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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wusste, dass er die Tränen unterdrücken musste, die ihm jetzt in die Augen steigen wollten. Aber er war so stolz, so gerührt, empfand so viel Liebe für dieses Kind, seinen Sohn. „Ich habe mein Bein verloren, als ich deinen Vater in Sicherheit brachte“, erklärte er.
      Mit großen Augen sah Stephen ihn an.
      „All das gehört der Vergangenheit an.“
      Stephen wandte sich nun an seine Mutter. „Warum lerne ich Sir Rex jetzt erst kennen?“, verlangte er zu wissen.
      Julia zögerte. „Er verbringt sehr viel Zeit auf seinem Anwesen in Cornwall. Und du bist noch zu jung, um an den gesellschaftlichen Veranstaltungen des ton teilzunehmen.“ Sie zuckte die Achseln. „Aber ich freue mich, dass dieser Tag endlich gekommen ist.“ Sie lächelte Rex an.
      Stephen wandte sich wieder an Rex. „Clarewood besitzt Anwesen überall, aber kein einziges in Cornwall. Im Süden bin ich noch nie gewesen. Wie ist es da?“
      Rex holte tief Luft. Dies war seine Chance, und er beabsichtigte, sie zu nutzen. „Rau, einsam – sehr majestätisch.“
      Erstaunt sah Stephen ihn an. „Ich werde etwas über Cornwall lesen“, sagte er rundheraus.
      Rex zögerte nicht. „Die schönste Zeit ist im Juli, wenn die Heide blüht. Deine Mutter kann dich für einen Besuch hinbringen, wenn du das möchtest. Wir können über das Moor reiten. Es gibt dort viele Hecken zum Springen.“
      Plötzlich lächelte Stephen, und die Begeisterung eines kleinen Jungen zeigte sich auf seinem Gesicht und in seinen blauen Augen. „Reiten Sie im Herrensitz?“
      „Ja“, sagte Rex leise.
      Stephen wandte sich an Julia. Rex wusste, er versuchte, ruhig zu wirken, aber er hörte das Beben in der Stimme des Jungen. „Mutter? Ich würde gern dorthin gehen. Ich war in Frankreich und Holland, Deutschland, Portugal und Spanien, Schottland und sogar in Irland. Aber ich war noch nie in Cornwall!“
      Julia warf Rex einen kurzen Blick zu. „Ich bin sicher, das lässt sich einrichten.“
      „Sir Rex ist im Familienzimmer, Lady Harrington“, sagte der Butler der Familie de Warenne.
      Blanche zitterte. Irgendwie musste sie es schaffen, Sir Rex gegenüberzutreten, aber nach dem, was er gesehen hatte, wäre sie am liebsten davongelaufen. Doch sie hob das Kinn, auch wenn ihre Wangen vor Verlegenheit glühten, und folgte dem Butler durch die Gänge. Sie atmete flach und fürchtete sich vor dem Gesicht, das Sir Rex bei ihrem Anblick machen würde.
      Jetzt hörte sie das Lachen kleiner Kinder und deren Stimmen. Die Tür zum grünen Salon stand offen, und als der Butler dort stehen blieb, konnte Blanche hineinsehen. Ihr Herz schlug schneller. Sir Rex saß auf dem Sofa, während zwei kleine Jungen, einer dunkelhaarig, einer blond, mit Spielzeugsoldaten und Pferden auf dem Boden spielten. Ein hübsches Mädchen mit honigblondem Haar, vielleicht acht oder neun Jahre alt, saß neben Sir Rex und las so konzentriert in einem dicken Buch, dass es nicht einmal aufblickte. Ein weiterer Junge, goldhaarig, vielleicht ein Jahr jünger, saß auf Sir Rex’ anderer Seite. Er war das genaue Abbild seines Vaters Devlin O’Neill. Er sagte etwas zu seinem Onkel, und der hörte ihm so aufmerksam zu, dass Blanche glaubte, ihr müsste das Herz brechen. Er würde ein wunderbarer Vater sein. Sie sah ihm an, wie sehr er es genoss, mit seinen Nichten und Neffen zusammen zu sein.
      „Stimmt das?“, fragte der goldhaarige Junge eifrig.
      „Ja.“ Dann sagte Sir Rex zu den jüngeren Jungen auf dem Boden: „Rogan und Chaz! Wenn ihr um das Spielzeug streitet, nehme ich es euch weg! Ihr könnt gemeinsam damit spielen. Schließlich seid ihr Cousins, keine Rivalen.“
      Zornig schlug der blonde Junge mit der Faust auf den Boden. Der Dunkelhaarige grinste ihn triumphierend an. Blanche entschied, dass der blonde Junge Eleanors Sohn Rogan sein musste, der andere, der dunkelhaarige, Chaz, Tyrells Sohn. Der goldhaarige Junge, der neben Sir Rex saß, fragte: „Kannst du dann diesmal bei uns bleiben? Auf Askeaton?“
      Rex zauste das schulterlange Haar des Jungen. „Ja, Jack, du hast recht. Ich habe nicht genug Zeit bei deinem Vater verbracht.“
      Jack strahlte vor Freude. Offenbar bewunderte er seinen Onkel sehr.
      Blanche zitterte, als sie die beiden Frauen bemerkte, die am Kamin saßen. Amanda und Lizzie erhoben sich jetzt, offenbar überrascht von ihrer Anwesenheit, aber sie lächelten herzlich. Cliffs Frau war zu einer sehr eleganten

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