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Die Kunst, gelassen zu erziehen

Die Kunst, gelassen zu erziehen

Titel: Die Kunst, gelassen zu erziehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kunze , Lienhard Valentin
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aber nur ein, wenn es überfordert ist oder sich selbst oder
andere ernsthaft gefährdet.
    Zu oft geben wir unseren Kindern Antworten, die sie behalten sollen, anstatt Aufgaben, die sie lösen sollen.
    [ Roger Lewin | amerikanischer Anthropologe ]
    Wenn wir all jene Kräfte in Kindern unterstützen, die sie von innen her zu kreativem und interessiertem Tun antreiben, können wir sie am besten auf eine heute völlig unbekannte ZUKUNFT vorbereiten. Dazu gehören viel freies Spiel, aber auch viele andere Angebote in einer vorbereiteten Umgebung, die ihre Neugier, ihren Forschergeist und ihre Fantasie ansprechen.
Kindern helfen, es selbst zu tun
    Manchmal neigen wir auch dazu, unserem Kind etwas abzunehmen, um Frustrationen aufzufangen und uns sein Zorngebrüll zu ersparen. Oder weil wir glauben, es würde uns mehr lieben, wenn wir ihm verlässlich unter die Arme greifen. In Wirklichkeit senken wir nur die Frustrationstoleranz unseres Kindes. Außerdem empfindet es nicht mehr für uns, nur weil wir ihm andauernd helfen. Wir verhindern höchstens, dass es SELBSTSTÄNDIG und selbstbewusst wird.
    Nur wenn Kinder die Möglichkeit haben, vieles auszuprobieren und da-raus zu lernen, kann sich wirkliches Verständnis entfalten und damit die Fähigkeit, Situationen in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen und so zu einer angemessenen Lösung zu kommen. Nur wenn ihnen die Chance gegeben wird, ohne Druck oder Führung von außen in einer ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechenden, vorbereiteten Umgebung ihre eigenenErfahrungen zu sammeln, lernen sie die Welt nicht »auswendig«, sondern »inwendig« kennen.
    Sie spüren Freude darüber, was sie schon alles können, werden immer selbstständiger und entwickeln mit zunehmendem Alter mehr
(Eigen-)Verantwortung, mit der sie ihr Leben nach und nach selbst in die Hand nehmen können. Das SELBSTVERTRAUEN Ihres Kindes
wird wachsen – nicht zuletzt weil Sie ihm vertrauen und ihm etwas zutrauen, weil Sie Ihr Kind respektieren. Wenn Ihr Kind aus eigener Anstrengung nicht
zu einer Lösung von Aufgaben oder Problemen findet, können Sie es natürlich dabei unterstützen – am besten, indem Sie es behutsam zu möglichen Lösungen
führen und, je nach Alter, zum Beispiel folgende Fragen stellen:
Was könntest du tun, um das Problem zu lösen?
Welche anderen Möglichkeiten hast du, wenn das nicht gelingt?
Was hast du schon probiert?
Gelassen zulassen
    Wenn Sie mit Buddhas Augen Ihr Kind neu sehen, können Sie ihm gegenüber gelassener werden. Das heißt seine kindlichen
Eigenheiten, die angelegten Fähigkeiten und Schwächen zulassen und eine vertrauensvolle Haltung gegenüber Ihrem Kind einnehmen. Um dieses Gefühl der
Gelassenheit zu entwickeln, benötigen Sie Achtsamkeit und Toleranz, und Sie sollten vor allem LOSLASSEN lernen. Festgefahrene
Meinungen und Verhaltensweisen können Sie aufgeben, wenn Sie erkennen, dass sie falsch sind und Sie nicht weiterbringen. Natürlich wird das nicht von
einem Tag auf den anderen gelingen. Auch hier ist der Weg das Ziel. Schon jeder Versuch, Gelassenheit zu entwickeln, lässt Sie ruhiger werden. Wie Sie
diese innere Haltung auch in Konfliktsituationen kultivieren können, erfahren Sie ab (>) .
    ÜBUNG
    Energie auftanken:
Die Quelle der Freude entdecken
    Bei dieser Übung der Achtsamkeitspraxis nehmen Sie immer wieder Kontakt mit der Freude in sich auf, das heißt, Sie spüren sie direkt in Ihrem Körper. Dabei geht es nicht so sehr um Konzentration, sondern eher darum, empfangsbereit wie eine Antenne zu sein. Sie lassen die Aufmerksamkeit sozusagen sanft auf den Wellen des Atems ruhen und kehren immer dann zu dieser Empfindung der Freude zurück, wenn Sie bemerken, dass Sie in Gedanken abgeschweift sind.
Finden Sie eine Art des aufrechten Sitzens, die Ihnen entspricht und Ihnen möglichst viel inneren Raum lässt zum Atmen. Wenn Sie möchten, können Sie die Augen schließen. Ansonsten richten Sie den Blick einfach vor sich auf den Boden, ohne etwas Bestimmtes zu fixieren.
Wenn Sie so weit sind, erinnern Sie sich noch einmal daran, dass es in dieser Art von Übung nichts zu erreichen gibt, nichts, was man richtig oder falsch machen kann. Es ist einfach eine Zeit, in der Sie sich spüren dürfen.
Wenn Sie bereit sind, nehmen Sie mit Ihrem Atem Kontakt auf, ganz sanft, so wie Sie vielleicht ein scheues Reh beobachten würden. Begleiten Sie den Atem einfach mit Ihrer Aufmerksamkeit über die ganze Länge des Einatmens und die gesamte Länge des Ausatmens. Dann

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