Die Kundschafter
wie ein Tapcaf im Mittleren Rand, ein dritter wirklich schäbig und heruntergekommen, und die Gäste könnten sich entsprechend anziehen, wenn sie dort zum Essen oder auf einen Drink vorbeikamen »Seht ihr das?«, brach Keely in Uliars Gedanken ein und nickte zur Tür hin. »Da ist schon wieder eine.«
Uliar drehte sich um. Tatsächlich, da war diese Jinzler-Frau, die Dillian Pressor während seiner Arbeitszeit zu einer Besprechung gezerrt hatte. Sie stand direkt in der Tür der Messe und sah sich langsam im Raum um. Ein paar Gäste blickten auf, aber die meisten schienen ihre Anwesenheit nicht zu bemerken. »Sucht sie noch mehr Jedi?«, fragte er.
»Hier scheinen nicht viele Kinder zu sein«, erwiderte Keely. »Glaubst du, sie holen als Nächstes die Erwachsenen?«
»Vielleicht hat C'baoth ihnen eine Quote gegeben, die sie erfüllen müssen«, sagte Uliar. »Ihr wisst schon, wie mit den Strafzetteln bei CorSec.«
»CorSec-Patrouillen haben keine Quoten«, sagte Tarkosa höhnisch. »Das ist ein Märchen.«
»Na gut, wenn sie wirklich eine hat, kann sie sie heute Abend offenbar nicht erfüllen«, stellte Keely fest, als Jinzler sich umdrehte und den Raum wieder verließ. »C'baoth wird nicht zufrieden mit ihr sein.«
»Wenn ihr mich fragt, ich glaube nicht, dass C'baoth jemals mit etwas wirklich zufrieden ist.« Uliar griff nach seinem Becher. »Mir ist noch nie jemand begegnet, der so von sich selbst überzeugt war.«
»Ich hatte am Institut einen Lehrer, der ganz ähnlich war«, berichtete Tarkosa. »Eines Abends schlichen sich ein paar Schüler in sein Büro, nahmen seinen Schreibtisch auseinander und setzten ihn in der Erfrischerstation ein paar Räume weiter wieder zusammen. Ich dachte wirklich, ihm würden sämtliche Adern platzen, als er es schließlich sah.«
»Aber ich wette, das hat auch nichts geholfen«, bemerkte Keely. »Solche Leute sind nicht gerade lernfähig.« Er wandte sich Uliar zu. »Chas, hast du eigentlich mehr über dieses Leitungsproblem herausfinden können, das du gestern hattest? Wir mussten das gesamte Turbolaser-System an Backbord abschalten.«
»O ja, das ist behoben«, antwortete Uliar und schob alle Gedanken an Jedi und langweilige Messeräume weg. »Du wirst es nicht glauben! Du kennst doch b'Crevnis, diesen großen, gnadenlos gut gelaunten Pho Ph'eahianer, der eigentlich für die Wartung des Flüssigkeitsflusses zuständig sein soll. Sieht aus, als hätte er es fertiggebracht, eines seiner eigenen Messgeräte falsch zu beschriften ...«
Erst im vierten Messeraum auf D vier, den sie aufsuchte, fand Lorana schließlich die Pressor-Familie. »Hallo«, sagte sie lächelnd, als sie auf ihren Tisch zuging. »Wie geht es Ihnen?«
»Gut«, erwiderte Pressor, und in seinen Augen stand plötzlich Misstrauen, als er zu ihr aufblickte. »Stimmt etwas nicht?«
»Das hängt davon ab, wie Sie es betrachten«, sagte Lorana und kniete sich neben Jorad und seine Mutter. »Ich wollte dir sagen, Jorad, dass dein neuer Test ebenfalls negativ ausgefallen ist. Tut mir leid.«
Der Junge verzog das Gesicht. »Schon gut«, murmelte er eindeutig enttäuscht. »Mom und Dad sagten schon, dass sich wahrscheinlich nichts geändert hat.« »Eltern kennen sich gut mit solchen Dingen aus«, stellte Lorana fest. »Ich hoffe, du bist nicht allzu enttäuscht.«
»Ich bin sicher, er wird darüber hinwegkommen«, sagte die Mutter des Jungen, und in ihrer Stimme schwang eine Spur Erleichterung mit. »Es gibt noch viele andere Dinge, die er mit seinem Leben anfangen kann.« »Ja«, murmelte Lorana und hatte plötzlich das Bild ihres Bruders vor Augen. »Wir müssen alle akzeptieren, worin unsere Stärken und Begabungen liegen.« »Obwohl es manchmal einen kleinen Schubs braucht«, sagte Pressor finster. »Ich hörte, die Jedi hatten gestern drüben auf D zwei eine kleine Auseinandersetzung.« »Davon habe ich auch gehört«, gestand Lorana. »Aber ich war nicht dabei, also kann ich nicht sagen, wie es ausgegangen ist. Ich glaube allerdings, dass die Sache friedlich gelöst wurde.«
»Ich habe gehört, man hat den Jungen zur Jedi-Schule gebracht«, erwiderte Pressor.
»Wenn das sein Geburtsrecht ist, wie kann jemand es ihm verweigern wollen?«, fragte Lorana. »Das Leben eines Jedi kann schwer sein - und ja, es verlangt Opfer, von den Eltern ebenso wie von einem Kind. Aber so ist es doch bei allem, was wichtig genug ist, sich deshalb anzustrengen.« »Wahrscheinlich.« Pressor war eindeutig nicht
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