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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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„Aber was?“
      „Ich möchte nicht respektlos erscheinen, doch ich bin verwirrt. Lord Bury besaß dieses Anwesen schon seit Jahren. Ich wusste nicht, dass er tot ist – oder dass es Erben gibt. Er war so jung und selbst unverheiratet.“
      Blanche warf Sir Rex einen unbehaglichen Blick zu. „Ich kenne keinen Lord Bury, Mr Johnson. Und jetzt bin ich verwirrt. Wollen Sie damit sagen, dass Lord Bury dieses Anwesen gehört? Denn mein Anwalt entdeckte kürzlich eine Urkunde, die besagt, dass dieses Anwesen zum Vermögen der Harringtons gehört.“
      „Lord Bury erbte Penthwaite von seinem Vater vor vielleicht sechs oder sieben Jahren. Er war vor drei Monaten sogar hier, um es sich anzusehen und seine Pacht abzuholen. Ich dachte, Sie kämen von ihm, um zu sehen, ob ich es ausgebessert habe, so wie ich es versprochen hatte. Aber er hat es Ihnen verkauft? Das wusste ich nicht.“
      Blanche erstarrte.
      Rex sah sie an. „Blanche, sind Sie sicher, was die Urkunde angeht, die Sie gesehen haben?“
      Blanche schüttelte den Kopf. Da musste eine schreckliche Verwechslung vorliegen. Denn dieses Anwesen schien keineswegs seit Jahren ihrem Vater gehört zu haben. Aber wenn Lord Bury vor drei Monaten erst hier gewesen war, um die Pacht abzuholen, wie konnte ihr Vater es dann von ihm gekauft haben? Schließlich war er zu jenem Zeitpunkt bereits verstorben.
      Sie erstarrte, während ihr ein Gedanke kam. Bess?
      Kurz dachte sie über die Ereignisse nach, die zur Entdeckung der Urkunde geführt hatten. Der Anwalt, der ihr davon erzählt hatte, war sehr überrascht gewesen. Er hatte ganz offen gesagt, dass er in all den Jahren, in denen er bei Harrington beschäftigt gewesen war, nie etwas von Penthwaite gehört hatte. Wie auch, wenn Penthwaite nicht Harrington gehörte, sondern Bury. Und Bess war bei ihnen gewesen und hatte gesagt, dass es ständig zu solchen Verwechslungen käme. Wie gelassen und überzeugt sie geklungen hatte! Und dabei hatte so ein seltsamer Glanz in ihren Augen gelegen!
      Blanche hegte jetzt keinerlei Zweifel mehr. Sie hatten über Sir Rex gesprochen. Bess fragte sie an dem Tag, ob sie sich wünschte, dass er ihr den Hof machte. Sie verneinte, aber wenn Bess eine Idee hatte, dann war sie wie ein Terrier, der einen Knochen erwischt hatte. Es war offensichtlich, dass Bess die Freundin nach Cornwall schicken wollte, auf eine vergebliche Suche – und dabei ein Treffen mit Sir Rex arrangierte.
      Ihr Herz schlug jetzt wie rasend. Überrascht starrte sie Sir Rex an. Vielleicht brauchte er eine Ehefrau, aber sie hatten nichts gemeinsam! Ja, er benötigte zusätzliches Vermögen, und er war sehr attraktiv, doch er war mit Cornwall verheiratet. Und ganz gewiss war er an ihr als seiner zukünftigen Gemahlin nicht interessiert – wäre das der Fall gewesen, so hätte er acht Jahre Zeit gehabt, es anzusprechen. Was hatte Bess sich nur dabei gedacht?
      Und warum schlug jetzt ihr Herz so schnell – weshalb war sie so erschrocken?
      Er macht sich nicht einmal etwas aus Damen – er mag Hausmädchen und seine Einsamkeit.
      „Glauben Sie nun allmählich, dass hier ein Irrtum vorliegt?“, fragte Sir Rex mit ruhiger Stimme.
      Blanche brachte ein Lächeln zustande. Sie konnte ihm ja nicht sagen, dass ihre beste Freundin einen Plan ausgeheckt hatte, um sie zu ihm zu schicken, indem sie fälschlicherweise behauptete, ihr gehöre ein benachbartes Anwesen! Andererseits hätte er laut gelacht, wenn er wüsste, dass Bess sie zusammenbringen wollte. Oder nicht?
      Dabei sollte sie wohl besser lachen.
      „Lady Harrington?“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter, um sie zu stützen.
      Sie war wie erstarrt, als sie sich zum Sprechen zwang. Seine Hand war groß, warm und fest. Unnachgiebig, wie der ganze Mann. „Wie es scheint, könnte die Urkunde falsch gewesen sein, wie Sie es schon vermuteten.“
      „Ein toter Mann kann kein Haus kaufen, und offensichtlich gehört Penthwaite schon seit Jahren der Familie Bury“, sagte er sehr ernsthaft und betrachtete sie aufmerksam. „Sie sind beunruhigt.“
      Ich bin sehr beunruhigt, dachte sie, und wenn ich Bess sehe, werde ich sie zurechtweisen. „Es muss eine Verwechslung gegeben haben. Eine andere Erklärung gibt es nicht“, stimmte Blanche zu. Eine Verwechslung und ein Missverständnis, fügte sie bei sich hinzu.
      Eine Heirat zwischen ihr und Sir Rex? Das wäre Wahnsinn, reiner Wahnsinn.
      Dabei war Bess Waverly eine

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