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Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Titel: Die Lange Erde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Stephen Baxter
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erscheine.«
    Joshua war diese plumpe Verführung allmählich leid. »Wie willst du mir denn helfen, Lobsang?«
    »Ich weiß, dass das, was bei der Kongress-Expedition passiert ist, nicht Ihre Schuld war. Ich kann es beweisen.«
    Jetzt kommen wir endlich zur Sache, dachte Joshua. »Die Arschlöcher«, sagte er.
    »Genau, die Arschlöcher«, sagte Lobsang. »So haben Sie sie jedenfalls gegenüber dem vorläufigen Untersuchungsausschuss genannt. Eine unbekannte Spezies von Primaten, die an einen besonders unangenehmen und fleischfressenden Pavian erinnert. Ich bezweifle jedoch, dass die Linné-Gesellschaft Ihre Bezeichnung übernehmen wird. Arschlöcher!«
    »Ich habe diese Männer nicht umgebracht. Klar, ich komme auch sehr gut ohne andere Leute aus. Aber ich hatte überhaupt keinen Grund, jemanden zu töten. Hast du den Bericht gelesen? Diese Arsch …«
    »Können wir bitte bei Pavianen bleiben, Joshua? Es sieht in der Mitschrift einfach besser aus.«
    Für Joshua war es ein bezahlter Ausflug gewesen, ein Auftrag, den seine alte Freundin Monica Jansson von der Polizei in Madison für ihn arrangiert hatte. »Du bist groß geworden, und ich werde alt, Joshua«, hatte sie gesagt. »Ich hätte da ein bisschen Regierungsarbeit für dich. Du wärst dabei eine Mischung aus Leibwächter und Reiseführer …«
    Es ging um eine offizielle Reise in die weiter entfernten westlichen Welten mit einer Gruppe aus Wissenschaftlern, Anwälten und einem Kongressabgeordneten, begleitet von einem ganzen Zug Soldaten. Sie hatte in einem Gemetzel geendet.
    Die Wissenschaftler hatten Daten gesammelt. Die Anwälte hatten Fotos von dem Kongressabgeordneten gemacht, wie er den Fuß in eine neue Welt nach der anderen setzte, womit sie so etwas wie einen visuellen Anspruch auf die Wechsel-Amerikas erhoben, um dort auf symbolische Weise die Ägide der Regierung aus der Datum-Welt einzuführen. Die Soldaten hatten sich über das Essen und den Zustand ihrer Füße beschwert. Joshua hatte der Gruppe gerne geholfen, denn die Bezahlung war nicht schlecht gewesen, aber er hatte sorgfältig darauf geachtet, dass niemand etwas mitbekam von seiner Fähigkeit, ohne das Kästchen und ohne die Nebenwirkungen zu wechseln. Er hatte stets eine Mixtur aus saurer Milch und gewürfeltem Gemüse dabei, die als Erbrochenes durchging, das Ergebnis der Wechsler-Krankheit. Wer hätte da schon genauer hinschauen wollen?
    Alles funktionierte wunderbar. Auf dem Weg durch zweitausend Welten hatten alle gemeckert, gestritten und sich beschwert, und nach jedem Wechsel tat Joshua mit ein paar Spritzern Ersatzkotze so, als wäre ihm schlecht. Dann kam der mörderische Angriff.
    Es waren Affen, so ähnlich wie Paviane, aber schlauer und viel bösartiger. »Superpaviane« hatten sie einige der Wissenschaftler getauft. Joshua blieb bei »Arschlöcher«, als er die rosa Hinterteile der aufdringlichen Kerle in der Ferne verschwinden sah, nachdem er sie vertrieben hatte.
    So lautete jedenfalls seine Version dessen, was der Gruppe zugestoßen war. Leider gab es keine Zeugen, die seine Aussagen bestätigen konnten, und alles war viel zu weit draußen passiert, sodass man keine Expedition losschicken konnte, um den Vorfall zu untersuchen.
    »Diese verdammten Viecher waren in der Lage, einen Angriff zu planen! Sie haben mich nicht weiter belästigt, nachdem ich zwei von ihnen getötet hatte, aber die Soldaten waren völlig überfordert, und die Wissenschaftler hatten keinen Schimmer, wie sie sich verteidigen sollten.«
    »Und die Leichen haben Sie den Pavianen überlassen?«
    »Na ja, es ist nicht einfach, ein Grab zu buddeln, wenn man in einer Hand eine Holzschaufel und in der anderen ein Plastikgewehr hält. Ich habe das Lager verbrannt und mich dann schleunigst aus dem Staub gemacht.«
    »Ich fand das vorläufige Urteil des Untersuchungsausschusses Ihnen gegenüber ziemlich unfair. Es lässt außerdem einige Zweifel offen. Sie sollten wissen, dass ich beweisen kann, dass Ihre Worte der Wahrheit entsprechen. Ich kann beweisen, dass es ungefähr einen Kilometer vom Lager am Wasserloch einen schwarzen Felsen gibt, genau, wie Sie gesagt haben. Hinter dem Felsen liegen immer noch die Überreste des Kadavers des Alphatieres, das Sie erschossen haben. Der Felsen besteht übrigens aus minderwertiger Kohle.«
    »Woher willst du das alles wissen?«
    »Ich habe Ihre Spuren zurückverfolgt. Die Berichte, die Sie mitgebracht haben, waren sehr präzise. Ich bin noch einmal dorthin gegangen,

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