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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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mühelos unters Volk, vorausgesetzt, er trug eine getönte Brille oder Kontaktlinsen. Er besaß die blassesten silberblauen Augen, die Caleb je gesehen hatte. Daher hielt er seine Lider meist gesenkt, als wollte er seine Augen verbergen. Er wirkte insofern ein wenig schläfrig – eine gefährliche Fehleinschätzung bei einem so tödlichen Mann wie ihm.
    Jack erwiderte nichts, sondern nickte nur, während er sich lässig gegen die Wand lehnte, die Hände in den Taschen vergraben.
    Als Nächstes folgte Riley. Er streckte Lana die Hand entgegen und begrüßte sie mit einem warmen Händedruck – mit beiden Händen, wie ein Präsidentschaftskandidat auf Stimmenfang – sowie einem breiten Lächeln voller ebenmäßiger weißer Zähne. »Riley Stanton, Madam. Freut mich sehr, Ihnen und den Kindern helfen zu können.«
    Riley hätte ohne Weiteres als Model arbeiten können, wenn ihm der Sinn danach gestanden hätte. Er war einfach umwerfend attraktiv, und Caleb spürte seine eigene Anspannung, als er darauf wartete, dass Lana in Ohnmacht fiel oder aber über ihn her, wie es die Frauen für gewöhnlich in seiner Gegenwart taten. Stattdessen lächelte Lana nur höflich, zog ihre Hand zurück und trat wieder an Calebs Seite.
    Diese überaus schlichte Geste erfüllte ihn mit Stolz und Genugtuung. Er liebte Lanas Fähigkeit, ihm das Gefühl zu geben, er sei unbesiegbar – der glücklichste Mensch auf der Welt.
    Â»Und das hier ist Madison Parker«, fuhr Caleb fort. »Wir nennen ihn alle nur Mad, weil er den Namen so toll findet.«
    Brent und Riley lachten.
    Â»Mad?«, fragte sie, während sie Caleb ansah.
    Â»Ja, Madam«, antwortete Mad mit jener ruhigen, gleichmäßigen Stimme, die Caleb noch nie vor Wut oder Freude in einer anderen Lautstärke gehört hatte.
    Mad war etwas kleiner als Caleb, aber ebenso muskelbepackt. Jeder neckte ihn wegen seines unerschütterlichen Gleichmuts, doch wenn es darum ging, innerhalb von kürzester Zeit das Unmögliche möglich zu machen, war er der richtige Mann. Caleb war immer noch unklar, wie er den Rummel auf die Beine stellen sollte.
    Die Veranstaltung sollte bereits in wenigen Tagen stattfinden, und es gab tausend Details zu klären. Nur gut, dass diese Männer detailorientierter arbeiteten als die meisten anderen. Mit geringen Mitteln das Unmögliche möglich zu machen war sozusagen deren Spezialität.
    Caleb nahm Lana beiseite und senkte die Stimme. »Wenn du mich im Moment nicht brauchst, werde ich die Männer kurz briefen und dann mit ihnen anfangen, den Rummel auf die Beine zu stellen.«
    Sie blickte zu ihm auf, als wollte sie etwas sagen, nur um es sich im letzten Moment anders zu überlegen. »Bist du dir wirklich sicher? Mit … denen?«, fragte sie stattdessen.
    Â»Den Männern?«
    Â»Ja. Die können einen schon ziemlich einschüchtern, findest du nicht? Werden die Kinder da nicht Angst bekommen?«
    Caleb konnte es sich nicht verkneifen, ihr eine lose Strähne hinters Ohr zu streichen. Er musste sie erneut fühlen, musste spüren, wie sich ihre Haut unter seinen Händen aufheizte. Doch bis er mit ihr allein wäre, musste er sich wohl oder übel mit dem begnügen, was in der Öffentlichkeit akzeptabel war. »Vertrau mir, Süße. Wir wissen, was wir tun. Wir haben so was schon mehrmals für die Kinder auf dem Stützpunkt organisiert. Und keins von denen ist schreiend davongerannt.«
    Â»Ganz sicher? Die Benefizveranstaltung ist mir extrem wichtig. Wenn das Ganze ein Reinfall wird … « Sie verstummte, und Caleb bemerkte etwas Beängstigendes in ihren Augen – etwas Dunkles, Mächtiges, eine solch intensive Verzweiflung, dass er fast hören konnte, wie sie durch ihren Körper rauschte.
    Â»Ich werde dich nicht enttäuschen«, versprach er. »Das Ganze wird ein Erfolg. Wart’s ab!«
    Â»Wir haben nur noch wenige Tage Zeit.« Der verzweifelte Ausdruck auf ihrem Gesicht zwang ihn geradezu in die Knie. Es war ihm egal, wer ihnen in diesem Moment zusah oder was die anderen von ihm dachten. Er zog Lana in seine Arme und küsste ihr Haar.
    Â»Mehr als genug. Vertrau mir.«
    Er fühlte, wie sie unter seinen Lippen nickte, doch ihm war bewusst, dass sie ihm nicht so ganz glaubte. Nicht so ganz vertraute.
    Diese Tatsache jagte ihm einen Stich in die Brust, aber er

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