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Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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seine Finger durch ihr vom Wind zerzaustes Haar strichen, wurde ihr Mund weich, und seine Zunge schoss zwischen ihre Lippen, nicht willens, auf eines ihrer saftigen Geheimnisse zu verzichten.
    Langsam glitten ihre Hände seine Arme hinauf. Sie wollte jeden einzelnen harten Muskel spüren, während seine Zunge sie zu einem wilden, zügellosen Tanz aufforderte.
    Als sein Mund über ihr Gesicht strich, ihre Haut schmeckte und sie zu glänzendem Feuer entflammte, raste ihr Atem. Er neigte ihren Kopf zurück, und die raue Haut seines Gesichtes rieb sich an ihrer Wange. Seinen kraftvollen Rücken streichelnd, schmolz sie an ihm dahin, als sein Mund sie mit glühenden Küssen bestürmte. Wo er sie berührte, erwachte ihre Haut zum Leben. Als sie seinen Mund zurück zu ihrem lenkte, glitt sein heiseres Auflachen über ihre Lippen, ehe seine Zunge wieder über sie glitt. Sie erbebte unter dem leidenschaftlichen Angriff, und ihr leiser Seufzer verstummte in seinem Mund.
    Als Christian sich zurückzog, umklammerte Avisa seine Arme. Da ihre Knie sie wieder im Stich zu lassen drohten, presste sie sie fest zusammen. Sie musste seinen Küssen ein Ende machen, solange sie es noch konnte.
    »Ich sollte mir Baldwins Werk ansehen und den Verband prüfen«, flüsterte sie.
    »Ja.« War es Sehnsucht oder Belustigung, die seine Stimme schwanken ließ? Ohne in sein Gesicht zu sehen, konnte sie es nicht erkennen. Jäh blickte sie auf, als er hinzufügte: »Verzeiht mir.«
    »Was denn?«
    »Dass ich Euch küsste. Guy sagte, dass Ihr Euch im Advent strikter Zurückhaltung befleißigt.« Er grinste. »Obwohl ich nicht sagen werde, dass es mir leidtäte, Euch verlockt zu haben, da Ihr sehr verlockend seid.«
    »Ich sagte schon, dass Ihr Eure abgeschmackten Komplimente für andere sparen könnt, da ich dafür keine Verwendung habe.«
    »Sehr schön. Dann will ich Euch die Wahrheit sagen. Ihr habt mich gefragt, ob ich in der Halle ein Mädchen für ein kleines Abenteuer sah.« Die starken Gefühle, die seine Worte prägten, verdunkelten seine Augen. »Ja, ich sah tatsächlich eines, das ich in meinem Bett ersehne, Avisa, doch es sollte keine flüchtige Sache sein. Es müsste so lange währen, wie nötig, damit Ihr und ich jeden Augenblick gemeinsamer Ekstase auskosten.«
    »Solche Dinge sollt Ihr nicht sagen.« Sie verlor die Kontrolle über alles, was zwischen ihnen war, und musste sie wiederherstellen.
    »Ihr wolltet, dass ich aufrichtig bin«, sagte er.
    »Vielleicht nicht ganz so aufrichtig.«
    »Gibt es jemanden, dem Euer Herz gehört?«
    Der Abtei!, wollte sie ausrufen. »Ich bin jemandem versprochen.«
    »Ich werde versuchen, daran zu denken, wenn Euer weicher Mund mich verlockt.« Er nahm ihre Hand und führte ihre Finger über seine Lippen, als er sagte: »Falls Ihr Eure Absicht bezüglich der Verlobung ändert, warte ich auf Euch, Avisa, wann immer Ihr wollt. Vergesst das nicht.«

7
     
    Guys Gejammer ließ Christian aufschrecken. Es waren oft gehörte Laute, an diesem Morgen aber hatte sein Bruder wirklich Grund für seine Verwünschungen.
    »Leise«, murmelte Christian, als er sich auf dem Boden aufsetzte. Das graue Dämmerlicht der Stunde vor Tagesanbruch erfüllte den Raum. In den Winkeln, die weder vom Licht noch von der Wärme des Kamins erreicht wurden, herrschte noch Dunkelheit. »Du weckst die anderen.«
    Guy schwang die Beine über die Bettkante und beugte sich zu Christian hinunter. »Du meinst unsere holde Avisa?«
    »Ich meine alle anderen.« Verdammt, er wollte nicht von Avisa sprechen, ehe er nicht die Reste des Traumes aus dem Kopf geschüttelt hatte. Sie war Teil eines jeden gewesen, immer flüchtig und unglaublich begehrenswert. So wie in den Stunden des Wachseins.
    »Ich dachte, du wolltest früh aufbrechen.«
    »Sich vor Sonnenaufgang auf den Weg zu machen, hat wenig Sinn, da man den Weg nicht sehen kann.«
    »Und sich nicht vergewissern kann, ob einen nicht Überraschungen erwarten.«
    Mit einem finsteren Blick, der seinem Bruder galt, stand er auf. Er zuckte zusammen, als er das rechte Bein belastete, doch der Schmerz war geringer als am Abend zuvor. Sämtliche anderen Gelenke protestierten gegen die Stunden auf dem kalten Steinboden. Die ganze Nacht hatte er sich schlaflos gewälzt, doch die harten Steine waren nicht so unangenehm wie das Gefühl, halb zu erfrieren oder halb geröstet zu werden, je nachdem welche Seite er dem Feuer zukehrte. Auch das hätte er hingenommen, wenn seine Träume ihn nicht geplagt

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