen lange. Car'das wandte sich ab, und während die Chiss ihn weitertrugen, konnte er hin und wieder tote Vagaari im Flur liegen sehen. Thrawn hatte den Angriff auf Sklavenhalter und Mörder abgebrochen, um Tausende Unschuldiger zu

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