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Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Die Lange Erde: Roman (German Edition)

Titel: Die Lange Erde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Stephen Baxter
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Maisgürtels.
    Auf der guten alten 100K gibt es einen Souvenirladen. Man kann T-Shirts und Kaffeetassen kaufen. »Ich bin bis nach 100K gewechselt.« Aber auf den Etiketten steht Made in China!
    Die Welten haben sich nach und nach verändert. Grüner und feuchter sind sie geworden, andere Tierarten. Und am allerwichtigsten: Bäume. Bäume, Wald, das braucht man in erster Linie, um eine Kolonie zu gründen und eine Stadt und alles andere. Deshalb haben wir so lange laufen müssen. Im Minengürtel gibt es nicht genug Bäume. Hier gibt es eine Prärie und Regen und Bäume: gutes Ackerland. Niemand weiß, wie weit sich der Maisgürtel erstreckt. Hier gibt es jedenfalls genug Platz, und man kann sich kaum vorstellen, wie er irgendwann einmal voll sein sollte.
    Jedenfalls sind wir jetzt hier. Und um das zu beweisen, haben sie hinter dem Laden ein paar Felder angelegt, auf denen Maisstoppeln stehen und Schafe grasen, genau wie zu Hause. Schafe! Papa hat gesagt, sie stammen von kleinen Lämmern, die beim Wechseln auf den Armen bis hierher gebracht werden mussten, weil es in keiner der Welten Nordamerikas, die bisher gefunden wurden, einheimische Schafe gibt.
    Im Laden haben sie einen Riesenwirbel um uns Jugendliche gemacht. Es gab Bier und Limonade, selbst gemachtes Zeug mit Kernen drin, es hat so was von lecker geschmeckt! Sie wollten wissen, was auf der Datum und auf den Nahen Erden so passiert ist. Wir haben viel gequatscht und angegeben und unsere eigene Geschichte erzählt, die von unserem Treck. Offensichtlich ist es jedes Jahr ein bisschen anders.
    Eine Engländerin, die sich als Hermione Dawes vorgestellt hat, hat unsere Geschichte in ein großes Buch geschrieben, in einer kleinen Bibliothek oder so, die voll mit solchen Aufzeichnungen war. Miss Dawes hat Mama erzählt, ihre Aufgabe im Leben sei es, alles aufzuschreiben, und dass sie hier draußen, wo es noch echte Geschichte zum Aufschreiben gibt, sehr glücklich ist. Wahrscheinlich bleibt sie endgültig dort und schreibt alles auf, was die Durchziehenden ihr erzählen. Es gibt schon eigenartige Leute, aber wenn es sie glücklich macht, von mir aus. Allem Anschein nach ist sie mit einem Cowgirl verheiratet.
    Wir haben eingekauft! Was für ein Luxus.
    In der Zwischenzeit mussten die Erwachsenen ihre beanspruchten Grundstücke amtlich eintragen lassen. Ein Beamter von der US-Regierung, der jedes Jahr von einem anderen ersetzt wird, überprüft die Zuteilungen der Ländereien, die wir vor unserer Abreise auf der Datum gekauft haben, und erklärt unsere Ansprüche für rechtsgültig. Wir haben alle unsere Grundstücksformulare verglichen, um rauszukriegen, wo wir hinmüssen. Bei dieser Gelegenheit haben sich die Erwachsenen auf gut Glück eine Welt ausgesucht: Nummer West 101.753. Ein lässiger Spaziergang von einer Woche. Wir haben uns formiert, die Doaks und Harry Bergreen und seine Fiedel, heißa!, und Melissa Harris, na ja, okay, und Reese Henry, über den man lieber möglichst wenig sagt. Insgesamt einhundert Leute.
    Dann sind wir losgezogen. Wir sind so diszipliniert gewechselt und haben so vorbildlich unsere Lager aufgebaut, dass Treckführer Batson stolz auf uns gewesen wäre. Obwohl Mrs Harris immer noch keine Wäsche waschen wollte.
    Eine Woche später, als wir auf 101.753 ankamen, regnete es. Also sahen wir einander an, nahmen uns gruppenweise an der Hand und machten noch einen Schritt, in den Sonnenschein.
    So kam es, dass wir eine ganze Welt gegen eine andere eintauschten. Weil zufällig die Sonne schien, als wir ankamen! Vielleicht gab es eins zurück in der 753 in Australien Diamantberge, aber das werden wir nie erfahren. Es spielt jetzt keine Rolle mehr. Erde West 101.754 ist unsere Erde. Wir sind da!

19
    A m ersten Nachmittag ihres Fluges wechselte die Mark Twain ein ums andere Mal und jagte Joshua bei jedem Übergang einen wohligen Schauer über den Rücken. Endlich unterwegs! Die Wechselrate nahm langsam, aber stetig zu, während Lobsang die Leistungsfähigkeit seines Schiffes erprobte. Joshua konnte die vorüberziehenden Welten mithilfe kleiner Monitore zählen, die Lobsang Erdometer nannte und die in jeder Kabine in die Wand eingelassen waren. Ihm fiel sofort auf, dass sie genug Stellen hatten, um bei Bedarf bis in die Millionen zu zählen.
    Beim Wechseln bewegte sich das Luftschiff auch seitwärts voran, segelte in westlicher Richtung über Eurasien. Auf den Monitoren wurden kleine Karten angezeigt, mit deren Hilfe Joshua den Kurs verfolgen

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