Die Kundschafter
besser können als jeder andere, ist Reden halten. Besonders Abschiedsreden.« Er zog die Brauen hoch. »Das wa r doch eine Abschiedsrede, oder?«
Lorana sah sich im Raum um und erinnerte sich zu spät daran, wer sie war. »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Du kannst tatsächlich Entscheidungen treffen?«, fragte er. »Ich dachte, der Jedi-Rat nimmt dir das ab.«
»Ich hoffe, du findest deinen Weg, Dean«, sagte Lorana, griff nach ihrem Lichtschwert und hängte es sich wieder an den Gürtel. »Ich hoffe, du findest Linderung.«
»Nun, du kannst ja die nächsten paar Jahre damit verbringen, dir darüber Gedanken zu machen«, sagte er. »Und komm dann schnell zurück. Es gibt so viel, worüber wir noch reden müssen, Schwester.« Er griff nach seinem Becher und drehte sich mit dem Stuhl herum, um ihr den Rücken zuzukehren.
Lorana starrte seinen Hinterkopf an und hatte dabei den sauren Geschmack der Niederlage im Mund. »Ich rede später wieder mit dir«, sagte sie. »Mein ... Bruder.«
Er antwortete nicht. Lorana blinzelte die Tränen weg und floh aus dem Raum.
Lange Zeit ging sie durch den Irrgarten von Fluren und wich mechanisch den Techs und Droiden aus, während sie versuchte, den Schmerz zu verarbeiten, der ihren Blick und ihr Denken verdunkelte. Daher fand sie es trotz ihrer Versunkenheit erstaunlich, als sie nach einiger Zeit wieder klarer sehen konnte und bemerkte, dass sie erneut im KomOps-Zentrum der Dreadnaughts stand.
C'baoth und Pakmillu waren immer noch dort und diskutierten über die Navigationskonsolen. »Ah, Jedi Jinzler«, sagte C'baoth und winkte sie zu sich. »Ich hoffe, Ihr seid mit Eurem Quartier zufrieden?«
»Tatsächlich habe ich es noch nicht gesehen«, gab Lorana zu.
»Aber Ihr werdet Euch uns doch anschließen, oder nicht?«, fragte Pakmillu. »Ich höre, dass es in dieser Sache einige Verwirrung gab.«
»Es gibt keine Verwirrung«, erklärte C'baoth überzeugt. »Sie wird mit uns kommen.«
Pakmillu richtete seine großen Augen auf sie. »Jedi Jinzler?«, hakte er nach.
Lorana holte tief Luft, und vor ihrem geistigen Auge sah sie das Gesicht ihres Bruders. Das Gesicht, das von diesem Moment an immer am Rand ihres Lebens lauern würde. »Meister C'baoth hat recht«, sagte sie zu dem Captain. »Es wird mir eine Ehre sein, Sie beim Extragalaktischen Flugprojekt begleiten zu dürfen.«
Und, fügte sie bei sich verbittert hinzu, je eher wir aufbrechen, desto besser.
Kapitel 13
»... und die endgültige Besatzungs- und Passagierliste«, sagte Captain Pakmillu und überreichte die letzte Datenkarte.
»Danke.« Doriana steckte sie und die anderen in seine Jacke. »Und Sie sind sicher, dass Sie nichts mehr brauchen?«
»Weder mir noch fünfzigtausend anderen ist etwas eingefallen«, antwortete Pakmillu mit dem typischen trockenen Humor der Mon Calamari. »Ich denke, das Extragalaktische Flugprojekt ist bereit.«
»Hervorragend«, meinte Doriana. »Der Oberste Kanzler Palpatine wird erfreut sein, das zu hören.«
»Ohne seine Hilfe hätten wir es nicht geschafft«, sagte Pakmillu ernst. »Bitte versichern Sie ihn ein letztes Mal unserer Dankbarkeit für alles, was er für uns getan hat.«
»Selbstverständlich«, versprach Doriana. Und es würde tatsächlich das letzte Mal sein. »Also gut. Wir sehen uns in - wann? In fünf Jahren? In zehn?«
»So lange wie es eben braucht«, sagte Pakmillu und sah sich auf der Kommandobrücke von Dreadnaught eins um. »Aber wir werden wiederkommen.«
»Ich freue mich schon auf Ihre Rückkehr«, behauptete Doriana mit aller falschen Ehrlichkeit, die er aufbringen konnte. »Und bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Reise. Und vergessen Sie nicht, falls Ihnen doch noch etwas einfällt, was Sie brauchen, wenden Sie sich an das Büro des Obersten Kanzlers. Sie werden sich immerhin noch drei Wochen im Republik-Raum aufhalten - genügend Zeit, um Ersatzteile oder Ausrüstung zusammenzusuchen und Ihnen zu schicken.«
»Ich werde daran denken«, sagte Pakmillu und nickte. »Darf ich Sie zu Ihrem Transporter zurückbegleiten?«
»Das ist nicht nötig«, versicherte Doriana. »Sie haben sicher noch schrecklich viel zu tun, bevor Sie Yaga Minor verlassen. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, und möge die Macht mit Ihnen sein.«
»Mit neunzehn Jedi an Bord kann ich mich darauf beinahe verlassen«, versicherte Pakmillu. »Oder genauer gesagt neunzehneinhalb.«
»Das ist wahr.« Doriana achtete sehr darauf, dass sein Lächeln nicht verrutschte.
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