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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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anderen ihn schweigend umstanden. »Kann ich einen Moment privat mit Euch sprechen, Meister C'baoth?«
    »Später.« C'baoth reckte den Hals, um besser über die Menge hinwegspähen zu können. »Da kommt Captain Pakmillu.«
    Obi-Wan drehte sich um und sah, wie die Leute Pakmillu durchließen. Obwohl man ihn wahrscheinlich aus dem Bett geholt hatte, war die Uniform des Mon Cal makellos. »Meister C'baoth«, sagte er, und seine Stimme wirkte noch rauer als sonst. »Jedi Kenobi. Um was geht es?«
    »Sie wollen mir meinen Sohn wegnehmen«, fauchte der Mann in der Tür.
    »Der Junge soll mit der Jedi-Ausbildung beginnen«, warf C'baoth ruhig ein. »Sein Vater versucht, ihm dieses Recht zu verweigern.«
    »Welches Recht?«, zischte der Mann. »Sein Recht? Unser Recht? Euer Recht?«
    »Die Jedi sind die Hüter des Friedens«, erinnerte C'baoth. »Als solche ... «
    »Das seid Ihr vielleicht in der Republik«, warf der Mann ein. »Aber genau deshalb verlassen wir die Republik doch, oder? Um von diesen Zufallsgesetzen, der launischen Justiz und all dem wegzukommen ... «
    »Vielleicht sollten wir bis morgen warten und dann weiter über diese Dinge diskutieren«, unterbrach ihn Obi-Wan. »Ich denke, dann werden wir alle ruhiger und vernünftiger sein.«
    »Das ist nicht notwendig«, erklärte C'baoth nachdrücklich.
    »Jedi Kenobi ist weise«, sagte Pakmillu. »Wir treffen uns morgen nach dem Frühstück im vorderen Kommando-Konferenzraum von Dreadnaught zwei.« Dann wandte er den Blick erst dem Vater des Kindes und dann C'baoth zu. »Beide Seiten werden Gelegenheit haben, ihre Argumente ebenso vorzubringen wie relevante Artikel der Republikgesetze.«
    C'baoth schnaubte laut. »Also gut, Captain. Bis morgen.«
    Mit einem letzten Blick auf den Mann und den Jungen ging er davon, und die Menge machte ihm sogar noch schneller Platz, als sie es bei Pakmillu getan hatte.
    Obi-Wan folgte ihm und schaffte es so gerade eben noch durch die Lücke, bevor sie sich wieder schloss.
    Die ersten hundert Meter gingen sie schweigend weiter. Obi- Wan fragte sich schon, ob C'baoth überhaupt bemerkte, dass er ihm folgte, als der andere schließlich doch etwas sagte: »Das hättet Ihr nicht tun sollen. Jedi sollten einander in der Öffentlichkeit niemals widersprechen.«
    »Mir war nicht bewusst, dass es ein Widerspruch ist, wenn man versucht, eine Situation zu klären«, erwiderte Obi-Wan. »Obwohl man sicher auch sagen könnte, dass ein Jedi niemals bewusst die Personen gegen sich aufbringen sollte, denen er eigentlich dient.«
    »Ein Kind zur Jedi-Ausbildung aufzunehmen hat nichts damit zu tun, Leute gegen uns aufzubringen.«
    »Es mitten in der Nacht abzuholen kann allerdings zu einer solchen Wirkung führen«, entgegnete Obi-Wan. »Es gab keinen Grund, damit nicht bis zum Morgen zu warten.« Er hielt einen Moment inne. »Es sei denn, Ihr habt bewusst versucht, den Eltern Eure Entscheidung aufzuzwingen.«
    Er hatte gehofft, C'baoth würde das sofort leidenschaftlich abstreiten. Aber der Jedi-Meister warf ihm einfach nur einen Seitenblick zu. »Und warum sollte ich das tun?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Obi-Wan. »Besonders, da der Kodex den Jedi ausdrücklich verbietet, andere zu kontrollieren.«
    »Tut er das? Tut er das wirklich?«
    Obi-Wan verspürte ein Kribbeln im Nacken. »Wir sprachen bereits darüber«, erinnerte er den Meister.
    »Und seitdem habe ich meine Meinung nicht geändert«, verkündete C'baoth. »Der Jedi-Orden hat im Laufe der Jahrhunderte viele Regeln angesammelt, die eindeutig falsch sind. Warum sollte das keine davon sein?«
    »Weil Jedi nicht geeignet sind zu herrschen«, antwortete Obi- Wan. »Weil es zur Dunklen Seite führt, Macht anzustreben.«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte C'baoth. »Wann hattet Ihr das letzte Mal Gelegenheit, es auch nur zu versuchen?«
    »Ich weiß es, weil es im Kodex steht«, sagte Obi-Wan. »Wir sind hier, um andere anzuleiten, nicht, um uns als Diktatoren über sie zu erheben.«
    »Was ist der Sinn von Regeln und Anweisungen, wenn nicht, Leute zu einem Verhalten zu veranlassen, das ihnen und ihrer Gesellschaft am besten dient?«, entgegnete C'baoth.
    »Jetzt spielt Ihr mit Worten.«
    »Nein, ich spreche von Absichten«, verbesserte C'baoth. »Herrschaft gehört dann zur Dunklen Seite, wenn jemand von persönlicher Gier getrieben wird und die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse über die Rechte und Bedürfnisse anderer stellt. Anleitung hingegen hat in jeder Form das beste

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