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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Beckmann
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ebenfalls ganz aus Stein gemauerte Brustwehr schweifen.
    Ein Diener kam und führte sie zu der großen Halle. »Graf von Esken, ein Bote des ehrwürdigen Bischofs Adalbert von Bremen, ersucht Graf Konrad um Gehör!«, kündigte er an.
    »Er mag eintreten!« Janus befahl Notgar und den Männern, vor der Tür zu warten, und trat ein. Sein Blick fiel zuerst auf den Arnesberger Grafen. Konrad war von kleinem Wuchs und nicht gerade als gutaussehend zu bezeichnen. Das konnte man von seiner Frau Mathilde hingegen nicht behaupten, die neben ihrem Gemahl stand. Sie mochte ungefähr in Janus´ Alter sein und sie besaß einen sehr weiblichen Körper mit einladenden Hüften. Darüber hinaus lugten wenige schwarzen Locken unter ihrem Schleier hervor. Janus´ Blick fiel auf die herrlichsten Brüste, die er jemals gesehen hatte, auch wenn er diese durch Mathildes tiefblaues Gewand nur erahnen konnte. Er konnte seinen Blick kaum von ihren Rundungen lassen und Gräfin Mathilde schien dies auch zu bemerken, denn sie lächelte ihn an.
    Janus verbeugte sich.
    »Janus von Esken?«, fragte Konrad. »Es gibt eine Motte diesen Namens unweit von Arnesberge. Sie gehört zu meinem Besitz und wurde einst vom meinem Vater, dem Grafen Bernhard, übernommen. Der Name von Esken ist nicht gerade häufig.«
    Janus schaute Graf Konrad fest in die Augen. »Ich bin Janus von Esken. Siegmar von Esken war mein Vater.«
    Konrad bemühte sich sichtlich, seine Überraschung zu verbergen. »Nun was mag es sein, das Euch herführt? Ich hoffe nicht, dass ihr Anspruch auf einen Besitz erhebt, der nicht mehr der Eure ist.«
    »Seid unbesorgt, Graf Konrad! Ich bin hier im Auftrag von Bischof Adalbert von Bremen und soll Euch eine Nachricht übergeben.«
    Konrad musterte ihn misstrauisch. »Adalbert von Bremen? Der Mann, der mich um einige meiner Besitztümer gebracht hat? Was will er von mir?«
    Janus überreichte Konrad das Schreiben des Bischofs. »Es ist immer die Frage, warum man etwas verliert, ob zu Recht oder zu Unrecht. Am Ende entscheidet Gott allein über die Taten der Menschen. Aber das ist nicht meine Angelegenheit, sondern die zwischen Euch und Bischof Adalbert. Ich bin nur der Überbringer der Botschaft und habe hiermit meine Aufgabe erledigt, darum möchte ich mich verabschieden.« Janus verbeugte sich vor ihm und seiner Gemahlin.
    Mathilde lächelte Janus zu. Er erwiderte ihr Lächeln und schickte sich an, die Halle zu verlassen.
    »Graf von Esken!«, rief sie.
    Janus drehte sich um und sah, dass Graf Konrad das Siegel zerbrach und sich in die Botschaft des Bischofs vertiefte. Mathilde dagegen erhob sich von ihrem Sitz und trat auf ihn zu. Dann blickte sie zu ihrem Gemahl. »Konrad, dieser Mann hat eine weite Reise hinter sich. Du kannst ihn nicht einfach ziehen lassen. Was ist aus der berühmten Werler Gastfreundschaft geworden?« Sie wandte sich wieder Janus zu. »Ich bitte Euch, Graf von Esken, bleibt einige Tage und seid Gast auf unserer Burg. Ihr habt auch die Erlaubnis, zur Burg Esken ins Oberdorf zu reiten und Euch dort umzusehen. Schließlich war es einmal Eure Heimat. Ihr werdet feststellen, dass sich vieles verändert hat.«
    Einerseits fühlte Janus sich nicht besonders wohl dabei, bei dem Sohn des Mannes zu nächtigen, der seinen Vater hatte hinrichten lassen, andererseits gebot es die Höflichkeit, die Einladung seiner attraktiven Gastgeberin anzunehmen. Seinem Auftraggeber lag sehr daran, die Beziehung zu Graf Konrad und, über dessen Frau Mathilde, auch die Beziehung zu dem mächtigen Otto von Northeim zu verbessern. Es konnte also nicht schaden, die Einladung anzunehmen. Außerdem wollte er ohnehin ins Waldgebiet Chlusingen, um dort nach Asbirg und seiner Schwester zu suchen. Da kam ihm das Angebot ganz gelegen. Er verbeugte sich abermals vor Mathilde. »Habt Dank, Gräfin von Arnesberge.«
    Mathilde rief ein paar Mägde und diese zeigten ihm seine Unterkunft.
    Später traf er im Burghof auf seine drei Begleiter und wies sie an, auf der Burg zu bleiben und auf seine Rückkehr zu warten. Dann holte er sein Pferd aus den Stallungen.
    »Willst du noch einmal fort, Janus?«, fragte Notgar.
    »Ja, ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Soll ich dich begleiten?«
    »Das wird nicht nötig sein, Notgar. Ich bin bis zum Abend zurück.« Janus bestieg sein Pferd und ließ es antraben. Er vertraute dem salischen Söldner zwar, allerdings auch nicht so weit, als dass er ihm seine gesamte Lebensgeschichte erzählt hätte. Daher wusste der Mann

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