Die Kundschafter
Ausrüstung für Generationen. Sie werden überleben. Das weiß ich einfach.«
»Dann wollen wir uns auf das Ende vorbereiten.« Thrass zögerte, dann streckte er die Hand nach ihr aus. »Ich habe Sie und Ihre Leute nur kurz gekannt, Jedi Lorana Jinzler. Aber in dieser Zeit habe ich gelernt, Sie zu bewundern und zu respektieren.
Ich hoffe, dass Menschen und Chiss eines Tages imstande sein werden, in Frieden nebeneinander zu arbeiten.«
»Das hoffe ich ebenfalls, Syndic Mitth'ras'safis von der Achten Herrschenden Familie«, sagte Lorana und nahm seine Hand.
Eine Minute standen sie schweigend da und hielten sich an den Händen. Beide bereiteten sich auf den Tod vor. Dann holte Thrass tief Luft und ließ ihre Hand los. »Lassen Sie uns diesen Teil der Geschichte zu Ende bringen. Möge das Kriegerglück auf uns herablächeln.«
»Ja«, sagte Lorana. »Und möge die Macht mit uns sein.« Sie zeigte in Richtung D vier. »Und mit ihnen.«
»Wie Sie sehen, haben wir Ihr Schiff und Ihre Ausrüstung nicht durcheinandergebracht«, sagte Mitth'raw'nuruodo, der Doriana und Kav über die Brücke der Darkvenge zu Kavs Büro führte. »Ich weiß, dass Sie sich deshalb Gedanken gemacht haben«, fügte er hinzu und warf Kav über die Schulter hinweg einen Blick zu.
Der Neimoidianer reagierte nicht. »Wie auch immer, ich nehme an, Sie sind froh, nach Hause zurückkehren zu können«, fuhr Mitth'raw'nuruodo fort, als sie das Büro betraten. »Es gibt nur noch einen oder zwei Punkte, über die ich Klarheit brauche, bevor Sie aufbrechen.«
»Selbstverständlich«, sagte Doriana und trat hastig zur Seite, als Kav sich an ihm und Mitth'raw'nuruodo vorbeidrängte, um den Tisch zu umrunden und sich trotzig auf seinen kunstvollen Stuhl zu setzen. »Wir werden alles tun, was notwendig ist«, fügte er hinzu und ließ sich auf einem Stuhl an einer Ecke des Schreibtischs nieder.
»Danke.« Mitth'raw'nuruodo setzte sich auf einen Stuhl an der anderen Ecke und sah Doriana an. »Ganz allgemein glaube ich, dass wir beide dafür sorgen wollen, dass dieser erste Kontakt zwischen unseren Völkern auch der letzte bleibt.«
»Das verstehe ich nicht.« Doriana gab sich bewusst verwirrt. »Unsere Beziehung hat sich bisher für beide Seiten als nützlich erwiesen. Warum sollten wir sie nicht fortsetzen wollen?«
»Kommen Sie schon, Commander«, sagte Mitth'raw'nuruodo freundlich. »Meine Seite dieser Abmachung ist selbstverständlich bereits gesichert. Sie haben keine Ahnung, wo sich meine Basis befindet oder wo die Planeten der Chiss liegen. Wir können vor Ihnen verborgen bleiben, solange wir wollen.« Er hielt einen Moment inne. »Aber Sie können ebenfalls zu Ihrer Zufriedenheit davon ausgehen, dass ich die Republik niemals von Ihrem Verrat an dem Extragalaktischen Flugprojekt unterrichten werde.«
Doriana starrte ihn an, und eine kalte Hand schloss sich um sein Herz. Wusste Mitth'raw'nuruodo von seinen Gesprächen mit Kav? Hatte er oder ein anderer Chiss gesehen, wie Kav ihm den kleinen Blaster gegeben hatte?
Oder hatte er einfach nur logisch geschlossen, dass Doriana versuchen würde, ihn umzubringen?
Langsam, beinahe unwillkürlich, bewegte sich seine Hand auf den versteckten Blaster zu, was Mitth'raw'nuruodo wegen der Tischkante nicht sehen konnte. Es wäre zweifellos vernünftig, seine Spuren auf diese Weise zu verwischen, erinnerte er sich entschlossen. Lose Enden konnten für jemanden, der ein Doppelleben führte wie er, tödlich sein. Sidious würde ebenso darauf bestehen, vor allem, wenn man bedachte, dass Mitth'raw'nuruodo den Sith-Lord gesehen hatte und seinen Namen kannte.
Und nachdem er schon dazu beigetragen hatte, dass fünfzigtausend Personen an Bord des Extragalaktischen Flugprojekts ihr Ende gefunden hatten, würde ein einziger weiterer Tote sicher nicht mehr zählen.
Mitth'raw'nuruodo wartete immer noch und beobachtete ihn schweigend. Doriana schloss die Hand um den Griff des Blas-ters ...
Und hielt inne. Mitth'raw'nuruodo war ein brillanter Taktiker und ein ebenso guter Stratege. Ein Mann, der es mit Kriegsschiffen der Republik, nomadischen Piraten und selbst Jedi aufgenommen und sie alle besiegt hatte.
Und Doriana dachte allen Ernstes daran, ihn umzubringen?
»Worauf warten Sie?«, unterbrach Kav seine Gedanken ungeduldig. »Er ist allein und ungeschützt. Erschießen Sie ihn!«
Doriana lächelte, und plötzlich war all die Anspannung verschwunden, die seit der Vernichtung seiner Kampfgruppe an ihm genagt hatte.
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