Die Kundschafter
zurück, nachdem Sie sich versteckt haben, und verhandle im Geheimen mit dem Rat der Familien um einen sicheren Flug nach Hause«, antwortete Thrass. »Selbst wenn diese Verhandlungen ein paar Monate dauern, werden die Überlebenden in der Zwischenzeit zumindest einen bewohnbaren Planeten haben.« Er sah Jinzler an. »Es gibt doch sicher noch andere Schiffe mit Hyperantrieb an Bord, die ich benutzen könnte, oder?«
»Nur eins, eine Delta-Zwölf-Skysprite für zwei Personen«, sagte Jinzler. »Aber damit sollten Sie die nötige Reichweite haben.«
»Das ist also die Lösung?«, fragte Car'das, der immer noch nicht glauben konnte, dass sie so schnell etwas Brauchbares gefunden hatten. »Wir verstecken das Schiff in diesem Sternenhaufen, verhandeln mit den Chiss - allen Chiss -, und alle bekommen, was sie wollen?«
»Sieht so aus.« Jinzler zögerte. »Aber bei diesem Wir sind Sie nicht eingeschlossen. Es gibt etwas anderes, worum ich Sie bitten wollte.« Sie kniff kurz die Lippen zusammen. »Ein persönlicher Gefallen.«
»Was denn?«, fragte Car'das vorsichtig. Einer Jedi einen persönlichen Gefallen zu tun klang nicht besonders reizvoll.
»Ich möchte, dass Sie meinen Bruder suchen, wenn Sie in die Republik zurückkehren«, sagte sie. »Er heißt Dean Jinzler, und er arbeitet wahrscheinlich für die Wartungsfirma, die das Senatsgebäude auf Coruscant betreut. Sagen Sie ihm ... « Sie zögerte. »Sagen Sie ihm einfach, dass seine Schwester an ihn denkt und hofft, dass es ihm eines Tages möglich sein wird, von seinem Zorn loszulassen. Seinem Zorn auf mich, auf unsere Eltern und auf sich selbst.«
»Also gut«, sagte Car'das. Seine Nackenhaare sträubten sich. Die Tatsache, dass sie ihn um diesen Gefallen bat, deutete an, dass sie befürchtete, selbst vielleicht nicht mehr in die Republik zurückkehren zu können. Und bei dem Zustand, in dem sich das Schiff befand, konnte er sich das leider nur zu gut vorstellen. »Ich werde mein Bestes tun.«
Einen Moment sah sie ihm direkt in die Augen. Dann nickte sie. »In diesem Fall sollten Sie jetzt lieber verschwinden«, sagte sie. Sie warf einen Blick auf ihr immer noch gezündetes Lichtschwert, als würde ihr auf einmal bewusst, dass es noch aktiviert war, und schaltete es ab. »Bitte vergessen Sie es nicht.«
»Nein«, versprach er. »Viel Glück.« Er sah Thrass an. »Für Sie beide.«
Zehn Minuten später lenkte Car'das das Shuttle aus dem Hangar des Dreadnaught und flog los. Er wandte den Shuttle den wartenden Schiffen der Fünften Herrschenden Familie zu und warf einen Blick über die Schulter auf das großartige Fiasko, zu dem dieses Extragalaktische Flugprojekt geworden war.
Er fragte sich, ob jemand das Schiff wohl jemals wiedersehen würde.
Doriana schaute aus der Brückenkuppel und lauschte mit einem Ohr dem Streit, den Chaf'orm'bintrano, Mitth'raw'nuruodo und die Chiss-Frau immer noch führten, als das Schiff des Flugprojekts plötzlich in den Hyperraum sprang.
Einen Augenblick lang starrte er die Stelle, wo es eben noch gewesen war, nur ungläubig an — und dann bemerkte er, wie ein Lächeln um seine Mundwinkel zuckte. Das also hatte Mit-th'raw'nuruodo geplant, als er diesen Streit heraufbeschworen hatte. Er hatte Zeit gewinnen wollen, damit einige seiner Leute die Dreadnaughts vor Aristocra Chaf'orm'bintranos Nase stahlen.
Und selbst Dorianas eigener Versuch, die Chiss zu verwirren, war zu einem Teil dieses Plans geworden. Hatte Mitth'raw'nuruodo dies vorhergesehen? Oder hatte er ihn einfach spontan in seinen Plan einbezogen? Wie auch immer, er war sehr geschickt vorgegangen.
»Entschuldigen Sie bitte«, meldete er sich zu Wort und hob einen Finger. »Ich glaube, die Diskussion ist sinnlos geworden.« Er wartete, bis ihn alle neugierig ansahen, dann zeigte er zur Kuppel. »Der Gegenstand Ihres Streits ist verschwunden.«
Kapitel 24
Der leuchtende Hyperraumhimmel trieb an der Kuppel des Dreadnaught vorbei, als das Extragalaktische Flugprojekt weiter ins Unbekannte flog. Lorana wusste, dass der Himmel dort draußen war, aber sie hatte keine Zeit, ihn sich anzuschauen. Ihre gesamte Aufmerksamkeit galt den Systemen von D eins, während sie die Macht benutzte, um gleichzeitig den Zustand des Schiffs zu spüren und die Steuerung angemessen auszurichten.
Es war schwer. Es war absurd schwer.
Vage spürte sie das Flüstern einer Bewegung an ihrer Seite. »Lorana?«, fragte Thrass, und seine Stimme klang in ihrem überbeanspruchten Bewusstsein, als
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