Die Kundschafter
Bar und nutzte Jedi-Techniken, um seine Sinne zu verstärken.
Er hatte sich gerade eben so weit genähert, um das Gespräch belauschen zu können, als Anakin die Theke erreichte, sich zwischen einen Aqualish und einen Rodianer zwängte und sich ein paar Nüsse nahm. »... überwiegend im Patameene-Viertel«, sagte der Barmann gerade leise. »Aber das ist nur ein Gerücht.«
»Danke«, erwiderte Riske. Er streifte die Hand des Bartenders mit seiner, und Obi-Wan erspähte kurz ein metallisches Glitzern, als der Bartender sich wieder aufrichtete und die geschlossene Faust unauffällig hinter die Bar sinken ließ. Dann fiel der Blick des Brolf auf Obi-Wan, und seine hornige Haut zuckte ein wenig. Riske bemerkte das, drehte sich um und ließ die rechte Hand lässig zum Gürtel sinken, die Fingerspitzen unter dem Rand seiner Weste.
»Das genügt, Anakin«, sagte Obi-Wan mit lässig klingender, aber fester Stimme, als er hinter seinen Schüler trat und den Jungen an der Schulter nahm, wobei er darauf achtete, weder Riske noch den Bartender direkt anzusehen.
»Nur noch eine Handvoll mehr«, sagte Anakin, drehte sich um und hielt eine große Tashru hoch.
»Also gut, aber erst nach dem Essen«, mahnte Obi-Wan. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Riske die Hand weiter senkte, und er spürte, dass das Misstrauen des Sicherheitsmannes ebenso verging wie das des Bartenders. »Du willst dir schließlich nicht den Appetit verderben.«
Der Junge seufzte dramatisch. »Also gut«, sagte er und wollte sich umdrehen.
Und streifte dabei mit der Schulter den Rücken des Aqualish, gerade, als der große, kräftige Nichtmensch sein Glas zum Mund hob, und eine kleine Welle roter Flüssigkeit schwappte über den Glasrand und eine massive Hand.
Obi-Wan zuckte zusammen. Es war nur ein kleiner Unfall gewesen, mit ebenso geringfügigem Schaden. Aber solche Subtilitäten entgingen dem aufbrausenden Temperament der meisten Aqualish gern.
Und dieser hier war ein sehr typisches Exemplar. »Du - Kind - Mensch -Unruhestifter ...«, knurrte er in seiner Muttersprache und fuhr so schnell herum, dass er noch mehr von seinem Getränk verschüttete. »Wieso behelligst du mich?«
»Es war nur ein Versehen«, sagte Obi-Wan schnell und zog Anakin zurück, sodass der Junge direkt vor ihm stand. »Ich entschuldige mich für seine Achtlosigkeit.«
»Er ist kein in Blätter gewickeltes Baby mehr, dass Sie hinter ihm sauber machen müssen«, entgegnete der Aqualish und starrte Obi-Wan mit seinen riesigen Augen wütend an. Dann wandte er sich wieder Anakin zu und ließ die Hand zu dem Blaster sinken, den er am Gürtel trug. »Er muss gutes Benehmen und Selbstdisziplin lernen.«
Obi-Wan packte Anakins Schulter fester, als er bemerkte, dass der Junge zornig wurde. Selbstdisziplin zählte für Anakin zu seinen größten Problembereichen, und Obi-Wan musste ihn mindestens ein oder zwei Mal in der Woche daran erinnern. Der Junge war bestimmt alles andere als versessen darauf, diese Lektion jetzt auch noch von einem mürrischen Nichtmenschen zu hören zu bekommen. »Immer mit der Ruhe, Anakin«, warnte Obi-Wan, und er wusste, dass inzwischen die Blicke aller in der Cantina auf sie gerichtet waren. Sein kleines Theaterspiel hatte Riskes erstes Misstrauen gegenüber einem möglichen Lauscher beruhigt, aber dieses Misstrauen würde zurückkehren, und zwar erheblich stärker, wenn Obi-Wan gezwungen war, sich als Jedi zu erkennen zu geben. »Kommen Sie, Freund«, sagte er beschwichtigend zu dem Aqualish, »Sie haben doch sicher bessere Möglichkeiten, Ihre Energie zu verausgaben. Ich lasse Ihnen ein neues Getränk bringen, und dann werden wir gehen.«
Der Aqualish starrte ihn eine Weile nur wütend an, die Hand nun offen am Griff seines Blasters. Obi-Wan blieb reglos stehen, machte sich zum Kampf bereit, um blitzschnell das Lichtschwert unter der Tunika hervorzuholen, falls das notwendig werden würde.
Da aber geriet der Zorn des Aqualish ins Wanken. »Ein Likstro«, sagte er, nahm die Hand vom Blaster und zeigte auf sein halb volles Glas. »Ein großer.«
»Selbstverständlich«, erwiderte Obi-Wan. Zuvor hatte der Aqualish bestimmt keinen großen Drink gehabt, aber der Jedi wollte sich lieber nicht über Details streiten. Immer noch auf einen tückischen Angriff in letzter Sekunde gefasst, drehte er sich um und sah den Bartender an. »Einen großen Likstro«, bestellte er.
Der Barmann nickte und griff nach einem Zapfhahn. Eine Minute später hatte der Aqualish sein
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