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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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zwischen ihre Beine drängte. Sie erschrak, als ihr Verlangen noch wuchs. Und als sein Finger in sie eindrang, wiegte sie sich in dem Rhythmus, den er mit jeder Bewegung vorgab.
    »Jetzt«, bat sie mit einer Stimme, die sie von sich noch nie vernommen hatte.
    »Hast du es eilig, cariad ?« Seine Stimme war so unsicher wie ihre.
    »Ich möchte dich jetzt.«
    »Und ich möchte, dass du dies jetzt fühlst.« Seine Finger verschoben sich leicht.
    Ihr ganzes Verlangen verschmolz zu einer einzigen unbeschreiblichen Eruption, die in ihrem Körper nachklang und sie mit ihrer Gewalt verzehrte. Es war eine Kraft, die sie erbeben ließ. Alles ging in diesen lodernden Gefühlen auf. Alles bis auf die Erkenntnis, dass er bei ihr war, und sie zu einer Verzückung führte, die sie sich in ihren jungfräulichen Träumen nicht vorzustellen vermocht hätte. Nichts würde jemals wieder so sein wie früher, da seine Berührung Empfindungen in ihr erweckte, von deren Vorhandensein sie nichts geahnt hatte.
    Sie schlug die Augen auf, als er sich über ihr erhob. Sie umfasste seine Schultern und beobachtete sein Gesicht, als er in sie eindrang.
    Ihr stockte der Atem, als Schmerz die Lust auslöschte.
    »Verzeih, cariad . Ich hätte nicht vergessen dürfen, dass eine Jungfrau besonderer Sanftheit bedarf.« Sein Gesicht verriet, wie schwer es ihm fiel, sich zu zügeln. »Aber ich begehre dich so sehr.«
    Sie strich ihm das Haar aus der Stirn, wie er es bei ihr getan hatte. »Es gibt nichts zu verzeihen. Nur zu teilen.«
    Er bewegte sich langsam, und sie entdeckte, dass sie bereits wusste, wie sie reagieren sollte. Er hatte es sie wie versprochen gelehrt. Als er ihre Lippen forderte, glich sie sich seinen immer heftiger werdenden Bewegungen an. Sie vernahm sein befriedigtes Stöhnen in der Sekunde, ehe sie einmal mehr in dem Rausch ihrer Gefühle versank, der umso heftiger war als sie wusste, dass sie diesen Augenblick mit ihm teilte.
    Tarran war sicher gewesen, dass seine Träume in dieser Nacht von Erinnerungen daran erfüllt sein würden, wie er Elspeth in die Welt der Lust eingeführt hatte. Stattdessen war in seinem Traum nur Dunkelheit. Er war allein, nicht in der Welt der Lebenden, nicht in Annfwn. Er hatte erst Elspeths Namen gerufen, denn jenen Addfwyns. Keine hatte geantwortet, und er wusste, dass er völlig allein im Nichts war. War er aus beiden Welten verbannt worden, weil er sich von Elspeth einen einzigen herrlichen Nachmittag lang von seiner Aufgabe hatte ablenken lassen?
    Das Zusammensein mit ihr lohnt Verbannung und noch viel mehr. Diese Worte waren in seinem Kopf und hingen auch in der Unendlichkeit, die ihn umgab.
    Die Antwort auf seine Aufforderung kam nicht. Die Finsternis blieb unverändert. Sie war weder tot noch lebendig. Sie war einfach nur da. Er musste ihr entfliehen. Er musste! Er musste! Eiskalter Schweiß bedeckte ihn. War der Traum ein Omen? Wenn ja, dann hatte er keine Ahnung, was es bedeuten mochte.
    Er erwachte und tastete nach Elspeth. Seine Arme fanden nichts.
    Als er sich aufsetzte, sah er, dass er sich in der äußeren Kammer des Hauses von Valas Enkelin befand. Er zählte die Wölbungen, die seine schlafenden Männer bildeten, und alles hatte seine Richtigkeit. Seine Leute ahnten zum Glück nichts von seinen Träumen.
    Im Schlaf murmelnd drehte ein Mann sich um. Tarran erschrak, als ihm klar wurde, dass es lateinische Worte waren. Angestrengt spähte er durch die Dunkelheit. Es musste Druce sein, der sich im Haus von Valas Enkelin befunden hatte, als er und Elspeth aus ihrem Liebesnest zurückkehrten. Oder aber Orwig, wie er staunend feststellte. Er hatte den Kapuzenmann nie sprechen gehört.
    Ob Orwig im Schlaf Reden hielt, konnte ihm einerlei sein. Er starrte zu dem dunklen Bereich, in den die Frauen sich für die Nacht zurückgezogen hatten. Wenn er hinging und Elspeth hochhob, würde sie ihn mit dem Verlangen ansehen, das er nachmittags in ihren Augen gelesen hatte, als er sie in den Armen hielt? Er musste es wissen.
    Seinen Männern und dem Tisch ausweichend, zog er den Vorhang zurück, der den Hauptraum von der kleinen Kammer trennte. Seine Augen gewöhnten sich an die Finsternis, die nicht so undurchdringlich war wie in seinen Träumen. Er kniff die Augen zusammen, konnte aber nur zwei Gestalten im Raum ausmachen.
    Als ein Finger auf seine Schulter tippte, zog er blitzschnell im Umdrehen sein Messer. Elspeth stand hinter ihm.
    »Hast du mich gesucht?«, flüsterte sie, als sie eine Hand auf seine

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