Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die langen Schatten der Erleuchtung

Die langen Schatten der Erleuchtung

Titel: Die langen Schatten der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirti Peter Michel , Klaus-Jürgen Leimann
Vom Netzwerk:
vom Essen und von Kleidung gesprochen, als sie uns ihr Geld überließen!“
     
    „Melinda meint, ich solle arbeiten und Geld verdienen, wenn ich weiterhin mit ihr zusammen bleiben will!“
     
    „Dir liegt viel daran, mit Melinda zusammen zu sein, nicht wahr, Hanif?“
     
    „Mit den Cowboystiefeln fing es an…, Meister Jojo, ich kann mich einfach nicht mehr dagegen wehren! Obwohl ich im Grunde meines Herzen weiß, dass alles seinen Preis hat und ich unseren Weg der Einfachheit verlasse!“
     
    „Ach, wer weiß schon, was richtig und was falsch ist, Hanif! Dein Weg gabelt sich an dieser Stelle vielleicht zum letzten Mal. Nach einer Weile kommst du auf den Hauptweg zurück! Zwangsläufig! Warum? Es ist dein Alter! Was andere mit Mühe anstreben, wird dir durch deine Jahre in den Schoß fallen! Wenn es dir wert ist, für diese letzte Abzweigung zu arbeiten, dann sollte dich niemand davon abhalten!
     
    Als sich Lissy und Gary zu ihnen gesellten, schenkte ein nachdenklicher Hanif den beiden Tee ein.
     
    „Wisst ihr, Landsleute“, begann Gary mit einem müden Lächeln, „ich weiß einfach nicht mehr weiter! Lissy meint zwar, es sei alles in bester Ordnung so. Doch ich bin total durcheinander. Es geht mir nicht so gut! Nein, besser gesagt, ich fühle mich beschissen!“
     
    „Das war aber auch ein Schock für dich, Liebster! Morgen geht es dir bestimmt wieder besser, und du lachst dann nur noch über diesen Vorfall!“, beschwichtigte Lissy.
     
    „Das mag sein, Lissy! Aber ich will endlich mal Ordnung in mein Leben bringen und nachts wieder richtig schlafen können! Und keine Schweißausbrüche bekommen, jedes Mal, wenn ich an diesem blöden Zähler vorbeikomme!“
     
    „Dein eigentliches Problem ist doch die Sonnenbank“, mischte sich Hanif ein, „du scheinst ja auf sie angewiesen zu sein. Ohne sie wäre dein Leben bestimmt einfacher!“
     
    „Genau, Hanif! Ich muss es ohne diese blöde Sonnenbank schaffen. So wie ihr beide! Und das mit dem Zählerstand muss ich irgendwie regeln - ein für alle Mal! Ich weiß nur noch nicht, wie!“
     
    „Manchmal ist es das Beste, an einen Punkt zu kommen, wo man keinen Ausweg mehr sieht. Dann sind die Dinge ganz einfach. Du gibst zu, dass du einen Fehler begangen hast und ihn nun wieder gutmachen willst!“, riet Jojo. „Andere Menschen haben auch Schwierigkeiten – gar nicht so verschieden von deinen Problemen. Und man ist dann oft überrascht über ihr Verständnis und ihre Nachsicht, wenn man sich ihnen anvertraut!“
     
    „Genau das ist es! Manchmal sagst du wirklich tolle Sachen, Jojo!“
     
     
    Wenige Tage später läuteten zwei Männer vom Elektrizitätswerk in blauen Uniformen an der Tür. Marlies öffnete. „Wohnt bei Ihnen im Haus ein Herr Burmester?“, fragte der ältere von ihnen und nahm die Dienstmütze ab.
     
    „Ja! Gary, äh, Gerhard Burmester...natürlich! Wieso, ist etwas passiert? Ist ´was nicht in Ordnung?“
     
    „Nun, wie man´s nimmt! Wir wollten vorbeischauen, da Herr Burmester bei uns eine Selbstanzeige aufgegeben hat. Und da müssen wir die Angelegenheit nun erst mal überprüfen!“
     
    „Ich rufe ihn eben!“
     
    Gary stand schon oben am Geländer. „Ich komme runter, meine Herren. Lassen Sie uns bitte in die Küche gehen!“, wandte er sich an die Männer vom Elektrizitätswerk und bat sie, dort Platz zu nehmen.
     
    „Soll ich rausgehen, Gary?“, fragte Marlies.
     
    „Nein, ist nicht notwendig, Marlies! Die Sache ist schnell erzählt, meine Herren: Also, es fing damit an, dass meine frühere Freundin mich verlassen hat. Sie sagte, ich sei ihr zu farblos, in jeder Hinsicht. Ihr neuer Freund war so ein braungebrannter Modellathlet. Waschbrettbauch, Schultern wie ein Gorilla und ganzjährig braun. So völlig entspannt und lässig. Und eben makellos braun. Da bin ich dann auf die Idee gekommen, mir eine Sonnenbank anzuschaffen. Ich wollte auch so aussehen wie er. Können Sie das verstehen?“
     
    „Hmm, ich bin auch gerade geschieden“, antwortete der jüngere der beiden vom Elektrizitätswerk, „ja, das leuchtet mir ein. Man ist ja immer der Verlierer, wenn man der Verlassene ist!“
     
    Sein älterer, leicht übergewichtiger Kollege meinte. „Ich bin auch vom Fach! Das dritte Mal glücklich verheiratet!“
     
    „Dann können Sie ja vielleicht verstehen, wie es dazu kam, dass ich…“, antwortete Gary erleichtert, „…ja, dass ich so einen Unsinn machen konnte: Also, ich verdiene nicht so viel, ich bin

Weitere Kostenlose Bücher