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Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fleming
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Anstrengung, als sich der Mann plötzlich mit einer jähen Bewegung seinem Griff entwand. Der Architekt zog seinen Degen.
    »Dreh dich um, du Schuft, sonst spieß ich dich von hinten auf!«, brüllte er wütend.
    Im nächsten Moment erhielt er einen derben Schlag auf die Schläfe und gleich darauf noch einen zweiten. Er wankte und spürte, dass ihn der dritte Fausthieb zu Boden werfen würde. Ein Komplize! Rasch vollführte er, den Degen vorgestreckt, eine Drehung nach hinten, um Abstand zwischen sich und den Angreifer zu bringen. Er hatte diesen nicht bemerkt, weil er vermutlich von der Seite gekommen war. Verblüfft starrte der Architekt in ein von Bartstoppeln und strähnigem Haar bedecktes Gesicht, aus dem ihm ein fast zahnloser Mund entgegengrinste. Ein Plünderer, dachte Bramante, als er, erleichtert und ärgerlich zugleich, den zerlumpten Kerl betrachtete.
    Für einen kurzen Augenblick fiel Licht in den Flur. Gleich darauf schlug die Vordertür zu. Bramantes Ohren glühten, und er spürte, wie maßloser Zorn in ihm aufstieg. Wegen dieses Gesindels würde ihm womöglich Picos Mörder entkommen!
    »Lass dein Geld hier, bevor du Leine ziehst«, grunzte der Plünderer, wobei der Adamsapfel an seinem schmutzigen, mageren Hals widerwärtig auf und ab hüpfte. Mit diesen von einem selbstgefälligen Grinsen begleiteten Worten hatte er sein Todesurteil unterzeichnet. Bramante hob sein Rapier und stieß es dem Mann bis ins Herz. Das Grinsen erstarb, und zwei große, leere Augen starrten den Architekten an. Mit einer schnellen Bewegung zog er die Klinge aus der Brust des Plünderers und nahm verwundert wahr, dass das Blut auf dem Stahl im Dämmer eine schmutzig graue Farbe hatte.
    Im gleichen Moment zerriss ein Aufschrei die Stille. Eine unförmige Frau kam aus einem der Wirtschaftsräume zeternd auf ihn zugeschwankt.
    »Was hat er dir getan? Was hat er dir getan?«, kreischte sie schrill.
    »Aus dem Weg, oder ich steche dich auch ab!«, brüllte Bramante zurück. »Das macht mir nichts aus!«
    Die Dicke blieb stehen, starrte auf sein Rapier, sank auf die Knie und begrub ihren Mann unter ihrem mächtigen Leib.
    »Trottel, dummer Trottel, was musst du dich auch einmischen, wenn sich die Herren streiten«, hörte Bramante sie noch jammern, als er bereits auf die Straße stürmte. Doch zu spät – er sah nur noch, wie die Schwanzspitze eines Pferdes um die Ecke verschwand. Wütend spuckte er aus und gab die Verfolgung auf. Der Mörder des Grafen war ihm entkommen! Zorn nahm ihm den Atem, und sein Gesicht lief feuerrot an.
    Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Vielleicht war es ja sogar ratsam, die Verfolgung abzubrechen. Dem durchwühlten Schreibtisch nach zu urteilen, hatte der Mörder etwas gesucht und offensichtlich nicht gefunden, sonst wäre er ja schon fort gewesen und er hätte ihn nicht überrascht. Vielleicht ging es dem Schurken nun darum, ihn von Picos Haus wegzulocken, um dann zurückkehren und seine Suche ungestört fortsetzen zu können.
    Die Erkenntnis traf Bramante wie ein Blitz: Er griff in seine Tasche, holte den Ring heraus und betrachtete ihn lange mit einem bitteren Lächeln. Der Ring gehörte dem Flüchtenden, nach diesem hatte er gesucht! Er beglückwünschte sich dazu, dass er ihn an sich genommen hatte. Zufrieden warf er das Schmuckstück in die Luft und fing es wieder auf. Dieser Ring würde ihn zu Picos Mörder führen! Fest umschloss er ihn mit seiner Hand. Er besann sich kurz, dann kehrte er in den Hausflur zurück.
    Die Frau schaute hoch und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu.
    »Ihr hohen Herren seid immer schnell mit dem Degen! Mein Flavio war vielleicht kein besonders guter Mann, aber der beste, den ich bekommen konnte. Kannst du mir vielleicht einen neuen beschaffen?«
    »Was geht’s mich an!«, sagte Bramante kalt. »Er hat einem Mörder zur Flucht verholfen. Hör auf zu jammern. Kannst du das Gesicht des Kerls beschreiben?«
    »Ihr seid doch alle Mörder! Warum sollte ich Euch helfen?«, fauchte die Frau und wischte sich mit einem Zipfel ihres löchrigen Gewandes über das Gesicht.
    »Weil dein Mann die Sache verdorben hat und weil du einen Scudo dafür bekommst.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite und dachte nach. »Einen ganzen Scudo, sagt Ihr?«, fragte sie und rieb ihren breiten Daumen an ihrem dicken Zeigefinger.
    Statt einer Antwort warf Bramante ihr die Münze zu. Mit überraschender Geschicklichkeit fing sie diese auf und biss hinein.
    »Ihr sucht einen schönen

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