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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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Sonderbares auf, als ich zuvor hereinkam.«
    »Etwas Sonderbares?«
    »Hier.« Sie zeigte auf einen Stein am Rand des Kamins. »Er ist nicht so warm wie die anderen.«
    »Steine erwärmen sich bei unterschiedlichen Temperaturen.«
    »Das weiß ich, doch ist dieser Stein mit den anderen um ihn herum identisch. Das lässt vermuten, dass es eine sonderbare Bewandtnis mit ihm hat.«
    Er ging neben ihr in die Hocke. »Wie kann er gleich und zugleich anders sein?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie ergriff seine Hand und drückte sie auf einen Stein. »Spürt Ihr, wie heiß er ist?«
    »Ja, er ist heiß.« Seine Stimme sank zu einem kehligen Flüstern herab. »Und ich bin auch heiß.«
    »Das Feuer …«
    »Ist nicht so heiß wie Eure Finger.« Er hob ihre Hand vom Stein und legte ihre Finger über seine. »Eure Finger sind nicht so weich wie jene Lady Odettes, doch vermag ihre Berührung eines Mannes Phantasien und mehr zu erhitzen.«
    »Nicht, Jordan.« Sie entzog ihm ihre Hand. »Sagt nicht solche Sachen, wenn Ihr doch wisst, wohin dies führen kann.«
    »Ich weiß sehr gut, wohin es führen könnte.«
    Sie hob den Blick und sah ihn an. »Zu Lust.«
    »Ja.«
    »Damit gebe ich mich nicht zufrieden.«

    Er stand auf. Mit einer Verwünschung ließ er eine Faust auf die Kaminsteine sausen. »Ich dachte, Ihr wäret nicht wie alle anderen, Isabella.«
    »Wie wer?«
    »Wie die Frauen, die für die Freuden, die sie bieten, immer einen Gegenwert fordern.«
    Sie richtete sich auf. »Jede Freude, die ich Euch bot, wurde frei und ohne Verpflichtungen gewährt. Ich bin nicht Lady Odette. Ich bin Isabella de Montfort von St. Jude’s Abbey.«
    Seine Wut richtete sich nun gegen ihn selbst. Sie war aufrichtig wie von dem Augenblick an, als sie einander begegneten. Sie hatte ihm auf seine Frage hin sogar die Wahrheit enthüllt und gesagt, dass sie als Schwester in der Abtei war. Und er konnte ebenso aufrichtig sein. Warum nahm er nicht ihre weichen Lippen in Besitz, löste nicht ihr honiggoldenes Haar und ließ es an sich entlanggleiten? Weil er ein Versprechen gegeben hatte und es halten würde, mochte es ihm auch noch so schwerfallen.
    »Ihr habt Recht, Isabella.«
    »Wirklich?« Ihre blaugrauen Augen wurden groß.
    »Warum so erstaunt? Ihr habt öfter Recht als nicht Recht gehabt.« Er kniete neben ihr hin. »Zeigt mir, was Ihr entdeckt habt.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Das bin ich, Isabella.« Er sprach ihren Namen wie eine Liebkosung aus, voller Verlangen, ihre weiche Haut zu streicheln.
    »Dann fangen wir damit an. Spürt Ihr, wie warm das ist?« Sie legte die Finger auf den Stein und nahm sie wieder fort, als er sie berührte.

    »Ja.«
    »Und jetzt diesen.« Sie zeigte auf den nächsten Stein. »Spürt Ihr den Unterschied?«
    »Ja.« Er staunte, um wie viel kühler der zweite Stein war. Er ließ die Finger nun über alle anderen Steine in der Nähe gleiten und stellte fest, dass sie bis auf den einen alle dieselbe Temperatur hatten. »Wisst Ihr, warum?«
    »Es gibt nur eine einzig logische Antwort. Etwas muss die Hitze blockieren.«
    »Das ist logisch.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das ihn steinhart zu machen drohte, da es keck und verführerisch war. Sie zog einen gro ßen Beutel aus ihrem Sack, der von ihm unbemerkt auf dem Kamin lag und Werkzeuge enthielt. Lächelnd zog sie einen Metallstab von der Länge ihres längsten Fingers heraus. Diesen reichte sie ihm.
    Er trieb das Stemmeisen zwischen die Steine, so wie er sich wünschte, in sie eindringen zu können. Gelockerte Mörtelstücke wurden verstreut und verbreiteten feinen Staub, doch kümmerte es Isabella nicht.
    Mit einem Lachen sagte sie: »Demoliert nicht den ganzen Kamin.«
    »Ich werde mich bemühen.« Mit zusammengebissenen Zähnen stemmte er sich gegen das Hindernis und wünschte, sie würde nicht aufhören zu reden, damit seine Gedanken nicht verbotene Wege einschlugen.
    Verflixter Waffenstillstand!
    Der Stein fiel heraus und prallte gegen das Bett, in dem er eine tiefe Kerbe im Holz hinterließ. Der Wirt würde alles andere als erfreut sein. Eine oder zwei zusätzliche Münzen
würden des Zorn des Mannes hoffentlich dämpfen können.
    Wenn es nur einen Weg gegeben hätte, sein Verlangen nach Isabella zu dämpfen …
    Sie streckte sich auf dem Bauch aus und spähte in die Öffnung, die der Stein ausgefüllt hatte. Strähnen ihres widerspenstigen Haares lagen um seine Stiefel und verlockten ihn, sie anzufassen.
    »Könnt Ihr etwas sehen?«, fragte

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