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Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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erfährt?«
    Jetzt war sie auf diese Frage vorbereitet. »Ich möchte nicht mit meiner Familie in Verbindung gebracht werden. Wenn Lord Wain of Moorburgh zu Ohren käme, dass ich am Leben bin und versuche, meine Schwester zu befreien, könnte er sich zu einer weiteren Untat hinreißen lassen.«
    »Aber mir habt Ihr Euren Namen genannt.«
    »Ein Fehler, wie mir jetzt klar ist.«
    Er ließ sich wieder am Rand der Feuerstelle nieder und zog sie neben sich. »Ich wusste gar nicht, dass Ihr Fehler begeht.«
    »In diesem Punkt würdet Ihr einen Fehler begehen. Ich habe viele Fehler gemacht. Ohne Fehler kann man nichts lernen.« Sie hielt inne, benetzte ihre plötzlich wie ausgetrockneten Lippen und fragte: »Ihr werdet doch meinen Namen nicht verraten, oder?«
    Er gab keine Antwort, und sie bemerkte, dass er ihren Mund anstarrte. Mit angehaltenem Atem ließ sie es geschehen, dass er mit dem Finger ihre Lippen nachzeichnete und dabei der Spur ihrer Zunge folgte. Als er nach ihrer Hand griff, wusste sie nicht, was er vorhatte. Erstaunt sah sie, dass er seinen Zeigefinger an ihrem abwischte. Er hob ihren Finger an seine Lippen. Der Atem entströmte ihr laut, als seine Zunge ihre Fingerspitze benetzte.
    »Euer Familienname wird mir nicht über die Lippen kommen«, sagte er, ohne ihre Hand loszulassen.
    »Ich danke Euch.« Ihre Worte bebten wie ihr Finger an seinem Mund.
    »Gibt es noch mehr Geheimnisse, die ich für Euch wahren muss?«
    Sie starrte ihn an. Wie hatte sie sich verraten? »Was meint Ihr damit?«
    »Ich gelobte, dass ich Euren Namen nicht verraten werde.« Er drehte ihre Handfläche nach oben, und strich mit dem Finger die darin verlaufenden Linien entlang. »Es muss noch andere Geheimnisse geben, die Ihr verbergt. Geheime Sehnsucht in Eurem Herzen nach einem kühnen Ritter im Dienst Eures Vaters oder ein Stelldichein mit einem seiner Knappen.«
    Sie entzog ihm ihre Hand. Und als sie aufstand, ermahnte sie sich, so zu handeln, wie er es von ihr erwartete. »Wie könnt Ihr es wagen!«
    Er lächelte. »Ich wage es, weil Ihr es Euch auf unserer gemeinsamen Wegstrecke nicht erlauben könnt, Euch durch törichte, kindische Liebe zu einem Krieger auf Wanderschaft ablenken zu lassen, Avisa.«
    »Das werde ich nicht.« Ihre Augen wurden schmal, als sie ihn mit ihrem eisigsten Lächeln anblickte. »Oder schiebt Ihr mir etwas in die Schuhe, dessen Ihr Euch selbst schuldig gemacht habt? Habt Ihr in der Halle ein Mädchen für ein flüchtiges Abenteuer erspäht?«
    »Ihr habt meinen Vorwand durchschaut.«
    »Wirklich?« Sie bereute das Wort, kaum dass sie es ausgesprochen hatte.
    Sein Lächeln wurde breiter. »Ihr seid sehr scharfsichtig.« Er hob eine Haarsträhne von ihrer Schulter. »Und sehr schön. So schön, dass die Blicke aller Männer in der Halle Euch folgten.«
    »Ihr übertreibt.«
    »Ja, aber nicht sehr. Unser Gastgeber schickte einen Diener um Wein, nur das hielt ihn ab, Euch nachzublicken.«
    »Spart Euch die Komplimente für eine Frau, die darauf Wert legt.«
    »Ich sehe, dass Ihr offen sprecht.« Er stand auf und reichte ihr die Hand wie vorhin im anderen Raum.
    Sie hob ihre zitternde Hand und legt sie auf seine. Er half ihr aufzustehen, ließ aber ihre Finger nicht los. Sie standen nun so dicht beisammen, dass sie hinter seinen breiten Schultern nichts vom Raum sehen konnte.
    Ihr Magen knurrte, und sie drückte ihre Hand darauf, während ihr die Röte in die Wangen stieg.
    »Das Essen wartet nebenan«, sagte er auflachend. »Mir scheint, Ihr seid so hungrig wie ich.«
    »Allerdings. Jetzt würde mir sogar Euer Ross schmecken.« Sie war froh, die Spannung, die seine Blicke zwischen ihnen geschaffen hatten, durch Humor entschärfen zu können. »Wenn Ihr jetzt alles gesagt habt, dann …«
    Er streckte einen Arm aus, um ihren Weg zu blockieren. Den anderen Arm legte er um ihre Taille. Seine Hand strich über ihre Rundungen, als er sie zu sich zog. Bebend vor Verlangen, ihn zu berühren, streiften ihre Finger seine Wange, die vom Bartwuchs dunkel und vom Wind des Tages ausgetrocknet war. Sie zog sie zurück, erstaunt, dass Feuer von seiner Haut auf ihre übersprang.
    Er nahm ihre Hand und drückte sie an seine Wange. Ihre Finger glitten in sein ebenholzschwarzes, seidiges Haar, als sein Mund sich auf sie senkte und sanft streifte. Die blitzschnelle Liebkosung durchzuckte sie und machte jeden Widerstand zunichte.
    Aufstöhnend zog er sie an sich. Sein Mund nahm sie gefangen, Lust fordernd und gewährend. Als

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