Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
Vom Netzwerk:
deutlich riskanter als dein letzter Job.«
    Nichts war riskanter, als Bruce gegenüberzutreten, ohne das Geld in den Händen zu halten. »Egal. Ich mach’s.«
    Er konnte geradezu hören, wie der Roboter lächelte. »Braver Junge.«
    ***
    Stacie war blass, doch sie lächelte, als Lana endlich zu ihr ins Zimmer durfte. Die beiden begrüßten sich in einer tränenreichen Umarmung, wobei Lana streng darauf achtete, nicht zu viel Druck auszuüben. Stacies immerzu perfektes Make-up war an einigen Stellen verschmiert, und statt einer makellos gestärkten Bluse trug sie ein schlabberiges Krankenhaushemd.
    Â»Wie fühlst du dich?«, fragte Lana.
    Â»Wie erschossen«, scherzte Stacie. »Aber die Ärzte sagen, ich werd’s überstehen.«
    Â»Hat die Polizei dich belästigt?«
    Â»Nicht besonders. Sie hatten zwar ein paar Fragen, aber ich konnte ihnen nicht viel sagen, daher haben sie ziemlich schnell aufgegeben und mich in Ruhe gelassen.«
    Lana spürte Calebs Gegenwart in ihrem Rücken. »Tut mir leid, dass ich Ihnen ebenfalls ein paar Fragen stellen muss«, schaltete er sich ein, »aber es ist wichtig, dass Sie uns ganz genau erzählen, was Sie gesehen haben.«
    Stacie ließ ihren Kopf zurück auf das Kissen sinken. »Nicht allzu viel. Ich habe die Tür aufgeschlossen, das Licht eingeschaltet, und plötzlich kam dieser Mann hinten aus dem Raum, wo wir das Büromaterial und die Akten aufbewahren. Er richtete seine Waffe auf mich und forderte mich auf, ins Bad zu gehen. Und genau das habe ich getan.«
    Â»Haben Sie sein Gesicht gesehen?«
    Â»Nein, er trug eine Maske. Aber ich konnte um den Mund und die Augen herum genug Haut erkennen, um zu sagen, dass er ungefähr der gleiche Hauttyp war wie Sie, Caleb. Er kam mir recht jung vor. Und seine Augen waren blutunterlaufen, als stände er unter Drogen.«
    Â»Wie jung?«
    Â»Keine Fältchen. Außerdem hatte er so einen … panischen Ausdruck in den Augen, dass ich das Gefühl hatte, er habe solche bewaffneten Raubüberfälle noch nicht oft gemacht. Ich schätze, so Mitte zwanzig, aber ich bin mir nicht sicher.«
    Â»Und was ist dann passiert?«, fragte Caleb.
    Â»Ich bin ins Bad gegangen, wie er es verlangt hat. Dabei hab ich mich rückwärtsbewegt, den Blick fest auf die Waffe gerichtet. Ich schätze, ich war ihm wohl nicht schnell genug, denn er hat mich geschubst. Ich wäre fast hingefallen, also hab ich mich an ihm festgehalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren – ein ziemlich dummer Reflex. In dem Moment ist seine Waffe losgegangen. Ich bin mit dem Kopf gegen das Waschbecken oder Klo geknallt. Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern, bis Lana aufgetaucht ist.« Stacie lächelte sie an. »Die Ärzte sagen, du hast mir das Leben gerettet. Wenn ich noch länger ohne Hilfe dort gelegen hätte, wäre ich verblutet. Vielen Dank!«
    Â»Bedank dich nicht bei mir! Wenn es mich nicht gäbe, wärst du gar nicht erst dort gewesen. Du hättest stattdessen in einem vernünftigen Büro mit ordentlichen Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet.«
    Â»Mach dich nicht lächerlich! Du hast diesen Einbrecher schließlich nicht zu uns eingeladen. Das alles war ganz allein sein Plan.«
    Calebs Stimme war sanft, aber bestimmt. »Erinnern Sie sich sonst noch an irgendetwas? Den Klang seiner Stimme? Seinen Geruch? Seine Worte?«
    Â»Tut mir leid«, erwiderte Stacie. Ihre Augenlider wurden immer schwerer, und sie gähnte. »Ich wünschte, ich wäre eine größere Hilfe. Jetzt wisst ihr, warum die Polizei mich so schnell in Ruhe gelassen hat.«
    Lana konnte sehen, wie Stacies Kräfte schwanden. »Wir gehen jetzt, damit du dich erholen kannst. Kann ich dir vielleicht irgendetwas besorgen?«
    Stacies Augen fielen zu, als könnte sie sie nicht länger offen halten. »Versprich mir nur, dass du die Kinder besuchst und unsere neue Mitarbeiterin begrüßt. Ich weiß, du hast viel um die Ohren, aber ich hab ihnen versprochen, dass ich dich diese Woche vorbeischicke. Lass mich nicht als Lügnerin dastehen.«
    Â»Ich geh hin, versprochen«, sagte Lana.
    Â»Sofort?«
    Â»Sofort.« Es war fast sechs Uhr. Die meisten der Kinder durften wohl bereits zu Hause sein. Das Jugendzentrum schloss um sieben, insofern würde der Besuch nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Danach konnte sie

Weitere Kostenlose Bücher