Die Kundschafter
unsere Eltern so sagten, nie gekommen«, spuckte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Du warst die Perfekte, an der sie den Rest von uns gemessen haben. Lorana hätte dies getan, Lorana hätte jenes getan, Lorana hätte dies gesagt, Lorana hätte so etwas niemals geäußert. Es war, als lebte man mit einer kleinen Gottheit. Und es war so vollkommen absurd -sie hatten nicht die geringste Idee, was du in einer bestimmten Situation tatsächlich sagen oder tun würdest. Du konntest ja kaum laufen, als sie dich weggeschickt haben.«
Sein Blick wurde noch unversöhnlicher. »Aber selbstverständlich warst du dann weg. Deshalb hat die ganze Sache ja funktioniert. Du warst nie da, um Fehler zu machen oder die Nerven zu verlieren oder den Teller mit dem Abendessen auf den Boden fallen zu lassen. Sie konnten dir ihren kleinen Schrein errichten, ohne dass sie jemals etwas mit ansehen mussten, das diese Blase der Perfektion, mit der sie dich umgeben haben, zum Platzen gebracht hätte.«
Er hob seinen Becher, aber dann setzte er ihn wieder ab, ohne etwas getrunken zu haben. »Aber ich weiß es«, knurrte er und starrte in den Becher. »Ich habe dich beobachtet. Du bist nicht perfekt. Nicht mal annähernd.«
Lorana musste an die erschöpfenden Jahre ihrer Ausbildung und an C'baoths ununterbrochene Kritik an ihr denken. »Nein«, murmelte sie, »das bin ich nicht.«
»Du bist auch nicht besonders wahrnehmungsfähig.« Er zeigte auf sie. »Lass mich mal diese schicke Waffe sehen, die du da hast.«
»Mein Lichtschwert?« Stirnrunzelnd nahm sie es vom Gürtel und legte es auf den Tisch.
»Ja, genau das.« Er versuchte nicht, die Waffe zu berühren. »Das ist ein Amethyst, oder?«
»Ja«, sagte sie und konzentrierte sich auf den Aktivierungsknopf. »Es war ein Geschenk von Leuten von einer der mittleren Ebenen von Coruscant, denen Meister C'baoth und ich geholfen haben.«
Jinzler schüttelte den Kopf. »Nein, es war ein Geschenk von deinen Eltern. Sie kannten die Leute und baten sie, es dir zu geben.« Er verzog den Mund. »Und du konntest nicht einmal das herausfinden!«
»Nein, selbstverständlich nicht«, sagte Lorana, deren Frustration über diesen Mann und seinen Zorn jeden Augenblick selbst zu Arger zu werden drohte. »Wie hätte ich das denn tun sollen?«
»Weil du eine Jedi bist«, entgegnete er barsch. »Angeblich weißt du doch alles. Ich wette, dein Meister C'baoth weiß, wo es herkam.«
Lorana holte sorgfältig beherrscht Luft. »Was willst du von mir, Dean?«
»Heh, du bist diejenige, die zu mir gekommen ist, nicht umgekehrt«, erwiderte er. »Was willst du?«
Einen Augenblick sah sie ihm in die Augen. Ja, was wollte sie von ihm? »Ich möchte, dass zu akzeptierst, was ist«, sagte sie. »Die Vergangenheit ist vergangen. Wir können sie nicht mehr ändern.«
»Du willst, dass ich die Vergangenheit nicht ändere?«, fragte er spöttisch. »Na ja, gut, das kann ich wohl tun.«
»Ich will, dass du akzeptierst, dass dein Wert nicht von den Meinungen oder Urteilen unserer Eltern definiert wird, wie immer du ihnen gegenüber auch empfinden magst«, fuhr sie fort und ignorierte seinen Sarkasmus.
Er schnaubte. »Es tut mir leid, aber du hast bereits gesagt, ich solle diesen Teil nicht verändern«, sagte er. »Sonst noch was?«
Sie sah ihm direkt in die Augen. »Ich will, dass du aufhörst zu hassen«, sagte sie leise. »Dich selbst zu hassen ... Und mich.«
Sie sah, wie sich die Muskeln an seinem Hals kurz anspannten. »Ich hasse nicht«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Hass ist eine Emotion, und Jedi haben keine Emotionen, oder?«
»Du bist kein Jedi.«
»Und das ist das wirkliche Problem, nicht wahr?«, murmelte er verbittert. »Das ist es, was unsere Eltern wollten: Jedi. Und ich bin keiner. Aber mach dir keine Gedanken, ich kenne das Spiel trotzdem: Es gibt keine Emotion, es gibt nur Frieden. Jedi dienen anderen, sie herrschen nicht über sie, zum Guten der Galaxis. Jedi achten alles Leben, in jeder Gestalt. Siehst du?«
Nun hatte Lorana wirklich genug. »Es tut mir leid, Dean«, sagte sie und stand auf. »Es tut mir leid, dass du Schmerzen leidest, die ich nicht lindern kann. Es tut mir leid, dass du den Verlust von etwas verspürst, was ich dir nicht zurückgeben kann.« Sie zwang sich, ihm wieder in die Augen zu sehen. »Und es tut mir leid, dass du dabei bist, dein Leben zu verschwenden - eine Entscheidung, die nur du ändern kannst.«
»Nett«, sagte er. »Das Einzige, was Jedi wirklich
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