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Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Titel: Die Lange Erde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Stephen Baxter
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Joshua.«
    »Du bist dorthin zurückgegangen? Wann denn?«
    »Gestern.«
    »Du bist gestern zurückgekommen?«
    »Ich bin gestern dorthin und wieder zurückgereist«, antwortete Lobsang geduldig.
    »Das ist unmöglich! Niemand kann so schnell wechseln.«
    »Das sagen Sie, Joshua. Aber das werden Sie schon bald selbst herausfinden. Sie haben versucht, die Leichen mit Steinen zu bedecken, Sie haben die Gräber sogar markiert, genau, wie Sie bei der Befragung ausgesagt haben. Ich habe fotografische Aufzeichnungen mitgebracht – Beweise für das, was Sie gesagt haben, verstehen Sie? Genau genommen habe ich alles rekonstruiert. Ich habe mir die Pheromonspuren angesehen, die Schusswinkel und die Lage der Leichen überprüft. Ich habe jedes Geschoss gefunden. Außerdem habe ich natürlich DNA-Proben genommen. Ich habe sogar den Schädel des Alphatiers mitgebracht – und die Kugel, die es getötet hat. Alles passt genau zu Ihrer Aussage. Keiner der Soldaten hat eine nennenswerte Verteidigung zustande gebracht, als Ihre Arschloch-Paviane angegriffen haben. Diese Superpaviane sind nach den Standards unserer Tierwelt die reinsten Irren. Geradezu erschreckend aggressiv. Aber ich glaube nicht, dass sie angegriffen hätten, wenn nicht einer der Soldaten aus purer Nervosität zuerst geschossen hätte.«
    Joshua wand sich vor Verlegenheit. »Wenn du das alles herausgefunden hast, dann weißt du auch, dass ich mir im Verlauf des Gefechts in die Hosen gemacht habe.«
    »Soll ich deshalb geringer von Ihnen denken? Im gesamten Tierreich ist es seit jeher sehr vernünftig, in einer bedrohlichen Situation möglichst viel Ballast abzuwerfen. Davon legen alle Schlachtfelder Zeugnis ab, ebenso wie jeder erschrocken auffliegende Singvogel. Aber Sie sind zurückgekommen und haben einem dieser Superpaviane eine Klinge in den Schädel gestoßen und den Rest vertrieben. Sie haben erst aufgehört, nachdem Sie den Anführer erschossen hatten. Sie sind zurückgekommen, und das entschuldigt vieles.«
    Joshua dachte einen Moment nach. »Damit hast du allerdings ein gewisses Druckmittel in der Hand. Du kannst mich entlasten. Aber warum willst du mich überhaupt dabeihaben?«
    »Darüber haben wir lang und breit diskutiert. Aus dem gleichen Grund, aus dem Jansson Sie für den Ausflug bei der Gruppe des Kongressabgeordneten Popper dabeihaben wollte. Sie haben das Daniel-Boone-Syndrom, Joshua. Das ist sehr selten. Sie brauchen die Gesellschaft anderer Menschen nicht. Sie mögen die Menschen, zumindest einige, aber die Abwesenheit von Menschen macht Ihnen nichts aus. Das dürfte dort, wo wir hingehen, sehr nützlich sein. Ich erwarte nicht, dass wir auf unserer Expedition vielen anderen menschlichen Wesen begegnen. Wegen dieser Eigenschaft wäre Ihre Mitwirkung für mich eine große Hilfe: Sie sind in der Lage, sich zu konzentrieren, Sie lassen sich nicht von der ungewohnten Einsamkeit der Langen Erde ablenken. Und was Jansson schon von Anfang an erkannt hat: Ihr einzigartiges Wechseltalent, Ihre Fähigkeit, ohne Hilfsmittel zu wechseln sowie, was noch wichtiger ist, sich nach jedem Wechsel sehr schnell wieder zu erholen, dürfte sich als überaus nützlich erweisen, falls wir Probleme bekommen – und die bekommen wir mit Sicherheit. Sollten Sie sich dazu entschließen, mich zu begleiten, wird Ihre Honorierung ausgesprochen großzügig ausfallen und ganz auf Ihre Vorlieben zugeschnitten sein. Dazu gehört auch die wahrheitsgetreue Darstellung des Massakers durch die Untersuchungskommission des Kongresses, die Sie voll und ganz entlastet und den Behörden am Tag unserer Abreise übergeben wird.«
    »Bin ich so viel wert?«
    Lobsang lachte wieder. »Was ist denn überhaupt etwas wert? Was bedeutet Wert heute noch, wenn Gold nur noch wegen seines schönen Glanzes geschätzt wird, weil jeder Mensch seine eigene Goldmine haben kann? Ist Eigentum noch etwas wert? So, wie die Lange Erde beschaffen ist, kann jeder von uns, wenn er das will, eine ganze Welt für sich allein besitzen. Wir leben in einem neuen Zeitalter, Joshua, neue Werte werden entstehen, neue Vorstellungen davon, was etwas wert ist, darunter Liebe, Zusammenarbeit, Wahrheit und vor allem – und das ist mein vollster Ernst – vor allem die Freundschaft von Lobsang. Sie sollten auf mich hören, Joshua Valienté. Ich habe vor, bis ans Ende der Welt zu reisen – nein, bis ans Ende der Langen Erde. Und ich möchte Sie dabeihaben. Kommen Sie mit?«
    Joshua saß da und starrte ins Leere. »Weißt

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