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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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Sicherheit zunichte, dann wurde auf Stacie geschossen und jetzt dieses Feuer? Was war wohl als Nächstes dran? Wer war als Nächstes dran? Wer von den Menschen, die sie liebte, würde Karas Gewalt als Nächstes zum Opfer fallen?
    Caleb streckte den Arm nach ihr aus, doch sie wich vor ihm zurück. Sie durfte nicht zulassen, dass er ihr zu nahe kam. Es war zu gefährlich. Und den Kontakt zu Stacie musste sie ebenfalls abbrechen. Sie musste sie feuern. Sie aus ihrem Leben verbannen. Es war die einzige Möglichkeit.
    Lana drehte sich um, ohne die besorgten Stimmen in ihrem Rücken zu beachten. Sie durfte nicht länger hierbleiben. Sie musste sicherstellen, dass es ihren Eltern gut ging, musste sich mit eigenen Augen davon überzeugen. Erst dann würde sie es wirklich glauben.
    Sie hatte gerade rückwärts aus Stacies Einfahrt gesetzt, als Caleb aus der Tür gerannt kam. Sie musste dringend weg von ihm. Was, wenn er als Nächstes dran wäre?
    Die Straßen flogen nur so an ihr vorüber, während sie die vertraute Strecke zu ihrem Elternhaus fuhr. Es lag geschützt auf einem kleinen Stück Land, das sich ihr Vater mühevoll erarbeitet und dafür sogar zwei Jobs auf sich genommen hatte. Sie erinnerte sich noch daran, wie ihr Vater geholfen hatte, das Grundgerüst für das Haus zu errichten, als Lana fünf war. Und wie ihre Mutter tagelang über Teppichmustern und Farbtafeln gebrütet hatte. Lana hatte ihre Geburtstagsfeiern und Pyjamapartys dort veranstaltet. Sie war unzählige Male am Weihnachtsmorgen aufgewacht und hatte einen geschmückten Baum und einen Stapel Geschenke vorgefunden, während am Kamin ein prall gefüllter Strumpf baumelte. Sie hatte auf der Terrasse ihren ersten Kuss bekommen und am Küchentisch ihren ersten Liebeskummer ausgeweint.
    Es war ihr Zuhause.
    Und jetzt war es nicht mehr da. Lana bog um die Kurve und sah, dass die Straße immer noch von Rettungsfahrzeugen blockiert wurde. Schwaden von tiefschwarzem Qualm stiegen in den strahlend blauen Sommerhimmel. Der Rauchgestank drohte ihre Lungen zu verstopfen. Lana stieg aus dem Wagen, ohne darauf zu achten, ob sie den Motor abgestellt hatte, und wandelte wie ein Zombie die Straße hinunter.
    Es war alles weg. Dort, wo einst ihr Zuhause gestanden hatte, war nichts als eine große schwarze Ruine aus verkohltem Beton und Ziegelsteinen.
    Sie wusste, es war ihre Schuld.
    Ihre Mutter kam auf sie zugerannt, in eine dreckige Wolldecke gehüllt. Sie hatte Rußflecken auf den Wangen und einen verlorenen Ausdruck in den blauen Augen. Sie schloss ihre Tochter in die Arme und bedeckte sie beide mit der Decke. Lana musste sich stark zusammenreißen, um sie nicht von sich zu stoßen. Es war zu gefährlich, ihrer Zuneigung in aller Öffentlichkeit Ausdruck zu verleihen. Sie wurden vermutlich beobachtet.
    Lana fragte sich, ob die Tränen ihrer Mutter Kara wohl eine ebenso krankhafte Freude bereiteten wie Lanas Schreie damals in der Höhle.
    Â»Wo ist Dad?«, fragte Lana. »Geht’s ihm gut?«
    Â»Er spricht gerade mit dem Brandmeister.«
    Â»Bring mich zu ihm.«
    Madeline Hancock führte Lana vorbei an Löschwasserpfützen und einer Menschentraube von Nachbarn. Carter Hancock stand in der Nähe des Löschwagens und starrte auf die Ruinen seines Hauses.
    Lana zögerte einen winzigen Moment, ehe sie zu ihm hinging.
    Â»Dad«, flüsterte sie, während sie ihre Tränen hinunterschluckte. Sie konnte nicht anders, als ihn zu umarmen. Er wirkte völlig erschüttert, am Boden zerstört.
    Â»Lana«, erwiderte er, als wäre er überrascht, sie zu sehen.
    Sie musterte ihn auf irgendwelche Anzeichen von Verletzungen hin, doch sie konnte nichts entdecken. Er war blass und zitterte, aber ansonsten schien er unversehrt. Doch das musste verdammt noch mal nichts heißen. Innerlich schrie er vielleicht – raue, atemlose Schreie voller Schmerz und Verlust. Sie kannte diese Situation nur allzu gut.
    Â»Ich glaube, die Rosen werden’s überstehen«, verkündete er, als wäre es das Einzige, das ihn noch aufrecht hielt. »Sie standen weit genug vom Haus entfernt, um von den Flammen verschont zu bleiben. Wenn das Wasser ihnen nicht zu sehr zugesetzt hat, werden sie es vielleicht schaffen.«
    Lana wischte ihm einen Rußflecken von seiner runzligen Wange. »Ich bin mir sicher, das werden sie.«
    Er nickte abwesend.
    Madeline nahm

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