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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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große Ängste. Der Kampf gegen unsere Ängste dauert ein Leben lang an, und es gibt kaum einen Menschen, der sich vor gar nichts fürchtet. Also müssen Sie bereit sein, die Mauer Ihrer Angst zu durchbrechen, statt so zu tun, als existiere sie nicht. Sie werden nicht der Erste sein, der die Mauer besiegt, und Sie werden vielleicht darüber staunen, was drüben auf Sie wartet.
    Was glauben Sie, was sich auf der anderen Seite Ihrer Mauer befindet?
    BITTE NICHT VERGESSEN:
Angst ist etwas völlig Normales! Ihr Ziel besteht darin, Ihre Angst zu überwinden, statt ihr aus dem Weg zu gehen oder sie zu ignorieren.
Der mit einer Veränderung verbundene Schmerz muss geringer sein als der Schmerz, den es Ihnen bereitet, Ihre jetzige Situation noch länger zu ertragen.
Die meisten außergewöhnlichen Menschen sind nicht von Natur aus außergewöhnlich. Sie haben in ihrem Leben einfach ein paar wichtige Entscheidungen getroffen, die ihnen halfen, ihre Ängste zu überwinden.
Fragen Sie sich: »Was kann schlimmstenfalls passieren?« Das wird Ihnen helfen, wichtige Lebensentscheidungen in eine realistische Perspektive zu rücken.
KAPITEL 4
Wie man Autoritäten ­bekämpft und besiegt
    Fortschritt ist ein schönes Wort; doch hinter jedem Fortschritt steckt eine Veränderung. Und es wird immer Menschen geben, die Veränderungen feindlich gegenüberstehen.
    – ROBERT F. KENNEDY
    In der Abschlussprüfung eines Wirtschaftswissenschaftskurses an der University of Utah im Wintersemester 2008 stieß Tim DeChristopher auf folgende Frage: »Wenn nur Öl- und Erdgasfirmen bei Grundstücksversteigerungen mitbieten, halten Sie diese Versteigerungen dann für fair?«
    Als Umweltaktivist konnte Tim auf diese Frage nur eine Antwort geben: Nein, verdammt noch mal, natürlich sind sie nicht fair. Denn dann haben andere Parteien, die am Erwerb von Land interessiert sind – zum Beispiel Menschen, die etwas für die Umwelt tun wollen –, ja gar keine Chance dazu, weil man Millionen Euro braucht, um mit den Shells und ExxonMobils dieser Welt mithalten zu können.
    Normalerweise lassen Aktivisten sich in zwei Kategorien einteilen: Die meisten schreiben Briefe an Ministerien und Behörden, nehmen an Protestmärschen und Boykotts teil oder kämpfen mit irgendwelchen anderen friedlichen Mitteln für ihre Sache. Andere werden zu Anarchisten und sabotieren Firmen oder Vorhaben, die sie für schädlich halten. Tim hatte festgestellt, dass keine dieser beiden Gruppen sonderlich erfolgreich ist. Anarchisten werden von der Polizei verprügelt und landen im Gefängnis, und Briefkampagnen verpuffen normalerweise unbeachtet.
    Die Frage ist nicht, wer mich lässt, sondern, wer mich aufhalten kann.
    AYN RAND
    Also begann Tim über eine dritte Methode nachzudenken. Zufälligerweise fand in der Woche nach seiner Abschlussprüfung in dem Wirtschaftswissenschaftskurs in Utah eine umstrittene Grundstücksauktion statt. Statt seinem Zorn einfach nur in einer Examensarbeit freien Lauf zu lassen oder auf irgendeiner Demonstration ein Schild vor sich herzutragen, wollte Tim einen friedlichen Weg finden, diese Auktion zu verhindern.
    Am Auktionstag kam Tim an einer Gruppe konventioneller Demonstranten vorbei, die Protestplakate schwenkten, schlenderte in ein Anwaltsbüro in Salt Lake City und wurde von einem überraschten Mitarbeiter gefragt, ob er sich als Bieter registrieren wolle. Er sagte Ja (»Warum nicht?«), und man drückte ihm ein anderes Schild in die Hand, ein sogenanntes Paddle, das man bei einer Auktion in die Höhe hält, um zu signalisieren, dass man bieten möchte.
    Dann begann die erste Auktion, und Tim streckte sein Paddle in die Höhe und überbot bei der ersten Parzelle, die versteigert wurde, alle anderen Bieter. Bei der zweiten Auktion und allen anderen Auktionen, die an diesem Vormittag stattfanden, tat er das Gleiche. Am Ende dieses Vormittags hatte Tim verschiedene Dinge erreicht: Erstens tat ihm der Arm weh, weil er zwei Stunden lang sein Paddle in die Höhe gehalten hatte. Zweitens war er jetzt stolzer Besitzer von 13 Parzellen, insgesamt rund 9000 Hektar Land, die er zum Tiefstpreis von nur 1 200 000 Euro ersteigert hatte. Sobald er diese Summe bezahlte, erklärte der Auktionator, gehöre das Land ihm.
    Drittens waren die Topmanager der Firmen, die mit ihren Privatjets in Salt Lake City eingeflogen waren, stinksauer. Wenn man gegen jemanden bieten muss, der kein Geld hat, aber jedes Gebot in die Höhe treibt, hat man ein ernstes Problem. Aus

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