Die Kundschafter
Neunzehn Jedi? Und ein halber? »Leben Sie wohl, Captain.«
Er wartete, bis der Pilot den Transporter aus der vorderen Hangarbucht von Dreadnaught eins manövriert hatte und sie rasch am Außenrand von Yaga Minors Atmosphäre entlangglitten, bevor er Pakmillus Passagierliste herausholte und sie in seinen Datenblock steckte. Er hatte gehört, dass sich siebzehn Jedi an Bord befänden, und nicht neunzehn. Waren die Pläne in letzter Minute geändert worden? Und was in der Galaxis war ein halber Jedi? Plötzlich fielen ihm wieder die Gerüchte über den Tod von Darth Maul ein ...
Er rief die Jedi-Liste auf und überflog sie. Die Namen waren ihm sehr vertraut - es handelte sich überwiegend um potenzielle Unruhestifter, und er selbst hatte C'baoth auf subtile Weise dazu überredet, genau diese Leute zu überreden, an seiner großartigen Expedition teilzunehmen. Die erste Hinzufügung zu der Liste, Lorana Jinzler, war nicht wirklich eine Überraschung; Doriana hatte sogar damit gerechnet, dass sich C'baoths ehemalige Padawan entscheiden würde, noch eine Weile bei ihrem Meister zu bleiben. Bei den beiden anderen Neuzugängen handelte es sich um Obi-Wan Kenobi und seinen Padawan Anakin Skywalker.
Doriana lächelte in sich hinein. Skywalker war also Pakmillus halber Jedi. Eine putzige Art, es auszudrücken. Und für Doriana ein unerwarteter Bonus - seit Kenobi und der Junge auf Barlok beinahe alles verdorben hätten, hatte er ein unangenehmes Gefühl gehabt, was diese beiden betraf. Es wäre wirklich sehr praktisch, wenn sie ebenfalls beim Extragalaktischen Flugprojekt umkämen.
Die miteinander verbundenen Dreadnaughts hatten sich inzwischen aus den letzten Verbindungen des Docks gelöst und bewegten sich langsam aus dem Schwerkraftbereich von Yaga Minor auf den tiefen Raum zu. Einige Minuten später sah Doriana durch die Kuppel des Transporters, wie das riesige Schiff flackerte und dann im Hyperraum verschwand.
Noch einmal warf er einen Blick auf seinen Datenblock. Bonus oder nicht, er sollte lieber mit Sidious sprechen und ihn wissen lassen, dass sich Kenobi und Skywalker an Bord befanden, damit er wirklich sicher sein konnte, dass der Sith-Lord mit dieser Entwicklung einverstanden war.
Und er sollte es lieber tun, bevor das Extragalaktische Flugprojekt aus der Republik verschwunden war. Für immer.
Das Shuttle brachte ihn zum Raumhafen von Yavvitiri, ein paar Kilometer von dem Vorbereitungszentrum entfernt, in dem die meisten Arbeiten am Extragalaktischen Flugprojekt stattgefunden hatten. Palpatine und der Senat hatten versucht, nicht zu viel von dem Projekt an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, vielleicht, weil sie Kritik befürchteten, dass sie so viel Geld ausgaben. Mit dieser Politik hatten sie weitgehend Erfolg gehabt. Bei seinen diversen offiziellen und inoffiziellen Reisen in den vergangenen sechs Wochen war Doriana so gut wie niemandem begegnet, der von dem Vorhaben gehört hatte.
Dennoch, im Zentrum des Projekts hatte man es wohl kaum ignorieren können. Aber zu seiner Überraschung hörte er kein einziges Wort über den Aufbruch des Flugprojekts, als er durch den Raumhafen ging. Sicher, die Arbeiten hatten in den vergangenen vier Wochen überwiegend in den Dreadnaughts selbst stattgefunden, was dazu führte, dass die Öffentlichkeit nicht mehr viel davon zu sehen bekommen hatte. Aber er hätte immer noch erwartet, dass wenigstens ein paar Leute den Kopf lange genug aus dem Schlamm gezogen hatten, um ein solch historisches Ereignis zu bemerken.
Vielleicht vergaßen sie in diesen Zeiten wachsenden politischen und gesellschaftlichen Aufruhrs ja selbst historische Ereignisse sehr schnell, dachte er. Und in diesem Fall war das sicher gut so.
Er hatte sein eigenes Schiff auf der anderen Seite des Raumhafens angedockt, in dem Bereich, der für Diplomaten und hohe Regierungsangestellte reserviert war. Nach einer Sicherheitskontrolle folgte er einem Irrgarten von Fluren bis zu seiner Dockbucht. Er öffnete die Luke, betrat das Schiff, schloss die Luke hinter sich wieder und eilte weiter zum Cockpit. Dort setzte er sich auf den Pilotensitz und gab die Frequenz des Towers ein. »Hier spricht Kinman Doriana aus dem Büro des Obersten Kanzlers Palpatine«, identifizierte er sich. »Bitte um Starterlaubnis in dreißig Minuten.«
»Verstanden, Doriana«, kam aus dem Tower zurück. »Starterlaubnis in dreißig Minuten bestätigt.«
»Danke.« Doriana schaltete das Kom ab, gab die Daten zur Aktivierung des
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