Die Lady mit der Lanze
Neuem mein Verlangen.«
Ihr Herz schlug Purzelbäume. »Tarran …« Worte, die ihr immer leichtgefallen waren, wollten ihr nun nicht über die Lippen.
»Ich möchte dich schmecken«, raunte er an ihrem Ohr. »Nicht nur deinen Mund, sondern auch deine weichen Brüste. Das wäre nur der Anfang, denn ich möchte auch die unter deinem Gewand verborgenen biegsamen Linien erkunden. Ich möchte in dem Moment, ehe wir eins werden, deine Locken über meine Brust streichen spüren.«
Sie trat zurück. Seine Augen nahmen wieder einen bekümmerten Ausdruck an, der jedoch schwand, als sie ihm ihre Hand reichte.
»Hier können wir nicht tun, was dir vorschwebt«, sagte sie mit einem kehligen Auflachen, wie sie es von sich noch nie gehört hatte. »Wer weiß, wer daherkommt, um Llech-lafar zu sehen und einen viel interessanteren Anblick vorfindet?«
Er reichte ihr den Kampfstock, ehe er ihre andere Hand ergriff. Dann zog er ihren Arm um sich und legte seinen um ihre Taille. Ihre Knie drohten nachzugeben, als seine Finger über ihre Brust strichen.
»Wie soll ich weitergehen, wenn du das machst?«, stieß sie hervor.
»Soll ich aufhören?«
Sie verweilte einen Moment im dunkleren Schatten und flüsterte: »Nein.«
Er lachte, als er vom Ufer auf einen Stein in der Mitte des Flusses hüpfte. Bis zum anderen Ufer waren es noch ein paar gesprungene Schritte.
Sie warf ihm ihren Stock zu, ehe sie ihm über den Fluss folgte. Sie ergriff seine Hand, ließ sich auf das andere Ufer heben und fast im Laufschritt in die Richtung zum Meer ziehen. Schon wollte sie fragen, wohin er wollte, als sie Äste sah, die bis zum Wasser reichten. Darunter befand sich eine natürliche Laube, schattig, abgeschlossen und ganz allein für sie.
»Woher wusstest du, dass es das hier gibt?«, fragte sie.
»Ich wusste, dass die Schweine den Schlamm auf dem Dorfanger nur ungern teilen, deshalb suchte ich ein anderes Plätzchen. Und ich fand dieses, das auf uns zu warten scheint.«
Sie lachte auf. »Komm mir jetzt nicht mit einer walisischen Sage - dass die Bäume uns unter ihren Zweigen willkommen heißen oder dergleichen.«
Er drehte sie in seinen Armen um. »Mich kümmert nicht, ob die Bäume uns bei sich wollen. Mich kümmert nur, dass ich bei dir sein kann.«
In ihrem Kopf wirbelten die Bilder durcheinander und ließen keinen Platz für anderes, als er einen Ast beiseitebog und sie in die dunkle Laube zog. Ungläubig starrte sie die dicke Decke an, die er auf dem Boden ausgebreitet hatte.
»Das ist wundervoll«, hauchte sie.
Er nahm ihren Stock und legte ihn außerhalb ihrer Baumlaube ab. Dann löste er seinen Schwertgürtel und legte ihn hin, ehe er ihren öffnete und auf seinen legte. Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie die Schwertgriffe sich zueinanderfügten. So wollte sie mit ihm verbunden sein. Er zog seine Stiefel aus und kniete sich auf die Decke. Dann zog er sie auf die Knie neben sich und streifte ihr die Schuhe ab, die er neben seine Stiefel stellte. Er strich mit den Fingern aufwärts durch ihr Haar und zog es nach vorne, so dass es sie beide umgab.
Er begrub sein Gesicht in ihren Locken. »Dein Haar duftet nach Sonne, nach Wärme und nach dir.« Ehe sie antworten konnte, hob er den Kopf und flüsterte: »Elspeth, ich kämpfte gegen mein Verlangen von dem Moment an, als du in meine Arme fielst und mich rüde beschimpftest, weil ich deine närrischen Pläne durchkreuzte. Ich schwor, niemals wieder etwas für eine andere Frau zu empfinden, weil ich es nicht ertragen könnte, erst mein Herz zu verlieren - und dann meine Geliebte. Du hast alle meine Pläne umgestoßen. Du willst nicht beschützt werden. Du bist verdammt halsstarrig.«
Sie lachte. »Versuchst du mich zu verführen oder versuchst du, mich zu überzeugen, dass ich gehen soll?«
»Vielleicht beides. Oder nichts von beidem. Verstehst du denn nicht? Mir war klar, wohin ich gehe und was ich tun sollte. Dann kamst du, und nichts war mehr klar.«
»Und du hast meine Pläne umgestoßen.«
»Ich weiß.« Er küsste sie fest und mit dem Verlangen eines Mannes, dem viel zu lange Erfüllung verwehrt worden war. »Mir doch egal, ob du die Tochter eines Lords bist oder nicht.«
Jetzt hieß es, aufrichtig sein. Sie hatte zugelassen, dass er etwas von ihr glaubte, das nicht stimmte. Sie musste jetzt ehrlich sein. »Tarran …«
Er brachte sie mit einem atemberaubenden Kuss zum Schweigen. »Es kümmert mich nicht, wer du bist oder warum du in Cymru oder anderswo bist. Ich
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