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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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zurückweichen.
    Grauenhaft jaulende Laute von purer Angst drangen aus ihrer Kehle, und ihr Gesicht war nass vor Tränen.
    Caleb nahm sie mitsamt der Decke in den Arm und versuchte, sie zu wecken. Er rüttelte sie und rief ihren Namen, doch sie war zu tief in ihrem Albtraum versunken, um ihn zu hören. Verzweifelt versuchte er, sie in die Gegenwart zurückzuholen, indem er ihre Hand drückte und sie in seinem Schoß wiegte.
    Irgendetwas musste geholfen haben, denn sie schien sich nach und nach zu beruhigen. Ihr abgerissener Atem normalisierte sich, und sie kuschelte sich an seine Brust. »Caleb.« Ihre Stimme klang erschöpft und rau von all dem Schreien. »Bitte geh nicht.«
    Caleb war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Es klang, als wäre sie immer noch im Halbschlaf. Sie bat ihn zu bleiben, insofern konnte sie nicht bei klarem Verstand sein. Doch ihre Worte waren zu verlockend, um sich ihnen zu widersetzen. Vielleicht hörte er ganz einfach das, was er hören wollte, doch im Moment genügte ihm das.
    Er strich mit den Handflächen über ihre nackten Arme und ihren Rücken, während er sich die Vorstellung erlaubte, sie würde seinen Trost tatsächlich wollen. Sie war noch immer schweißgebadet, und während sie sich weiter entspannte, fühlte Caleb, wie ihre Haut vor Kälte rau wurde. Er wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie sie reagieren würde, wenn sie erwachte. Er bettete sie in die Laken und schob seinen Körper gegen ihren, um sie warm zu halten. Wenn sie wach wäre, würde sie ihm diese Intimität vermutlich verübeln, doch im Schlaf drängte sie sich noch dichter an ihn, um seine Wärme zu suchen. Wenige Minuten später war sie friedlich eingeschlafen.
    Caleb atmete tief durch und hielt Lana fest im Arm. Nachdem sich sein Adrenalinpegel normalisiert hatte, begann sein Körper zu zittern, wie er es seit seinem ersten Einsatz nicht mehr getan hatte, und damals war er nicht einmal alt genug gewesen, um legal Alkohol zu trinken.
    Ihr Kopf ruhte an seinem Kinn, während ihr Atem sanft seinen Hals streifte. Ihre Tränen hatten feuchte, kalte Flecken auf seinem T-Shirt hinterlassen. Der Süßkleegeruch ihrer Haut breitete sich zwischen ihnen aus, und Caleb sog den Duft tief in sich ein, in der Hoffnung, er möge seine geschundenen Nerven ein wenig besänftigen.
    Sie war in Sicherheit. Gepeinigt von Albträumen, die vermutlich durch PTBS hervorgerufen wurden, aber immerhin in Sicherheit.
    Caleb legte eine Hand an ihren Hinterkopf, während er mit der anderen unermüdlich über ihre zarte Wirbelsäule strich. Sie schmiegte sich perfekt an seinen Körper an, und die Form ihrer weichen Kurven unter seinen Händen gab ihm das Gefühl, nach Hause zu kommen. Für den Bruchteil einer Sekunde war Caleb versucht, Lana als eine Frau wahrzunehmen, die süß und sanft in seinen Armen lag. Doch im nächsten Moment zwang er diesen Gedanken brutal nieder und warf sich vor, ein egoistisches Arschloch zu sein.
    Es reichte ihm anscheinend nicht, sie beinahe umgebracht zu haben oder erneut in ihrem Leben aufzukreuzen und sie zu zwingen, ihre qualvolle Vergangenheit noch einmal zu durchleben – er legte auch noch eine fette Portion hemmungsloser, schwanzgesteuerter Lust obendrauf.
    Gott, er benahm sich echt wie der letzte Abschaum.
    Voller Bedauern schloss er die Augen und wünschte sich, jener gigantische Canyon voll hässlicher Erinnerungen, der sie voneinander trennte, würde nicht existieren. Es wäre einfach wundervoll, Lana als eine Frau zu betrachten und nicht als einen Auftrag. Er hätte seine Jeans und sein T-Shirt abgestreift, wäre zu ihr unter die Decke gekrochen, um sie ebenfalls zu entkleiden, und hätte sie dann mit den einfachsten Mitteln gewärmt, die ihm zur Verfügung standen. Wenn ihre übrige Haut ebenso seidig weich war wie ihre Arme, würde sich jede Berührung anfühlen wie purer Sonnenschein. Sein Verlangen, dies herauszufinden, war nahezu unerträglich, doch Caleb riss sich zusammen. Sie verdiente seine Zurückhaltung. Sie verdiente noch viel mehr als Zurückhaltung, doch im Moment war dies das Einzige, was er ihr bieten konnte.
    Ihre Lippen berührten seinen Hals. Calebs Körper verkrampfte sich in einem Anfall von purer animalischer Lust. Seine Jeans wurden unangenehm eng, und das Blut schoss hart pulsierend durch seine Adern. Seine

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