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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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nun kommst, Isabella.« Sein Lächeln war so bestrickend, dass sie versucht war, alles zu vergessen, was sie ihm sagen wollte, und sich nur in seine Arme zu schmiegen.
    »Du siehst aus, als würdest du dich besser fühlen.«
    »Viel besser.«
    »Ich auch.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Das freut mich sehr.«
    »Ich wollte es dir schon gestern sagen …«
    »Aber du wurdest abgelenkt.«
    Sie sah ihn verblüfft an und sagte dann, anstatt Fragen zu stellen: »Jordan, ich wollte dir sagen, dass ich es schaffte! Ich konnte das Experiment zu Ende bringen, an dem ich jahrelang arbeitete.«
    »Experiment? Welches Experiment?«
    Rasch erklärte sie es ihm, wenn sie auch Narikos Namen nicht erwähnte und verschwieg, wie sie ihre Kenntnisse erlangt hatte. Sie wollte nicht riskieren, dass jemand sie belauschte, daher war es besser, dass sie durchblicken ließ, das Wissen sei von einem aus dem Morgenland heimkehrenden Ritter mitgebracht worden.
    »Wie das griechische Feuer?«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Griechisches Feuer? Was ist das?«
    »Ich dachte, du siehst dich als Adeptin der Elemente und ihrer Wirkungen.«
    »Das bin ich.« Sie lachte. »Deshalb stelle ich Fragen, wenn ich etwas nicht weiß.«
    »So wie du Lady Odette fragst, wie sich eine Dame benimmt?«

    Sie tat seine Frage mit einer Handbewegung ab. »Was ist griechisches Feuer?«, fragte sie.
    Er kniete nieder und hob einen Stock hoch. Schwefelgeruch stieg von ihm auf, doch schenkte er ihm keine Beachtung, als er die vereinfachte Gestalt eines Mannes in die lose Erde zeichnete. »Einmal sah ich dieses Bild.« Er fügte einen Zylinder von Armeslänge hinzu. »Die Alten benutzten ein Rohr, das eine Flüssigkeit enthielt und Feuer spuckte, so mächtig, dass es in Sekundenschnelle ein Schiff einhüllte.«
    Neben ihm kauernd stützte sie ihr Kinn in die Handfläche. »Ich möchte wissen, wie sie das schafften.«
    »Das Wissen ging verloren. Ist es das, was du erreichen wolltest?«
    »Nein. Ich suchte eine Mischung, deren richtiges Verhältnis garantiert, dass sie explodiert, wenn man sie zündet.«
    »Und das hast du in der Abtei meiner Tante studiert?«
    »Ja.«
    »So wie die Heilkräuterkunde?«
    »Ja.«
    »Und deine erstaunliche Kampfkunst.« Er strich mit einem gekrümmten Finger über ihre Wange. »Du bist eine tolle Frau, Isabella.«
    Sie nahm seine Hand und umfasste sie. »Jordan, das wirklich Wundersame dabei ist, dass ich die Explosion beherrschen konnte. Dafür arbeitete ich jahrelang.«
    Er führte ihre Hände an seine Lippen und küsste erst die eine, dann die andere. »Ich bin sehr stolz auf dich, Isabella. Es geschieht nicht oft, dass für jemanden ein Traum wahr wird. Für uns beide war es letzte Nacht der Fall.«
    »Für uns beide?« Sie wollte fragen, was er meinte, sah aber
den Wirt aus dem Haus treten. Sie ließ Jordans Hand los. »Ich glaube, wir haben jetzt genug gesagt. Es wäre besser, nicht von dem zu sprechen, was geschah.«
    »Du magst Recht haben« Er lächelte spitzbübisch. »Aber ich muss dauernd daran denken.«
    »Woran?«
    »An letzte Nacht.«
    »Wovon redest du?« Es sah ihm nicht ähnlich, in Rätseln zu sprechen.
    Sein Lächeln wurde zu einem tiefen Stirnrunzeln. »Isabella, warum bist du so scheu? Du sagtest, du wolltest es ebenso wie ich. Willst du das jetzt leugnen?«
    »Ich kann nichts leugnen, wenn ich keine Ahnung habe, wovon du sprichst.«
    »Wie du letzte Nacht mein Lager teiltest, nachdem wir fanden … was wir im Kamin fanden.«
    »Dein Bett geteilt? Du glaubst …du meinst, wir …« Sie fing an zu lachen.
    »Isabella.« Sein Ton verriet Gereiztheit. »Das ist kein Spaß. Nachdem wir über unseren Fund sprachen, kamst du in mein Bett. Als ich erwachte, warst du fort. Warum tust du, als würde ich lügen?«
    Sie legte ihre Hände auf seine Wangen, so dass seine Augen ihr nicht ausweichen konnten. »Jordan, ich beschuldige dich nicht der Lüge. Ich bin sicher, dass du glaubst, es wäre Wirklichkeit, was du erlebtest. Du musst aber bedenken, dass die Kräuter, die dir guten Schlaf bringen sollten, dir auch Dinge vorgaukeln, die nicht wirklich sind.«
    »Es war also nur ein Traum?«
    »Vielleicht kein richtiger Traum, aber etwas Ähnliches. Ich
warnte dich, dass einige der Kräuter sonderbare Visionen hervorrufen, die sehr echt wirken können.«
    Der Schock ließ seine Augen groß werden, während sein Mund schmal wurde.
    Sein Blick glitt über sie, und sie fragte sich, was er suchte. Als hätte sie die Frage laut gestellt,

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