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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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beiden Seiten in die Quergasse, den säuerlichen Geschmack einer Niederlage im Mund. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als zurückzugehen und zu hoffen, dass Kenobi ihr Versagen nicht so übel nahm, dass er C'baoth darüber unterrichten würde.
    Ein Flackern in der Macht war ihre einzige Warnung, aber sie reagierte sofort, sprang zur Seite, fuhr herum, zog das Lichtschwert aus der Schärpe und aktivierte es.
    Die wirbelnde Scheibe schwebte hinter ihr durch die Gasse und fing die Sonne ein, als sie ein wenig kippte und den Kurs änderte, um sich Loranas Positionswechsel anzupassen. Lorana packte ihr Lichtschwert mit beiden Händen, sah der Scheibe entgegen und fragte sich, wieso sich jemand mit einer solch relativ langsamen Waffe abgab.
    Eine halbe Sekunde später erhielt sie ihre Antwort, als sich die Scheibe in drei Teile spaltete und sich der obere und untere Teil in Duplikate des Originals verwandelten und ausschwärmten, um sich ihr von unterschiedlichen Seiten zu nähern.
    Also stand es drei zu eins. Immer noch kein Problem. Sie machte einen Schritt rückwärts und stellte sich im Geist vor, wie sie ihr Schwert gegen die Scheiben einsetzen würde. Sie kamen herangesummt, und mit einem raschen Eins-Zwei-Drei schaltete Lorana die leuchtende Klinge ein und halbierte alle drei Scheiben.
    Und als die Hälften der letzten klappernd in die Gasse fielen, schlang sich ein Arm von hinten fest um ihren Hals.
    Erschrocken holte sie tief Luft. Das war also der Grund für diesen relativ schlichten Angriff: Er war nur eine Ablenkung gewesen, um sie in den Tunnelblick des Zweikampfs zu treiben, während Riske aus seinem Versteck hinter einem Müllcontainer geschlichen war und sich ihr von hinten genähert hatte. Sie veränderte den Griff um ihr Lichtschwert und fragte sich, ob sie wohl die Zeit haben würde, damit nach hinten zu stoßen, bevor er eine weitere Waffe zum Einsatz brachte.
    »Ganz ruhig, Mädchen«, sagte er freundlich und drückte ihr etwas unter ihrem rechten Ohr gegen den Hals. »Schalten Sie das Ding ab und stecken Sie es weg. Ich möchte nur mit Ihnen reden.«
    »Worüber?«, fragte sie.
    »Stecken Sie es weg, und dann sage ich es Ihnen«, versprach er. »Kommen Sie schon — das hier ist es nicht wert, sich dafür den Kopf abreißen zu lassen.«
    »Ich bin eine Jedi«, warnte sie. »Wir reagieren auf Drohungen nicht besonders freundlich.«
    »Jedi vielleicht nicht«, stimmte Riske beinahe heiter zu. »Aber Sie sind keine Jedi -dafür haben Sie sich viel zu einfach reinlegen lassen.« Der Arm klemmte ihren Hals ein wenig fester ein. »Kommen Sie schon. Beruhigen Sie sich, und dann reden wir.«
    Wütend starrte Lorana die Wand der Gasse an, aber wenn sie von der Lächerlichkeit der Situation einmal absah, musste sie zugeben, dass Riske sie schon längst hätte töten können, wenn das wirklich seine Absicht gewesen wäre. »Also gut«, sagte sie, schaltete das Lichtschwert ab und steckte es wieder in die Schärpe.
    »Sehen Sie, das war doch gar nicht so schlimm, oder?«, sagte er und ließ ihren Hals los.
    »Es freut mich, dass Sie so zufrieden sind«, sagte Lorana, machte einen Schritt vorwärts und drehte sich zu ihm um. »Und worüber wollen Sie reden?«
    »Fangen wir mit Ihnen an«, schlug Riske vor und steckte einen kleinen Blaster zurück in eine versteckte Hemdtasche. »Warum hat C'baoth Sie ausgeschickt, um mir zu folgen?«
    »Meister C'baoth hat damit nichts zu tun«, sagte sie, streckte sich in der Macht aus und versuchte, ein Gefühl für den Mann zu bekommen. Er war kühl und emotionslos und hatte diese Haltung aufmerksamer Distanziertheit, die sie oft bei professionellen Leibwächtern wahrgenommen hatte. Aber unterhalb der Ruhe spürte sie auch ein gewisses Ehrgefühl oder zumindest die Bereitschaft, sein Wort zu halten.
    Und die Tatsache, dass er seinen Blaster weggesteckt hatte, wies darauf hin, dass er auch von ihr ein gewisses Maß an Ehre erwartete. Das allein schon veranlasste sie, ihn zumindest anzuhören.
    »War es der andere Jedi?«, fragte Riske. »Der, mit dem Sie in der Cantina waren?«
    Es gibt Zeiten, in denen wir vielleicht wünschen, nicht erkannt zu werden, hatte C'baoth ihr beigebracht, als sie noch auf Coruscant gewesen waren. Aber Riske erkannte offenbar einen Jedi, wenn er ihn sah. »Er interessierte sich für Sie, ja, aber Ihnen zu folgen war meine Idee«, sagte sie schließlich. »Er war vor allem überrascht, dass sich jemand in Passel Argentes Position persönlich mit

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