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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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es selbst zu beobachten waren jedoch völlig verschiedene Dinge. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass eine Frau sich so vollständig auf die Eroberung eines Mannes konzentrieren konnte.
    Lächelnd ging sie durch den Raum. »Guten Abend, Mylords, Lady Odette.«
    »Was ist denn Euch zugestoßen?«, fragte Lord Weirton und kniff die Augen zusammen. »Ihr seht ja aus, als hätte man Euch durch einen Kuhstall geschleift.«
    Ihr Lächeln fiel kühl aus. »Zum Glück rieche ich nicht danach.«
    Lady Odette führte ihre Hand geziert an die Nase. »Ich spüre einen eigentümlichen Duft.«
    »Der vergeht wieder.« Sie sah Jordan an. Warum sagte er nichts? War er entsetzt, dass sie sich so in der Halle zeigte? Schlimmer noch, ekelte es ihn vor ihr?
    Lord Weirton ergriff ihre Hand und beugte sich wie vorhin darüber. »Lady Isabella, gestattet mir die Bemerkung, dass Ihr immer für eine Überraschung gut seid.«
    »Danke.« Eine andere Antwort fiel ihr nicht ein.
    »Ein Jammer, dass Euer reizendes Kleid ruiniert ist«, murmelte Lady Odette. »Es hat aber auch sein Gutes, da Ihr es nun los seid. Dieser Stil ist nicht mehr in Mode.«
    Isabellas Lächeln blieb unverändert. Entweder war Lady Odette in ihrer Wortwahl ungeschickt, oder sie war entschlossen, jede andere Frau neben ihrer makellosen Schönheit herabzusetzen. Isabella wusste nicht, was zutraf, doch würde sie sich von der Dame nicht zum Zorn reizen lassen.

    »Ein wahres Glück«, erwiderte sie, »dass sich immer wieder die Möglichkeit bieten wird, ein so zauberhaftes Kleid zu tragen.«
    Lord Weirton lachte auf. »Ein Glück für uns alle.«
    »Wenn Ihr mich entschuldigt, verlasse ich Euch jetzt, um mich zu säubern.«
    »Aber Ihr kommt doch wieder?« Der Baron bot ihr seinen Arm. »Darf ich Euch durch die Halle geleiten, Lady Isabella?«
    »Danke.« Sie wunderte sich, dass Jordan stumm blieb.
    Als sie ihre Hand auf Lord Weirtons Arm legte, führte er sie fort von seiner Schwester und Jordan. Isabella war sicher, dass es zum Plan des Barons gehörte, die beiden allein zu lassen.
    »Trotz der Schmutzspuren in Eurem Gesicht seht Ihr nach den Mühen und Hindernissen der Reise sehr gut aus«, sagte Lord Weirton.
    »Eine Täuschung, mehr nicht«, erwiderte sie und widerstand dem Drang, zu Lady Odette und Jordan zu sehen. »Es war die schwierigste Woche meines Lebens.«
    »Gewiss auch die ungewöhnlichste.«
    »Warum?«
    Er lachte leichthin. »Rettet Ihr öfter zu Unrecht Beschuldigte auf so dramatische Weise, oder schützt Ihr Burgen vor Eindringlingen?«
    »Nein.« Sie lächelte und ermahnte sich, hinter einer harmlosen Bemerkung nicht das Schlimmste zu vermuten. »Tatsächlich war mein bisheriges Leben sehr beschaulich.«
    »Eine Äußerung, die ich von einer de Montfort nie erwartet hätte.«

    »Ihr sprecht von meinen Brüdern, nicht von mir. Wir unterscheiden uns auf mancherlei Weise.«
    Lord Weirton hielt an der Tür neben der zu den Privatgemächern führenden Treppe inne. »Das sehe ich, Mylady. Ich hörte einige Äußerungen meiner Schwester, die zu blutigen, sich über Generationen hinziehenden Fehden zwischen unseren Familien geführt hätten, wären diese vor Euren Brüdern gefallen.«
    »Wie gesagt, bin ich anders.«
    »Le Courtenay sagte, dass Ihr nach Lincoln wollt.«
    »Ja«, erwiderte sie, erleichtert, dass es eine Frage war, die sie nicht unerwartet traf. »Unter den Ordensbrüdern zu Lincoln gibt es einen berühmten Medikus. Er soll ein Mittel gegen die Auszehrung gefunden haben, die so viele Opfer fordert. Ich hoffe, von ihm etwas zu lernen.«
    »Damit Ihr das Gelernte an Eure Lehrerin zu St. Jude weitergeben könnt?«
    »Da ich dort ausgebildet wurde, erscheint es mir nur logisch, dass ich sie über neue Methoden unterrichte.«
    »Sehr gütig von Euch, Mylady. Ihr erfüllt Eure Aufgabe mit Geschick und mit einem Pflichtgefühl, der Tochter eines Lords würdig.«
    »Danke.« Sie hoffte, dass ihr Lächeln nicht so gezwungen wirkte, wie sie selbst es empfand. »Lord le Courtenay zeigte sich seiner Tante zuliebe bereit, mich zu begleiten.«
    »Das ist allerdings sehr großzügig von ihm«, sagte der Baron. »Die Strecke zwischen hier und Lincoln kann tückisch sein. Es ist sehr ratsam, wenn wir vier uns mit unseren Gefolgsleuten auf den Weg machen.«
    »Vier?«

    »Meine Schwester wird kein Interesse haben, hierzubleiben, sobald Ihr … sobald wir aufbrechen. Ich versprach ihr« - er lächelte in Lady Odettes Richtung - »das Vergnügen anderer

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