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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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zu fragen. Hamil Al-Ameer war der Mann, der ihm sein Schiff genommen hatte, seine Besatzung, seine Freunde. Der verdammte Bastard, der ihm seinen Seelenfrieden geraubt hatte, der ihn zu einem zitternden Feigling gemacht und ihn blutüberströmt ins Meer geworfen hatte, damit er in der Kälte und Finsternis dort sterben sollte.
    Er blickte an seiner Schwester und Jack vorbei. Draußen vor dem Fenster spielten Johnny und Charlotte mit einem kleinen, dicken Hund. Das Hündchen sprang dem Ball nach, den die Kinder einander zuwarfen. Verzweifelt versuchte Jeremiah, den Blick fest auf dieses Bild zu richten: die beiden weiß gekleideten Kinder, das grüne Gras, auf dem noch der Tau lag, der kleine Hund, der immer wieder dem roten Ball nachsprang. Unschuld, Sonnenschein, Lachen.
    Doch für ihn gab es das nicht mehr. Für ihn würde es das nie mehr geben.

3. Kapitel
    Blackstone House, seit sechs Generationen Sitz des Earl of Byfield, war im Wesentlichen so, wie Jeremiah es erwartet hatte. Größer als das Haus seiner Schwester und von mehr Land umgeben, vereinigte es in sich eine elegante Kombination verschiedener Stile. Der älteste Flügel war elisabethanisch, die Fassade aus modischem blassgrünen Kalkstein, und dorische Säulen reichten über alle drei Stockwerke hinauf bis zum Dach.
    Jeremiah ritt im Schritttempo den Kiesweg entlang. Er mochte diese alten, meist efeubewachsenen englischen Häuser nicht. Sie kündeten von sehr viel Geld und von Familien, die wesentlich älter waren als seine Heimat. Nach dem, was Desiree erklärt hatte, gehörte Lord Byfield nicht einmal zum Hochadel, und dennoch war sein Haus bedeutend größer als jedes andere, das man in New England finden konnte. Jeremiah dachte, welch ein Narr er gewesen war, Caro von der Plantage seines Großvaters auf der Insel Aquidneck zu erzählen. Crescent Hill fände mühelos in den Stallungen von Blackstone House Platz, aber wenigstens würde Caro das nie erfahren. Nein, sobald er ihren Schmuck zurückgebracht hatte, würde sie nie mehr ein Wort von ihm hören.
    Er war kaum vom Pferd gestiegen, da kam schon ein Knecht herbeigeeilt, um ihm die Zügel abzunehmen. Langsam schritt Jeremiah die vielen Stufen zum Eingang empor. Er ließ sich Zeit, denn er wollte nicht atemlos vor der Countess stehen. Doch mehr als die Anstrengung ließ ihn sein eigenes Widerstreben zögern. Wenn die Diamanten nicht so wertvoll gewesen wären, hätte er sie durch einen Boten zurückschicken lassen können und mit der ganzen Sache und auch mit ihr nie wieder etwas zu tun gehabt.
    Er presste die Lippen zusammen, als er daran dachte, was Jack ihm erzählt hatte. Warum wollte eine Lady über Hamil sprechen? Zum Teufel mit ihr, er würde nicht berichten, was er durchgemacht hatte, nur damit sie sich amüsierte. Auch Jack und Desiree hatten sich den Hergang der schicksalhaften Ereignisse selbst zusammenreimen müssen. Zum Teil aus dem Bericht der Männer, die ihn gerettet hatten, zum Teil aus seinen Fieberfantasien. Er aber hatte sich geweigert, ihnen auch nur ein Wort mehr zu sagen. Selbst wenn er es könnte, was würde es ausmachen? Es war besser, zu vergessen. Alles war vorüber, vorbei, und kein Jammern der Welt brachte auch nur einen der Männer zurück, die abgeschlachtet worden waren. Männer, die noch leben würden, wenn er nicht so ...
    „Guten Tag, Sir.“ Die Tür sprang auf, und ein Butler, der beinahe so groß war wie Jeremiah selbst, sah ihn mit ernster Miene an. „Wen darf ich melden, Sir?“
    „Captain Sparhawk. Aber das spielt keine Rolle, denn ich habe nicht die Absicht zu bleiben. “ Er stand noch immer auf den Stufen, als er den kleinen Flanellbeutel, den Desiree ihm gegeben hatte und in dem jetzt Caros Schmuck war, hochhob. „Geben Sie dies Ihrer Herrin, und beeilen Sie sich. Na los, Mann, nehmen Sie schon, lassen Sie sie nicht warten! “ „Captain Sparhawk! Wie schön, Sie so bald wiederzusehen!“ Caro schob den Butler zur Seite. „Führen Sie ihn hinein, Weldon. Captain Sparhawk ist ein willkommener Gast, auch wenn er jetzt so aussieht, als wollte er jeden Augenblick vor Zorn platzen.“
    Mit einer knappen Neigung seines gepuderten Hauptes trat Weldon steif zur Seite.
    Doch Jeremiah war fest entschlossen, nicht einzutreten. „Vielen Dank, Madam. Lieber nicht“, sagte er und überreichte ihr den kleinen Beutel. „Ich bin nur gekommen, um Ihnen Ihr Eigentum zurückzugeben, und nun, da das erledigt ist, wünsche ich Ihnen einen guten Tag.“
    „Ach,

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