Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die langen Schatten der Erleuchtung

Die langen Schatten der Erleuchtung

Titel: Die langen Schatten der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirti Peter Michel , Klaus-Jürgen Leimann
Vom Netzwerk:
ein wenig überarbeitet zurzeit, also, nur vorübergehend natürlich, aber.....“
     
    „Du kriegst also keinen hoch?!“
     
    Harald nickte.
     
    „Du kommst also kurz vor 15.00 Uhr!“
     
    Harald nickte: „Und wie lange hält die Spritze vor?“
     
    „So vier Stunden etwa! Kann denn deine Frau an eurem Hochzeitstag nicht einen Tag frei nehmen? Dann kommst du vormittags vorbei!“
     
    „Geht leider nicht! Sie ist doch Eheberaterin und hält ein dreitägiges Seminar in Jesteburg und das endet erst am Donnerstag gegen 15.00 Uhr!“
     
    „Dann ist es ja technisch auch kein Problem, wenn du um 15.00 Uhr zu mir kommst. Länger als eine Stunde wird sie ja für die Fahrt nicht brauchen! Übrigens, was war das Thema des Seminars?“
     
    „«Ehe in der Krise - eine neue Chance?!!»“
     
    „Das ist ja eine merkwürdige Sicht!“, meinte Dr. Kicoka bärbeißig, „so gesehen, war meine Ehe seit den Flitterwochen eine nie endende Chance!“
     
    Harald nickte hilflos: „Außerdem kann ich selber nur ausnahmsweise um 14.00 Uhr Schluss machen in der Firma. Hat mich viel Überredungskunst gekostet!“
     
    „Also, gut! Dann Donnerstag kurz vor 15.00 Uhr!“
     
     
     
    Natürlich hatte ihm Egon Maltzahn den Donnerstag frei gegeben. „Nichts da!“, wetterte er, „An deinem Hochzeitstag bleibst du zuhause, ich will es mir schließlich nicht mit deiner Marlies verderben!“ 
     
    So war Harald schon am Vormittag in die Innenstadt gefahren und erstand als Hochzeitsgeschenk für Marlies eine goldene Kette und eine passende Uhr bei einem Juwelier. Er hatte es sich jedoch nicht nehmen lassen, auf dem Nachhauseweg in der Kantine der Deutschen Assekuranz zu Mittag zu essen. Seine gute Laune verdüsterte sich für Augenblicke, als er anschließend kurz seinen Arbeitsplatz aufsuchte und die alte Saathoff an seinem Kopierer stehen sah. Es war offenkundig, dass sie keinerlei Probleme hatte, und mit der Kundschaft auch noch scherzte. Doch er hatte sich rasch wieder gefangen, es handelte sich ja schließlich nur um einen Tag! Ihm graute aber schon vor seinem Urlaub, wenn sie ihn wochenlang vertreten sollte. Er würde Mühe haben, seine alte Autorität am Kopierer wieder zurück zu erobern.
     
    Zuhause hatte er Marlies´ Nachttischschrank mit Geschenkpapier ausgelegt und die Geschenke darauf platziert. Es war 14.40 Uhr, als er sich auf den Weg machte. Die Praxis von Dr. Kicoka lag um die Ecke. „Ein Sekündchen müssen Sie noch warten“, lächelte die Sprechstundenhilfe Frau Kluge süffisant, „dann hat der Doktor für Sie Zeit!“ Harald ahnte, dass sie Bescheid wusste. Denn schließlich wird sie Doktor Kicoka die Spritze und die Ampulle bereit gelegt haben! Er fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach, als er das Sprechzimmer betrat:
     
     
    Nachdem Frau Kluge die riesige Spritze mit zwei Ampullen auf den Schreibtisch gelegt und das Zimmer wieder verlassen hatte, meinte Dr. Kicoka: „Nun mach dich mal frei!“
     
    Harald zog sein Jackett aus, legte es sorgfältig über den Stuhl und begann, den linken Hemdsärmel hochzukrempeln, da er dort besonders gute Venen in der Ellenbogenbeuge hatte.
     
    „Die Hose!“
     
    Harald zog seine Schuhe aus. Dann legte er seine Hose sorgfältig gefaltet zum Jackett. Tapfer hielt er sein Gesäß in die Richtung von Dr. Kicoka.
     
    „Umdrehen!“
     
    „Doch nicht etwa direkt in den...!“, stotterte Harald fassungslos und blickte ängstlich auf die Spritze in Dr. Kicokas Hand.
     
    „Ja, das Mittel muss in die Zwölf gespritzt werden. Wenn ich es dir in den Hintern spritze, dann verläuft es sich! Das sind Erfahrungswerte!“
     
    Harald hielt die Luft an und ergab sich in sein Schicksal.
    *   *   *
    Als Harald anschließend in der langen Schlange vor dem Blumenladen in der Susannenstraße stand, der nur am Donnerstag und Sonnabend öffnete und wegen seiner günstigen Preise ständig belagert war, spürte er beglückt, wie sich langsam eine mächtige Erektion aufbaute. Stolz fühlte er den Zorn in seiner Hose. Harald glich einem jungen Hengst, der drohte, vor Lebenslust zu wiehern und auszuschlagen. Furchtlos, wie schon lange nicht mehr, musterte er die junge, schnippische Verkäuferin, als er an der Reihe war.
     
    „50 Baccara-Rosen!“, grunzte er und starrte dreist in die Tiefen ihres Dekolletés. Vier Stunden , dachte er beglückt, und wir haben jetzt gerade erst mal viertel nach drei! Was soll ich damit jetzt schon so früh zuhause! , kalkulierte er einen Augenblick

Weitere Kostenlose Bücher