Die Kundschafter
meine Entscheidung, und nur meine Entscheidung«, versicherte Thrawn. »Ich kann Ihnen gern eine Demonstration geben, wenn Sie wünschen.«
»Dieses Gerät gehört nicht Ihnen«, warnte Ar'alani, deren neutrale Miene plötzlich verschwunden war. »Es gehört der Verteidigungsflotte.«
»Und wenn ich ein Angehöriger der Flotte bleibe, werde ich es Ihnen selbstverständlich übergeben«, sagte Thrawn. »Aber wenn man meinen militärischen Status aberkennt, habe ich keine Loyalität mehr zu beachten außer der zu meiner Adoptiv- familie. An diesem Punkt ...« Er beendete den Satz nicht.
Chaf'orm'bintrano hatte sichtlich Probleme, das alles zu verstehen. »Admiral, Sie können ihm nicht erlauben, dass er so mit Ihnen umspringt«, sagte er nachdrücklich. »Das ist schlicht und ergreifend Erpressung.«
»Es ist die Wahrheit«, verbesserte Thrawn. »Und Admiral Ar'alani hat nichts dazu zu sagen. Sie sind derjenige, der mir mit Aberkennung meiner Stellung droht.« Einige Zeit starrten sich die beiden Chiss in die Augen. Dann wandte sich Chaf'orm'bintrano plötzlich ab und stolzierte steifbeinig aus dem Konferenzraum.
»Das sah nicht gut aus«, murmelte Doriana.
»Doch«, erwiderte Car'das und sah Thrawn an. »Zumindest glaube ich das.«
»Ja«, bestätigte Thrawn und sackte ein wenig in sich zusammen. »Er ist wütend, aber er wird es jetzt nicht mehr wagen, mir meine Stellung abzuerkennen.« Er sah Ar'alani an. »Und sobald die Flotte den Schwerkraftprojektor hat, bin ich sicher, dass sie mich vor weiteren Versuchen seinerseits schützen wird.«
Ar'alanis Lippen zuckten. »Wir werden tun, was wir können. Aber eins sollten Sie verstehen, Commander. Wenn Sie sich weiterhin außerhalb der gesetzlichen Grenzen bewegen, die die Flotte und die neun Familien festgelegt haben, wird es vielleicht zu einer Situation kommen, in der wir nicht mehr zu Ihnen halten können.«
»Das verstehe ich«, sagte Thrawn. »Aber Sie sollten Ihrerseits verstehen, dass ich mein Volk weiterhin auf jede Weise verteidigen werde, die ich für notwendig halte.«
»Das ist das Mindeste, was ich von Ihnen erwarten würde.« Dann sah Ar'alani Doriana und Car'das an. »Ich übergebe Ihnen Ihre Gefangenen. Kehren Sie nach Crustai zurück und überlassen Sie es mir, mich um die Wracks der Vagaari-Flotte zu kümmern.«
»Ich gehorche«, sagte Thrawn und deutete eine Verbeugung an. »Der Schwerkraftprojektor wird auf Crustai auf Sie warten, wann immer Sie ihn abholen wollen.«
Ar'alani erwiderte die Verbeugung und ging.
Thrawn holte tief Luft. »Und damit ist es schließlich vorbei. Ein Shuttle wartet, um uns zurück zur Springhawk zu fliegen.« Er machte eine Geste zu Doriana. »Und dann bringe ich Sie und Vizelord Kav zu Ihrem Schiff zurück.«
»Danke«, sagte Doriana. »Wir freuen uns darauf, nach Hause zurückkehren zu können.«
Als sie den Raum verließen, wunderte sich Car'das über Dorianas steife Haltung.
Sie flogen durch eines der Systeme mitten im Sternenhaufen, als der Hyperantrieb schließlich aussetzte.
»Keine Chance, ihn zu reparieren?«, fragte Thrass.
Lorana schüttelte den Kopf. »Ich kann es jedenfalls nicht. Und wahrscheinlich auch sonst niemand, jedenfalls nicht außerhalb einer großen Werft.«
Thrass warf einen Blick durch die Kuppel zu der fernen Sonne. »Sie haben hier sechs Dreadnaughts, jeder mit seinem eigenen Hyperantrieb«, erinnerte er sie. »Könnten wir nicht in einen der anderen gehen und dessen Systeme benutzen?«
Lorana rieb sich die Stirn und verzog das Gesicht, weil der Druck das Pochen hinter ihren Augen nur noch schlimmer machte. »Wenn man nach den Anzeigen im KomOps geht, ist keiner der anderen Hyperantriebe funktionsfähig. Und alle Steuerleitungen zu den anderen Dreadnaughts sind ausgefallen. Was immer Ihr Bruder benutzt hat, um ... um C'baoths Angriff aufzuhalten, es hat einen großen Teil der empfindlicheren Ausrüstung an Bord versengt. Es wird Monate, vielleicht sogar Jahre brauchen, um diese Geräte auseinanderzunehmen und sie zu reparieren.«
Thrass trommelte nachdenklich mit den Fingern auf dem Rand der nächsten Konsole. »Dann werden wir hier Halt machen«, sagte er schließlich. »Wir schalten den Antrieb ab, nehmen dieses Delta-Zwölf-Schiff, von dem Sie gesprochen haben, und versuchen, einen Handel für Ihre Leute abzuschließen.«
»Ich glaube nicht, dass wir den Antrieb abschalten sollten«, sagte Lorana und versuchte nachzudenken. »Bei dem Zustand, in dem er sich befindet,
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