Die Kundschafter
diesen Verhandlungen abgibt.«
»Das Gleiche könnte ich über Jedi-Meister C'baoth sagen«, erwiderte Riske. »Vorsitzender Argente war ziemlich überrascht, als Ihr Meister auftauchte.« Er wies in Richtung der Cantina. »Und nun haben wir noch einen anderen Jedi im Spiel, der versucht, Privatgespräche zu belauschen. Was genau hat der Rat damit vor?«
»Soviel ich weiß, hat der Rat überhaupt nichts vor«, sagte Lorana. »Wir sollen in diesen Dingen unparteiisch sein.«
Riske schnaubte. »Wie auf Naboo?«, fragte er spitz. »Mir ist aufgefallen, dass Ihre edel gesinnte Neutralität für Königin Amidala und ihre Regierung überraschend hilfreich war.«
»Darüber weiß ich nichts«, sagte Lorana. »Wie Sie bereits erraten haben, bin ich nur eine Padawan. Aber ich kann Ihnen sagen, dass es nicht der Rat war, der uns hierhergeschickt hat.
Es war Meister C'baoths eigene Idee, und der Rat hat es ihm nur widerstrebend erlaubt.«
Riske runzelte die Stirn. »Er hat sich das also alles selbst ausgedacht?«
»Na ja, tatsächlich hat er auf etwas reagiert, das der Oberste Kanzler Palpatine sagte«, gab Lorana zu. »Aber es war immer noch keine Idee des Rats.«
»Palpatine«, murmelte Riske und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Interessant.«
»Und jetzt bin ich dran«, sagte Lorana. »Was machen Sie hier in der Stadt?«
»Ich versuche selbstverständlich dafür zu sorgen, dass der Vorsitzende Argente am Leben bleibt«, sagte Riske, dessen Laune sich offenbar plötzlich verschlechterte. »Es war ein Vergnügen, mit Ihnen zu reden, Padawan. Versuchen Sie, mir nicht mehr in die Quere zu geraten, ja?« Damit drehte er sich um und ging durch die Gasse davon.
Lorana sah ihm nach, bis er am anderen Ende im Fußgänger- gewühl der Stadt verschwand. Dann drehte sie sich seufzend um und eilte den Weg zurück, den sie gekommen war. Meister Kenobi würde über diese Sache nicht gerade erfreut sein, das war ihr klar.
Obi-Wan wusste nicht, wie er Lorana hätte finden sollen, und wenn er sie dennoch suchte, bestand die Gefahr, dass sie in dieser Riesenstadt eine ganze Weile lang aneinander vorbeilaufen würden. Also entschied er sich, in der Cantina auf sie zu warten.
Anakin war gerade mit seinem Tarsh Maxer fertig, als sie zurückkehrte.
»Interessant«, sagte Obi-Wan, nachdem er sich ihren Bericht angehört hatte. »Vorsitzender Argente ist also in Gefahr, wie?«
»Zumindest scheint Riske das zu glauben«, sagte Lorana. Man konnte ihr ansehen, dass sie auf einen heftigen Tadel gefasst war. Offenbar war C'baoths Unterrichtsstil ebenso herrisch wie der Rest seiner Persönlichkeit.
»Aber er scheint nicht zu denken, die Gefahr ginge von dir oder Meister C'baoth aus?«, sagte Obi-Wan.
»Nein, aber er hat nach den Absichten des Rats gefragt«, sagte Lorana. »Obwohl das beinahe beiläufig kam, als wäre es nur natürlich anzunehmen, dass der Rat Politik spielt. Ich glaube nicht, dass er mir gegenüber so offen gewesen wäre, würde er wirklich glauben, dass wir gegen Argente intrigierten.«
»Das nennst du offen?«, fragte Anakin verächtlich. »Andeutungen und Drohungen?«
»Ihr zu sagen, sie solle sich von ihm fernhalten, war nicht unbedingt eine Drohung«, wandte Obi-Wan ein. »Professionelle Leibwächter wie Riske machen sich immer Gedanken, dass ihnen Passanten oder wohlmeinende, aber amateurhafte Helfer in den Weg geraten könnten.«
»Er hält uns für Amateure?«
»Was gewisse Aspekte seines Berufs angeht, sind wir das tatsächlich«, erwiderte Obi-Wan schlicht und wandte sich dann wieder an Lorana. »Was glaubst du also? Ist Argente tatsächlich in Gefahr?«
So etwas wie Überraschung zeichnete sich auf ihren Zügen ab. C'baoth, dachte Obi-Wan, fragte sie vermutlich nicht oft nach ihrer Meinung. »Ich weiß es nicht«, antwortete sie schließlich. »Aber die Öffentlichkeit hier ist tatsächlich sehr aufgebracht wegen der Anstrengungen der Firmenallianz, die Minen vollständig in Besitz zu nehmen.«
»Das kann ich mir vorstellen«, sagte Obi-Wan. »Weißt du, in welchem Hotel Argente abgestiegen ist?«
»Im Sternenglanz«, sagte Lorana. »Es liegt etwa einen Kilometer östlich der Stadtmitte.«
»Aber Riske ist nicht in diese Richtung gegangen«, stellte Obi-Wan fest, »sondern eher in Richtung des Patameene-Viertels.«
»Patameene-Viertel?«, fragte Anakin.
»Ich hab mitgekriegt, wie der Bartender es ihm gegenüber erwähnt hat«, erklärte Obi-Wan. »Es ist eines der größten Viertel der Stadt und
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