Die Last der Schuld
Sehnsucht, die sich dahinter verbarg. »Es tut mir leid.«
»Bestimmt nicht so leid wie mir, aber ich nehme, was ich kriegen kann.«
»Und das reicht dir?«
Endlich berührte er sie und lieà seine Fingerspitzen über ihre Wange wandern. »Das muss es wohl.«
27
Lana erwachte lange vor Sonnenaufgang, zu nervös, um weiterzuschlafen. Caleb hatte sie mit einer unermüdlichen Besessenheit geliebt, deren Intensität ihr beinahe Angst machte. Er hatte gesagt, wenn er nur ihren Körper besitzen könne, dann wolle er sich alles nehmen, was sie ihm zu bieten habe. Und genau das hatte er getan, bis ihr davon schwindelig wurde.
Lana war völlig erschöpft eingeschlafen und hatte eine weitere traumlose Nacht genossen. Sie wusste nicht, wie sie die Albträume je wieder ohne ihn bewältigen sollte.
Caleb hatte unendlich viel für sie und die Stiftung getan, und zum Dank würde sie ihn eiskalt abservieren â sie würde sich klammheimlich davonstehlen, ohne sich von ihm zu verabschieden.
Unter ihrem Bett befand sich ein Koffer mit Sachen, die sie benötigen würde. Sie hätte gern ein paar Zeichnungen von ihrer Familie mitgenommen, vielleicht sogar ein paar Fotos, doch sie traute sich nicht, irgendetwas einzupacken, das sie mit ihr in Verbindung bringen könnte. Sie zwang sich, nur das Notwendigste mitzunehmen, und selbst hierbei achtete sie darauf, sämtliche Hinweise auf ihre Familie zu vernichten. Sie hatte sogar den Rezeptaufkleber ihrer Schlaftabletten abgerissen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Im Durcheinander der Aufräumarbeiten nach der Benefizveranstaltung würde Lana sich unauffällig davonmachen. Sie hatte mehrere Abschiedsbriefe vorbereitet â an ihre Eltern, ihre Schwester, Stacie und Caleb â , in denen sie darum bat, nicht nach ihr zu suchen. Mit harschen Worten erklärte sie ihnen, dass sie dringend Zeit für sich selbst brauche, und zwar ohne die Einmischung ihrer Familie. Sie dankte Caleb für seine Hilfe, doch machte sie ihm zugleich unmissverständlich klar, dass die Sache zwischen ihnen ein für alle Mal beendet war. Es war vorbei. Schluss, aus.
Jener Brief war am schwierigsten gewesen, denn er hatte ihr die abscheulichste Lüge von allen abverlangt. Sie musste so tun, als ob Caleb ihr nichts bedeutete, als wäre die Sache zwischen ihnen nicht mehr als eine willkommene Ablenkung gewesen, um endlich wieder Schlaf zu finden und sich ein wenig abzureagieren. Sie hatte ihn nur benutzt. Das war alles.
Lana blinzelte ihre Tränen weg. Sie durfte jetzt nicht weinen. Sie durfte Caleb nicht den geringsten Hinweis darauf geben, dass sie vorhatte zu verschwinden. Er würde einen Weg finden, ihr zu folgen, und sie wusste nicht, ob sie ihn ein zweites Mal verlassen könnte.
Er drehte sich im Schlaf um und legte seinen schweren, muskulösen Arm über ihren Bauch, sodass sie ihm nicht entkommen konnte.
Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie die Last seines Arms in panische Angst versetzt hätte. Sobald sie sich in irgendeiner Weise beengt fühlte, war sie von den Erinnerungen ihrer Entführung nur so dahingerafft worden. Doch diese Zeiten waren vorbei. Caleb hatte sie geheilt und ihre Albträume mit der stillen Macht seiner Anwesenheit vertrieben.
Gott, wie würde sie das vermissen!
Lana streichelte ihm mit den Fingerspitzen über den Arm, während sie so viel von ihm in sich aufnahm, wie sie nur konnte. Sie hatte keine Ahnung, ob sie stark genug wäre, um erneut ohne ihn zu leben, doch ihr blieb nichts anderes übrig.
Caleb stieà einen schläfrig zufriedenen Seufzer aus und schob ihren Körper unter sich, um ihre Beine mit geübter Leichtigkeit auseinanderzudrängen. Eine Welle der Erregung jagte durch ihren Körper, als sie sein Gewicht auf sich spürte, während die Spitze seines Glieds gegen ihre Ãffnung stieÃ.
Sie war bereit für ihn â feucht und entspannt. Ihr Körper sehnte sich danach, ein letztes Mal von ihm ausgefüllt zu werden. Lana hob ihm ihre Hüften entgegen und nahm ihn in einem langen, feuchten Stoà in sich auf.
Calebs Seufzer klang überrascht, so als hätte er nicht damit gerechnet, dass irgendetwas passieren würde. Seine Augen waren halb geschlossen â schläfrig und extrem sexy. »Lana.«
Sie schlang ihre Beine um seine Taille, damit er noch tiefer in sie eindringen konnte. Das Gefühl, von ihm ausgefüllt und
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