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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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verkneifen.
    Sein Körper zitterte vor unerfüllter Lust, die ihm durch die Adern rauschte und ihn dazu anstachelte, das zu beenden, was er mit seinem genialen Täuschungsmanöver begonnen hatte. Sein Plan war im Grunde schlicht und einfach gewesen – mit Lana eine Sexszene unter der Dusche nachzustellen, damit das Wasser ihre Unterhaltung verschluckte und nebenbei die Wanzen kurzschloss, die sich möglicherweise an ihrer Kleidung befanden.
    Nicht, dass Lana allzu viel angehabt hätte, lediglich ein winziges T-Shirt und dazu passende Boxershorts, die ihm den Blick auf ihre überaus wohlgeformten Beine freigaben, sodass Caleb die Operationsnarben fast übersah. Darunter trug sie weder einen BH noch einen Slip – nichts als ihre zarte, glühende Haut, die unter seiner Berührung erzitterte.
    Dieser Teil war nicht gespielt gewesen. Genau genommen wirkte keine ihrer Handlungen gespielt, abgesehen vom letzten Akt. Lana wollte ihn, und dieses Wissen zwang ihn geradezu in die Knie. Wäre ihre gemeinsame Vergangenheit nicht so voller Tretminen gewesen, hätte er sich Lana, ohne zu zögern, genommen. Er hätte sie gegen die Fliesen gedrängt und sie ausgefüllt, bis sie beide zu erregt gewesen wären, um sich darum zu scheren, dass das Wasser allmählich kalt wurde. Er hätte ihr jene Art von Befriedigung verschafft, die allen Schmerz auslöschte oder zumindest die Erinnerung daran betäubte. Als sie ihr T-Shirt ausgezogen hatte, um ihre süßen, rosigen Brüste zu entblößen, hätte er um ein Haar die Beherrschung verloren. Er war immer noch kurz davor, und wenn er ihr jetzt dabei zusähe, wie sie aus der Dusche stieg, wäre er geliefert.
    Spontan steckte er den Kopf unter die Brause und sorgte dafür, dass er genug Wasser in die Augen bekam, um vorübergehend zu erblinden. Kurz darauf hörte er, wie sie sagte: »Hier ist ein Handtuch.«
    Caleb stellte das Wasser ab. Lana hatte sich inzwischen in ein dickes Badelaken gehüllt. Einzelne Wassertropfen fielen von ihrem dunklen Haar auf ihre zarten Schultern. Ihre Lippen waren aufgequollen und ihre Augen weit aufgerissen, doch sie hielt ihr Kinn hoch erhoben und zeigte keinerlei Anzeichen von Angst. Caleb bewunderte sie für ihren außergewöhnlichen Mut. Nicht jede Frau wäre in der Lage gewesen, so ruhig dazustehen, obwohl sie gerade erfahren hatte, dass ihre Wohnung verwanzt war.
    Â»Ich zieh mir nur schnell was an. In einer Sekunde bin ich wieder da«, versprach sie ihm.
    Caleb bemühte sich, seine durchnässten Jeans, so gut es ging, abzutrocknen, dann zog er sich das T-Shirt über. Hastig schnappte er sich Lanas Zahnbürste, eine Haarbürste und ein paar Kosmetikartikel, die sie vielleicht brauchen würde. Als er alles beisammenhatte, war Lana bereits vollständig bekleidet und erwartete ihn.
    Ungeduldig winkte sie ihn zu sich heraus. Caleb hoffte nur, dass wer auch immer ihnen gerade zusah, nicht bemerkte, wie sehr ihre Hand zitterte. »Dann mal los!«

11
    Lana saß stumm im Wagen, unfähig zu sprechen. Sie hatte sich vollständig zum Narren gemacht, als sie über Caleb hergefallen war. Wie hatte sie nur so dumm sein können, nicht zu begreifen, dass er ihr etwas vorspielte? Er verkörperte die Rolle des Verführers ebenso mühelos und überzeugend, wie er Miles Gentry, den amoralischen Handlanger, verkörpert hatte.
    Und wieso war sie eigentlich nicht selbst auf den Gedanken gekommen, dass ihre Wohnung möglicherweise verwanzt war?
    Sie fragte sich, wie lange sie wohl schon ohne jede Privatsphäre lebte. Hatte Kara des Nachts ihre Schreie gehört? Hatte sie gesehen, wie sie sich im Bett hin und her wälzte? Hatten ihre Schreie sie erneut zum Lächeln gebracht?
    Lana schob die Fragen vehement beiseite, ehe ihr davon übel werden konnte. Sie würde nie wieder nach Hause zurückkehren können. Sie hatte kein Zuhause mehr.
    Caleb kritzelte etwas auf einen Notizblock und reichte es ihr, während sie langsam vom Parkplatz rollten.
    Sag nichts! Deine Kleidung könnte verwanzt sein.
    Lana spürte, wie sich ihr Nacken versteifte und ihr Kopfschmerzen bereitete. Würde dieser Albtraum eigentlich nie ein Ende nehmen? Musste sie ihr Leben erst aufgeben und untertauchen, um sich endlich frei zu fühlen? Und wenn dies der Preis für ihre Freiheit wäre, war sie wirklich bereit, ihn zu zahlen?
    Lana hatte lange genug darüber

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