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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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können wir ihn danach vielleicht nie wieder starten.«
    »Aber wenn wir ihn nicht abschalten, wird das Schiff das System bald durchquert haben«, warf Thrass ein. »Wir könnten Monate oder länger unterwegs sein, wenn wir mit der Verteidigungsflotte und den neun Familien verhandeln wollen. Inzwischen könnte sich das Schiff schon im interstellaren Raum befinden, wo es schwer zu finden wäre.«
    Und wenn sich der Hyperantrieb nicht reparieren ließe, würde es auch im interstellaren Raum bleiben.
    »Dann sollten wir besser einen Platz in der Nähe finden, wo wir es eine Weile parken können«, schlug sie vor. »Eine nette hohe Umlaufbahn um einen dieser Planeten zum Beispiel. Lassen Sie uns benutzen, was von den Sensoren noch übrig ist, um herauszufinden, welche Möglichkeiten wir haben.«
    Sie brauchten beinahe zwei Stunden, um sich einen Überblick zu verschaffen. Am Ende fanden sie nur eine einzige brauchbare Möglichkeit.
    »Der Planet ist kleiner, als ich dachte«, bemerkte Thrass, als sie sich zusammen über die Haupt-Sensorkonsole beugten. »Weniger Schwerkraft bedeutet weniger Stabilität für den Orbit bei Störungen durch vorbeifliegende Objekte.«
    »Aber es bedeutet auch weniger Atmosphäre, die dem Orbit schaden könnte«, wandte Lorana ein. »Und der Planet befindet sich beinahe direkt an unserem Kurs, und wir brauchen nicht viel zu manövrieren, um dorthin zu gelangen. Ich würde sagen, wir versuchen es.«
    »Also gut«, sagte Thrass. »Hoffen wir, dass der Antrieb solange hält.«
    Sie hatten den Zielplanetoiden erreicht und näherten sich dem Orbit, als der Antrieb mit einem letzten Aufröhren erstarb.
    »Berichten Sie«, fauchte Lorana, während sie sich in der Macht ausdehnte und erfolglos versuchte, das System wieder zum Leben zu erwecken. »Thrass?«
    »Die rote Linie ist zu weit nach innen gebogen«, berichtete Thrass nervös von der Nav-Konsole aus. »Fünfzehn Orbits von hier schneidet sie sich mit der Oberfläche.«
    Verzweiflung stieg wie Säure in Loranas Kehle auf. Entschlossen kämpfte sie dagegen an. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, würde sie nicht zulassen, dass sich dieses Schiff selbst zerstörte. »Gehen Sie zur Sensorstation«, befahl sie. »Sehen Sie, ob es eine Stelle gibt, wo wir dieses Ding landen könnten.«
    »Das Schiff winde nicht für Landungen entworfen«, warnte Thrass, als er zu der entsprechenden Konsole eilte. »Können wir nicht doch noch eine Umlaufbahn erreichen?«
    »Ich arbeite daran.« Lorana ging zu der Gruppe von Technikmonitoren, wo sie zwischen all den roten Lichtern nach einem suchte, der immer noch grün war. Zwei der vorderen Bremsund Manövrierdüsen funktionierten offenbar noch. Wenn sie das Schiff irgendwie um 180 Grad drehen und dann die Düsen benutzen konnten, um auf ihrem derzeitigen Kurs zu beschleunigen ...
    Sie befanden sich bereits im Schwerkraftfeld des Planetoiden und hatten den ersten ihrer fünfzehn Orbits aufgebraucht, als Lorana widerstrebend zugab, dass ein solches Manöver nicht möglich sein würde. Es musste einfach zu viel Masse bewegt werden, und sie hatten zu wenig Zeit. »Kein Glück«, sagte sie und trat an Thrass' Seite. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Vielleicht«, antwortete er zögernd. »Es gibt hier ein lang gezogenes, abgeschlossenes Tal, das vielleicht tief genug für uns wäre.«
    »Ich sehe nicht, was uns das bringen sollte«, sagte Lorana. »Abgeschlossene Täler haben auf allen Seiten steile Hänge, was bedeutet, dass wir irgendwann sehr plötzlich bremsen müssten.«
    »In diesem Fall wäre dieser Halt nicht allzu gewaltsam.« Thrass zeigte auf das Display. »Das Tal ist voller kleiner Steine.«
    Lorana beugte sich stirnrunzelnd vor, um näher hinzusehen. Er hatte recht: Das gesamte Tal war beinahe bis zum Rand mit etwas gefüllt, das wie Kies aussah. »Ich frage mich, wie das entstanden ist«, murmelte sie.
    »Wahrscheinlich mehrere Zusammenstöße mit Asteroiden oder Meteoriten. Aber das ist gleich. Es ist der einzige Ort auf diesem Planetoiden, der uns eine Überlebenschance bietet.«
    Er hatte recht. Nachdem der Antrieb ausgefallen war, würde eine Landung überall sonst auf den Planetoiden einen Aufprall bei beinahe Orbit-Geschwindigkeit bedeuten. Dieser Kies würde den Aufprall vielleicht abfedern. »Können wir die Stelle ohne Antrieb erreichen?«, fragte sie und gab die Daten für eine Analyse ein.
    »Das Tal liegt tatsächlich nicht weit entfernt von unserem derzeitigen Orbitalkurs. Ich glaube,

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