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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Beckmann
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Rudolf von Rheinfeldens tötet. Doch er hat nicht gegen die Gesetze des Reiches oder des Königs verstoßen. Alles, was er tat, geschah in Dänemark, daher können wir nichts gegen ihn unternehmen«, stellte der Kirchenfürst beinahe gelassen fest.
    Janus konnte es nicht glauben. »Aber er hat grundlos Menschen getötet, er hat versucht, uns zu ermorden!«
    Der Bischof blickte ihn strafend an, doch dieses Mal wollte Janus nicht einfach schweigen. »Eure Eminenz, Wilfried von Breyde hat meinen Vater auf dem Gewissen und ein friedliches Dorf fast ausgerottet und Ihr sagt, wir können nichts gegen ihn tun?«
    Bischof Adalbert hob eine Augenbraue. »Rudolf von Rheinfelden ist nach dem König der mächtigste Mann im Reich und Wilfried von Breyde steht hoch in dessen Gunst. Die Morde, von denen Ihr berichtet, geschahen nicht im Reich. Und Euer Vater, Janus von Esken - was soll ich sagen - er war ein verurteilter Häretiker, den Gott gerichtet hat. Ich wüsste nicht, wie ich Wilfried von
    Breyde zur Rechenschaft ziehen sollte, ganz zu schweigen von
    Rheinfelden.«
    Janus blickte ungläubig zu Adam.
    Der Bischof indes wechselte das Thema. »War Eure Reise von Erfolg gekrönt, Adam?«
    »Nun, König Estridsson ist ein gläubiger Christ. Wir haben Dänemark bis weit in den Norden bereist und viele Heiden bekehrt. Ich konnte meine Studien und Vermessungen fortführen. Insofern, ja, Eure Eminenz, es war ein Erfolg. Aber wir haben die Heilige Lanze nicht gefunden, wissen aber, wo sie sich befinden könnte.«
    Der Bischof hob seufzend die Arme. »Gütiger Gott! Die Heilige Lanze. Noch immer jagt Ihr diesem Trugbild nach. Die Heilige Lanze befindet sich im Reichskreuz bei unserem König!«
    »Aber Eure Eminenz …«
    Der Bischof fiel ihm barsch ins Wort. »Nein, Adam! Ihr jagt etwas, das nicht existiert, findet Euch damit ab. Ich brauche Euch, Ihr sollt hier die Aufgaben des Domscholasters wahrnehmen. In Bremen ist Euer Platz! Ich habe mächtige Feinde im Reich, deren Macht ständig wächst. Der König hat Anno zwar nach Köln zurückgeschickt und er hat viel von seinem Einfluss einbüßen müssen, das bedeutet jedoch nicht, dass dies auf ewig so bleibt. Ich habe versucht, die beiden Reichsklöster Corvey und Lorsch in meinen Besitz zu bekommen. Die Reformer sind in diesen Tagen nicht besonders gut auf mich zu sprechen, für Rom und den Papst gilt dasselbe. Die Fürsten, die am Staatsstreich in Kaiserswerth beteiligt waren, würden mich am liebsten heute noch tot sehen. Mein Einfluss am Hof des Königs schwindet. Heinrich ist zwar sehr klug, doch ist er noch sehr jung. Ihr seht, ich brauche Euch und daher untersage ich Euch die weitere Suche nach dieser mysteriösen Lanze!«
    Die Enttäuschung stand Adam im Gesicht geschrieben. »Wie Ihr wünscht, Eure Eminenz.«
    Der Bischof nickte zufrieden, dann wandte er sich Janus zu. »Nun zu Euch, mein junger Freund. Ihr habt durch Euer Verhandlungsgeschick großen Eindruck auf König Sven Estridsson gemacht und dadurch viel für die Bistümer Bremen und Hammaburg getan. Daher möchte ich Euch in meine Dienste aufnehmen.«
    Janus stutzte. Welche Stellung wollte ihm Bischof Adalbert anbieten. Es würde sich wohl kaum um eine als Spielmann handeln. Auch für Messerwerfer hatten Bischöfe vermutlich keine Verwendung. »Wie könnte ich Euch zu Diensten sein, Eure Eminenz?«
    »Ich hörte von Eurem Talent, Verhandlungen zu führen. Ihr habt König Sven Estridsson beeindruckt. Einen solchen Mann könnte ich gebrauchen, gerade jetzt, da Hermann von Gleiberg nicht mehr zur Verfügung steht.«
    Janus erschrak. »Was ist mit Hermann?«
    Der Bischof fasste sich an die Stirn und schwieg einen Augenblick, dann atmetet er tief ein und sah Janus in die Augen. »Graf von Gleiberg wurde eingekerkert auf seiner eigenen Burg.«
    »Eingekerkert? Warum in aller Welt? Und wieso holt Ihr ihn da nicht heraus?«
    Der Bischof seufzte. »Das geht nicht. Der Graf wurde ein Opfer von Intrigen. Der Befehl, ihn einzusperren, kam vom König persönlich. Er hatte Glück, dass Heinrich nicht seine Hinrichtung befohlen hat. Nur die einstige Freundschaft zu dem Gleiberger Grafen hat ihn davon abgehalten.«
    Janus verschränkte seine Arme vor der Brust. »Was ist geschehen?«
    Der Bischof holte tief Luft. »Der König hat große Schwierigkeiten in Sachsen. Er hat die Krondomäne im Harzvorland ausgebaut und den Bau verschiedener Burgen veranlasst, die er mit schwäbischen Ministerialen besetzte. Leider habe ich ihm dazu

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