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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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und nach Nacht und einem Zauber, den zu besitzen sie leugnete. Er hatte nicht gewusst, dass ihr Zauber ein Aroma besaß, und doch war es so - mystisch und verführerisch.
    Dann war sie fort. Sie hatte die Tür geöffnet und war so lautlos hinaus auf den Gang getreten, wie sie gekommen war. Rasch ging auch er zur Tür und sah gerade noch, wie sie die Klinke der Tür gegenüber herunterdrückte. Sie öffnete ganz kurz und ließ ihn eintreten.
    Es war finster. Als Isabella nahe an seinem Ohr flüsterte, er solle warten, bis sie eine Kerze angezündet hätte, durchschoss ihn ein heißes Zittern vom Kopf den Rücken entlang. Jeder einzelne Muskel spannte sich, als er Lady Odette am liebsten aufs Bett geworfen und Isabella in sein eigenes gebracht hätte, wo sie ihren Zauber um ihn weben konnte, während er sie die besondere Magie lehrte, die die Verschmelzung ihrer Körper bewirkte.
    Er verschluckte sein Stöhnen, als er ihre verstohlenen Bewegungen hörte. Seine Phantasien waren eine Qual, doch von dem Moment an, als er sich bereiterklärte, ihr Verbündeter und nicht mehr zu sein, hatte festgestanden, dass sie unbefriedigt bleiben würden.
    »Schließt die Augen«, hörte er sie sagen.
    Er tat es und öffnete sie langsam, als der Schein eines Binsenlichtes durch seine Lider brannte. Vorsichtig ging er ans
Bett, das schmäler war als sein eigenes. Er legte Lady Odette in die Mitte.
    Die Dame murmelte etwas, das verdächtig nach seinem Namen klang, umklammerte das Kissen und begrub ihr Gesicht darin. Sie bot einen wundervollen Anblick mit ihren roten Locken, die malerisch um sie drapiert waren und die Kurven kaum verhüllten, die sich an seine Brust gepresst hatten. Ihre Lippen waren unter den sanften Atemzügen des Schlafes, der ihre festen Brüste bewegte, geöffnet. Sie würde einem Mann als Ehefrau eine köstliche Herausforderung sein, dieser Mann aber war nicht Jordan le Courtenay.
    »Ein Problem gelöst«, sagte er, als er sich vom Bett umdrehte.
    Isabella befand sich nicht mehr im Raum. Wohin war sie verschwunden und wie war sie unbemerkt hinausgeschlüpft? Sein Verstand arbeitete noch langsamer, als er vermutet hatte. Er musste sie finden, vor allem aber musste er wissen, warum sie in sein Zimmer gekommen war.
    Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Seine Tür war nur angelehnt. Hoffnung beflügelte ihn, als er sie weiter aufstieß. Er war nicht überrascht, Isabella mit gekreuzten Beinen am Kamin sitzen zu sehen. Als er die Tür schloss, schaute sie auf.
    »Kommt und setzt Euch zu mir«, sagte sie und schlug leicht auf die Steine.
    Er hätte gern gesagt, dass sie es auf dem Bett bequemer hätten, wusste aber, dass sie die warmen Steine neben dem Kamin gewählt hatte, um sich von seinem Bett fernzuhalten.
    Kaum hatte er sich neben sie gesetzt, als sie fragte: »Ist Lady Odette erwacht?«

    »Nein. Hat sie von Eurem Schlaftrunk auch etwas abbekommen?«
    »Ich gab ihr nichts, doch könnte sie von Eurem Wein gekostet haben, um sich zu stärken, ehe sie Euch verführte.«
    Er lächelte. »Ihr meint, sie musste sich stärken?«
    »Ihr seid ein sehr einschüchternder Mann.« Sie strich mit einer Fingerspitze über seine Wange. »Und sie möchte Eure Frau werden. Sicher bangte sie um die Gelegenheit, Euch zur Heirat zwingen zu können.«
    Er nahm ihren Finger und führte ihn an die Lippen. Als er ihr tiefes Atemholen hörte, ließ er ihre Hand los. War er denn ganz auf den Kopf gefallen? Keiner von beiden brauchte Stärkung, um den anderen zu verführen.
    »Ich bin Euch Dank schuldig«, sagte er, während ihm andere Worte auf der Zunge brannten, Worte, die sie anflehten, die Seine zu werden.
    »Ihr hättet dasselbe für mich getan.«
    »Ihr seid eine erstaunliche Frau, Isabella de Montfort.«
    »Ihr seid mein Verbündeter im Dienst der Königin.« Ihr Mund ließ ein müdes Lächeln ahnen. »Und Ihr seid Neffe der Äbtissin von St. Jude’s Abbey.«
    »Eine Beziehung wie diese ist keine Garantie für Vertrauenswürdigkeit.«
    »Wollt Ihr mich überreden, Euch einen Lügner zu heißen?«
    Er lachte. »Ich will damit sagen, wie sehr ich Euer Vertrauen in mich zu schätzen weiß.«
    »Warum sollte ich kein Vertrauen zu Euch haben?«
    Er legte seinen Arm um ihre Schulter. »Die Tatsache, dass Ihr fragt, ist ein Beispiel dafür, dass Ihr eine erstaunliche Frau seid.« Er gähnte.

    »Ihr müsst zu Bett. Der Trunk war sehr stark.«
    »Das werde ich, sobald ich weiß, warum Ihr hereingekommen seid.«
    »Mir fiel etwas

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