Die Kurtisane des Teufels
hinausschlüpfen konnte. Während sie ihn beobachtete, wie er mit konzentrierter Miene die Verschnürung ihres Mieders aufzog, musste Kitty lächeln. Er wirkte wie ein Knabe, der ein Geschenk auspackte. Nachdem auch der Schnürleib gefallen war, schob Montague genießerisch den roten Unterrock über Kittys Hüften, und sie trat mit einem großen Schritt über den zu Boden gefallenen Stoff. Jetzt stand sie nackt bis auf Hemd und Strümpfe vor ihm. Würde er verlangen, dass sie sich bis auf die Haut entkleidete? Ein leichter Schauer überlief sie bei dem Gedanken, völlig schutzlos seinen lüsternen Blicken ausgeliefert zu sein. Doch Montague schien ihre Schamhaftigkeit zu bemerken und bat sie lediglich, ihr Haar zu lösen. Gehorsam legte Kitty die Leinenhaube ab und zog die Nadeln aus dem im Nacken zusammengedrehten Knoten. Ihr frisch gewaschenes, nach Kräutern duftendes Haar fiel in goldschimmernden Locken bis zu ihren Hüften hinab. Begeistert griff der kleine Schotte hinein und vergrub genussvoll die Hände in der blonden Haarflut.
»Dreht Euch«, forderte er sie auf. »Ich möchte Euch ansehen.«
Sie musste sich mehrmals um die eigene Achse drehen, während er sie mit den Augen verschlang. Schließlich trat er hinter sie, strich die weichen Locken zur Seite und begann ihren Hals und ihre Schultern zu küssen. Kitty zuckte zusammen. Tief in ihr erzeugte die zärtliche Berührung des feuchten Mundes ein wohliges Kitzeln, das sich bald zu einem warmen Pochen steigerte. Es war, als sei ihr Körper aus einem langen Schlaf erwacht. Ein Schauer der Lust durchlief sie. Es war ihr gleichgültig, dass sie sich in die Arme eines Fremden begab. Montague war kunstfertig genug, um die in ihren Lenden entzündete Flamme zu einem verzehrenden Feuer zu schüren. Unter seinen Küssen bog Kitty den Kopf zurück, und ein leises kehliges Stöhnen entschlüpfte ihren Lippen. Da hielt der Schotte überrascht inne und raunte: »Ich hätte ja nicht zu träumen gewagt, dass sich hinter dieser schönen Fassade solche Leidenschaft verbirgt!«
Er fuhr fort, sie mit Liebkosungen zu überschütten. Seine geschickten Hände schoben das Hemd über ihre Schultern, um ihre Brüste zu entblößen. Er küsste die straffen Rundungen und umspielte mit der Zunge die dunklen Brustwarzen, die augenblicklich hart wurden. Dann trat er mit einem Mal einen Schritt zurück und sah sie fast gehetzt an.
»Ich kann nicht länger warten«, sagte er keuchend. »Legt Euch ins Bett.«
Mit bebenden Fingern löste Montague seine Halsbinde, schlüpfte aus Rock und Weste und zog sich die bauschige Perücke vom Kopf, die er über einen Pilz auf dem Toilettentisch stülpte. Darunter war sein Schädel der Bequemlichkeit halber kahl rasiert, doch Kitty fand, dass ihm die Glatze gut stand. Nachdem er sich auch der Kniehose, der Schuhe und der Strümpfe entledigt hatte, zog er die seidene Unterhose aus und warf sie zu den anderen Kleidungsstücken auf einen Stuhl. Sein Glied stand stramm wie ein Soldat beim Morgenappell und offenbarte Kitty, wie sehr sie seine Lust entfachte. Lächelnd rutschte sie unter das Laken und betrachtete ihn, wie er mit wippender Standarte feierlich zum Bett schritt, die Vorhänge von den Pfosten wickelte und zu ihr unter die Decke kletterte. Kitty musste lachen, so komisch erschien ihr das glatzköpfige Männchen mit seinem kleineren Spiegelbild.
»Ihr seid entzückend«, rief er erfreut. »Ich denke, wir werden eine Menge Spaß miteinander haben!«
Erregt nahm Montague sie in die Arme und vergrub das Gesicht abwechselnd in ihrem auf den Kissen ausgebreiteten Haar und zwischen ihren warmen Brüsten. Das wohlige Gefühl kehrte in Kittys Unterleib zurück und ließ sie aufstöhnen. Ihre Hände klammerten sich an seine Schultern, und ihr Körper drängte sich an den seinen. Montagues Gesicht glühte, und seine Augen funkelten. Im nächsten Moment war er in sie eingedrungen und bewegte sich rhythmisch vor und zurück, bis er den Höhepunkt der Fleischeslust erreichte. Nachdem Kitty so lange die Zärtlichkeiten eines Mannes hatte entbehren müssen, erlangte auch sie fast zur selben Zeit Befriedigung, die sie aber nur nach mehr verlangen ließ.
Wie verdorben ich bin!, dachte sie schockiert. Mein Körper scheint unersättlich zu sein. Was würde mein Vater von mir denken, wenn er mich jetzt sehen könnte?
Während der Nacht lag Montague Kitty noch zweimal bei und fand in ihr stets eine willige Gespielin. Am nächsten Morgen wirkte der zierliche
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