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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hätte sie gewusst, was Mr Carter wollte.
      Jem verneigte sich und ging. Blanche zog eine weitere Akte hervor, die Unterlagen über die Pachtfarmen mitten im Land enthielt. Sie begann, den Bericht zu überfliegen, als Jem mit finsterer Miene zurückkehrte. Eine dunkle Vorahnung überkam Blanche. „Ja?“
      „Er will nicht gehen. Er sagt, Sie müssen ihn empfangen, und er will so lange auf der Türschwelle sitzen bleiben, bis Sie ihn einlassen.“
      Zitternd stand Blanche auf. Was konnte so dringend sein? Mit einem Mal sah sie Sir Rex vor sich, dunkel, gut aussehend und schrecklich unglücklich.
      Sie hatte sich nicht gestattet, an ihn zu denken, aber jetzt ging es nicht anders. War er verletzt? Krank? Trank er zu viel? Es sollte ihr egal sein – es musste ihr egal sein, aber bei Gott, das war es nicht. Und zum ersten Mal seit einer Woche pochte es in ihren Schläfen.
      „Hat er sonst noch irgendetwas gesagt?“
      „Ja, Mylady, das hat er. Er hat gesagt, es ginge um Sir Rex de Warenne.“
      Blanche schlang sich die Arme um die Taille. Sie wollte nicht den Verstand verlieren, aber an Sir Rex zu denken – etwas für ihn zu empfinden –, konnte genau das bedeuten. Doch ihre Sorge war grenzenlos. Was, wenn irgendetwas Schreckliches in Land’s End passiert war? „Schicken Sie ihn herein“, flüsterte sie.
      Jem nickte und eilte hinaus.
      Blanche ging zu dem Silbertablett, das auf dem niedrigen Tisch vor dem grün gestreiften Sofa stand, und schenkte sich eine Tasse Tee ein. Erst kürzlich hatte sie Kräutertees entdeckt, und anders als die Darjeelings, die sie gewöhnlich bevorzugte, schienen diese sie zu beruhigen. Dann hörte sie Schritte, und als sie sich umdrehte, sah sie Annes Schmied an der Tür stehen.
      Überrascht zuckte sie zusammen.
      Carter hielt seine Wollmütze in der Hand und neigte den Kopf. „Vielen Dank, Mylady.“
      Blanche konnte sich nicht vorstellen, was der Besuch des Schmieds zu bedeuten hatte. Sie ging zur Tür, lächelte Jem an und schloss sie fest. „Mr Carter, das ist eine ziemliche Überraschung. Geht es Sir Rex gut?“
      Carter lächelte. Es war ein schmieriges Lächeln. „Ich denke schon. Seit Ihrer Abreise scheint sich nichts geändert zu haben.“
      Eine Vorahnung überkam sie. Meinte er damit das, was sie vermutete? „Steht Anne noch dort in Diensten?“
      „Ja.“
      Blanche wurde übel. Hatte Sir Rex seine Affäre fortgesetzt? Oder war sie noch da, weil es so praktischer war? Sie empfand Eifersucht, war verletzt und wütend. Das Pochen in den Schläfen wurde schlimmer. In einer Stunde würden Bess und Felicia eintreffen, und sie würde ihre Türen für Besucher öffnen. Sie musste herausfinden, was dieser Mann wollte, damit sie ihn fortschicken und sich ausruhen konnte.
      „Sie wirken beunruhigt“, sagte Carter.
      Sein Tonfall gefiel ihr nicht. Sie sah ihn an und bemerkte Befriedigung in seinen kalten blauen Augen. „Wenn es so wäre, so ginge Sie das nichts an.“
      „Sie haben recht – es ist Ihre Affäre. Und deswegen bin ich hier.“ Er grinste frech. „Um über Ihre Affäre zu sprechen. Mit Sir Rex.“
      „Wie bitte?“
      „Kommen Sie, Lady Harrington. Ich weiß, dass Sie sich während Ihres kurzen Aufenthalts mit Sir Rex im Bett vergnügt haben – und ich weiß, Sie haben mit ihm gebrochen. Offensichtlich sind Sie noch auf dem Heiratsmarkt. Ich kann’s Ihnen nicht mal verübeln, dass Sie einen anderen wollen, vielleicht einen, der kein Trunkenbold ist“, fügte er selbstzufrieden hinzu.
      Sie war beinahe blind vor Zorn. „Wie können Sie es wagen, so respektlos über Sir Rex zu sprechen! Er ist hundertmal so viel wert wie Sie – und er ist kein Trunkenbold!“, rief sie empört.
      „Er ist jede Nacht betrunken – das sagt jedenfalls Anne.“ Er zwinkerte.
      „Hinaus!“, rief Blanche, so wütend, dass sie sich nicht zu beherrschen vermochte. Und in ihrem Kopf hämmerte der Schmerz.
       „Hinaus“, brüllte Sir Rex.
      Kommen Sie heraus aus der Kutsche, Mylady.
      Mama, weiß vor Entsetzen, drückt meine Hand so fest, dass es wehtut .
      Blanche schrie auf. Sie wollte sich nicht an diesen Tag erinnern. „Hinaus“, sagte sie schwer atmend.
      Er bewegte sich nicht. „Ihre Verehrer sollen doch bestimmt nicht wissen, dass Sie Sir Rex’ Hure gewesen sind. Ich werde den Mund halten, genau wie Anne – solange wir dafür entschädigt werden.“
      Es dauerte

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