Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
Vom Netzwerk:
gelehnt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Die Muskeln seiner kräftigen Arme dehnten die Ärmel seines T-Shirts, das sich über den Erhebungen seiner Brust und seines Bauchs attraktiv spannte.
    Lanas Lungen verkrampften bei dem Anblick jener lässig maskulinen Pose. Ein Teil von ihr wünschte sich, sie wäre eine normale Frau mit einem normalen Leben, damit sie sich jener märchenhaften Zukunft hingeben könnte, die Caleb für sie bereithielt. Es wäre so leicht, ihn zu lieben, so fürsorglich und zärtlich, wie er war. Ein wahrer Held eben.
    Er hatte etwas Besseres verdient als Lana, und sie hatte etwas Besseres verdient, als sich sinnlos einzureden, eine normale Frau zu sein, wenn sie in Wirklichkeit das krasse Gegenteil war.
    Â»Du hast auf mich gewartet«, konstatierte sie, während sie sich langsam dem Wagen näherte, um seine Stimmung einzuschätzen.
    Â»Ich habe immer noch einen Auftrag zu erledigen«, erklärte er mit ruhiger Stimme. Ohne jeden Vorwurf.
    Lana spürte, wie sie sich ein wenig entspannte. Sie hätte sich denken können, dass er keinen Wutanfall bekäme. Er war zu gut für so etwas. »Tut mir leid wegen … vorhin«, sagte sie.
    Er machte keine Anstalten aufzustehen, sondern blieb ruhig auf der Motorhaube liegen, um in die Sterne zu starren. »Was tut dir leid? Dass ich gesagt habe, ich würde dich lieben? Oder dass du vor mir weggerannt bist?«
    Â»Ich schätze, beides.«
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich kann meine Worte nicht zurücknehmen, Lana. Wenn ich könnte, würde ich, aber es geht nun mal nicht. Wir können darüber hinwegsehen oder auch nicht. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Einen Moment lang verabscheute sie ihn dafür, ihr die Last der Entscheidung aufzubürden, doch dann wurde ihr bewusst, dass er es nicht als Last verstand, sondern als Wahl. Eine Wahl, die er ihr allein überließ. Ohne Druck. Ohne Drängen. Sie verdiente es nicht, derart zuvorkommend behandelt zu werden, nicht nach allem, was sie getan hatte.
    Lana setzte sich zu Caleb auf die Motorhaube, streng darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. »Ich kann nicht die Frau für dich sein, die du dir wünschst. Ich habe in meinem Leben keinen Platz für romantische Komplikationen.«
    Â»Das bin ich also? Eine Komplikation?«
    Â»So habe ich das nicht gemeint. Ich meine nur, dass in meinem Leben derzeit zu viel passiert. Ich habe einfach keine Energie für eine Beziehung.«
    Â»Aber du hast genug Energie für Sex.«
    Â»Ja. Ich weiß, es ist selbstsüchtig, aber es ist nun mal das Einzige, das mir dabei hilft … zu vergessen.« Eine Welle finsterer Erinnerungen drohte sie zu überrollen, doch Lana drängte sie vehement zurück. Allein die Tatsache, übers Vergessen zu reden, machte Selbiges unmöglich. »Wenn ich mit dir zusammen bin, muss ich an nichts denken. Ich fühle ganz einfach.«
    Â»Und ist das gut?«
    Â»Wie ich mich fühle? Ja.«
    Das brachte ihn immerhin zum Schmunzeln.
    Sie musste ihm dringend begreiflich machen, dass ihre eigene Unzulänglichkeit nichts mit ihm zu tun hatte. Sie war es, die durch und durch verkorkst war. Innerlich zerbrochen. »Es ist nicht leicht, in ständiger Angst zu leben.«
    Er drehte leicht den Kopf, und sie sah, dass er sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtete. Seine Lippen bildeten eine flache Linie voller Mitgefühl. »Das muss nicht sein. Lass mich dir helfen!«
    Â»Du willst mir wirklich helfen?«
    Â»Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, will ich nichts anderes!«
    Seine Antwort ließ ihren Magen schmerzhaft verkrampfen. Wie schwer musste es für ihn gewesen sein, all die Brutalität mit anzusehen, ohne etwas dagegen tun zu können? Sie fragte sich häufig, ob er bei der Sache nicht ebenso viele Narben davongetragen hatte wie sie selbst. Wenn nicht gar mehr. »Versprich mir, was auch immer zwischen uns passiert, dass du meine Familie weiter beschützt! Und Stacie. Und die Kinder der Stiftung. Versprich mir, dass du auf dich selbst aufpasst!«
    Er drehte sich zu ihr um und stützte sich auf seinen Ellbogen, um sie mit seinen schwarzen Augen eingehend zu mustern. »Das klingt fast so, als würdest du erwarten, dass dir irgendetwas zustößt. Was verheimlichst du mir diesmal?«
    Panik stieg in ihr auf, doch Lana kämpfte sie mit schierer Willenskraft

Weitere Kostenlose Bücher