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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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schenkte dem Detective ein Lächeln, das mehr einem Zähnefletschen glich, und senkte bedrohlich die Stimme, sodass sich sein Gegenüber anstrengen musste, um ihn zu verstehen. »Ich werde Lana jetzt ins Krankenhaus bringen, damit sie sich nach ihrer Freundin erkundigen kann. Sie können später mit ihr reden, wenn ihr danach ist. Und wenn nicht, werden Sie eben morgen mit ihr reden.«
    Der Blick des Detectives fiel auf Calebs Erkennungsmarken an seiner nackten Brust, dann auf die Tätowierung an seinem Arm. »Im Dienst?«
    Â»Im Urlaub«, log Caleb.
    Ein kurzes Funkeln in Harts Augen verriet, dass er begriffen hatte. »Sie können gehen, solange keiner von Ihnen die Stadt verlässt. Wir werden die Spurensicherung hier abschließen und Ihnen Bescheid geben, sobald sie das Gebäude wieder betreten dürfen.«
    Â»Vielen Dank«, sagte Lana.
    Caleb hatte das Gefühl, dass ihr Dank ein wenig verfrüht war. Was auch immer dieser Detective Hart sein mochte, er war garantiert nicht dumm. Und er ließ sie gehen, also hatte er vermutlich einen anderen Plan, um an die benötigten Informationen heranzukommen.

6
    Jacob Hart notierte sich den Namen und die Nummer, die er auf Calebs Erkennungsmarke gelesen hatte. Er kannte immer noch genügend Leute bei der Army, die mithilfe dieser Informationen herausfinden konnten, wer dieser Hüne war. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er mit der Schießerei an sich nichts zu tun hatte, doch es verriet ihm zugleich, dass hinter der Sache mehr steckte als ein gewöhnlicher Raubüberfall, der unglücklich verlaufen war.
    Es waren keinerlei Wertgegenstände entwendet worden. Eine kleine Metallkassette mit Wechselgeld stand für jedermann ersichtlich offen herum. Der CD -Player neben der Kaffeemaschine war unversehrt, ebenso wie der MP 3-Player, der auf einem der Schreibtische lag. Der Eindringling hatte lediglich diverse Unterlagen durchwühlt, und das gefiel Jacob ganz und gar nicht.
    Er ging zurück in Lanas Büro, sorgsam darauf bedacht, den anderen Polizisten und Technikern bei der Spurensicherung nicht in die Quere zu kommen. Einer der Männer sägte einen Ausschnitt aus einer Gipskartonwand heraus, um die Einschussstelle zu sichern. Mit etwas Glück wäre sie geeignet für einen ballistischen Vergleich – vorausgesetzt, dass sie etwas zum Vergleichen hatten.
    Jacob warf einen unvoreingenommenen Blick auf den Tatort und ließ die Szene auf sich wirken. Die weißen Zettel bedeckten fast den gesamten Boden. Sie lagen überall verstreut. Auf jedem der beiden Schreibtische befand sich ein Stapel Spiralblöcke.
    Warum lagen diese Blöcke ordentlich auf dem Tisch, während alles andere im Chaos versank? Hatten die beiden Frauen, die hier arbeiteten, sie so liegen lassen?
    Jacob notierte sich die Beobachtung, um später danach zu fragen.
    Â»He, Jacob«, sagte einer der uniformierten Beamten. »Ich hab da was gefunden.«
    Jacob versuchte, nirgendwo draufzutreten, während er den Raum langsam durchquerte. »Was?«
    Sein Kollege hielt einen winzigen Gegenstand aus Metall und Kunststoff in die Höhe. Es sah aus wie ein abgebrochenes Stück Platine oder so was in der Art. Der Gegenstand war hauchdünn, schwarz und nicht größer als die Spitze seines kleinen Fingers. Jacob streifte sich einen Gummihandschuh über und nahm das winzige Ding in die Hand. An der Rückseite stach ein feiner, kurzer Draht heraus; daneben befand sich ein kleines Stück doppelseitiges Klebeband. »Wo hast du das gefunden?«
    Der Polizist deutete auf ein Bild, das über der Kaffeemaschine hing. Es war eines dieser albernen Motivationsposter, die man in jedem zweiten Büro fand. Dieses hier zeigte einen Astronauten, der hoch über der Erde mutterseelenallein im All schwebte. Die Bildunterschrift lautete: »Mut.«
    Â»Auf dem Poster da?«, fragte Jacob.
    Â»Am Rahmen.«
    Wo es kein Mensch bemerkte. Jacob sah sich das winzige Gerät erneut an, und mit einem Mal wusste er, was es war. Eine Wanze.
    Interessant.
    ***
    Lana hasste Krankenhäuser. Sie weckten in ihr das Verlangen, sich zusammenzurollen oder wegzurennen oder sich zu übergeben – oder auch alles gleichzeitig. Der sterile Geruch verätzte ihr die Nase, doch sie verdrängte diese Tatsache. Stacie war umgehend nach ihrer Einlieferung in den OP gebracht worden. Inzwischen waren drei Stunden vergangen, und Lana

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