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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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aus selbstloser Wärme und ausdauernder Stärke – und er konnte nicht anders, als sie zu lieben.
    Es war der größte Fehler seines Lebens, doch es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Er hatte sich in eine Frau verliebt, die seine Liebe niemals würde erwidern können.
    ***
    Lana ließ sich das heiße Wasser auf den Kopf prasseln und versuchte, möglichst nicht an den Moment zu denken, als sie das letzte Mal unter dieser Dusche gestanden hatte. Mit Caleb.
    Der Versuch, nicht daran zu denken, ließ sie erwartungsgemäß nur noch intensiver daran denken, bis sich ihr gesamter Körper vor Sehnsucht verzehrte und ihre Bewegungen vor Verlangen erstarrten. Verdammt, was hätte sie nicht dafür gegeben, eine abnehmbare Massagebrause zu besitzen! Sie hätte das Problem selbst in die Hand genommen und wäre mit einem Lächeln zu Bett gegangen. Stattdessen stand sie einfach nur da und sehnte sich nach etwas, das sie sich selbst nicht zugestand.
    Caleb.
    Seine Gegenwart war nicht mehr unerträglich schmerzhaft, wenn sie sich umdrehte und unerwartet vor ihm stand. Sie hatte sich an seine beiläufigen Berührungen gewöhnt, wenn er ihr eine Hand auf die Schulter legte, eine Strähne hinters Ohr strich oder seine Finger mit ihren verschränkte. Sie hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war. Monatelang war ihr jede noch so flüchtige Berührung unangenehm gewesen – abgesehen von denen der Kinder. Caleb hatte sich unter ihre Deckung geschlichen, als sie einen Moment lang nicht aufgepasst hatte, und dort war er geblieben. Und nun wollte sie ihn. Es half nichts, diese Tatsache noch länger zu leugnen – es kostete sie nur unnötig Kraft.
    Blieb nur die Frage, was sie jetzt tun sollte? War es sinnvoll, sich einem Mann hinzugeben, der sie schon bald wieder verlassen würde? Hatte sie die Stärke, seiner außerordentlichen Anziehungskraft zu widerstehen?
    Lana stellte das Wasser ein wenig heißer. Angeblich war eine kalte Dusche das beste Mittel gegen unerfüllte Lust, aber sie war keine Masochistin, und kein Wasser der Welt, ob kalt oder warm, würde ihren Durst nach wahrer Befriedigung stillen können.
    Â»Da drinnen alles in Ordnung?«, hörte sie Calebs tiefe Stimme von der anderen Seite der Tür.
    Lanas Körper erhitzte sich bei dem Klang seiner Stimme, und sie dachte kurz darüber nach, ihn hereinzubitten. Um genau dort weiterzumachen, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten.
    Â»Bin gleich fertig.« Sie stellte das Wasser ab und ließ ihre Haare einen Moment lang abtropfen. Sie musste jede Sekunde nutzen, um ihre Abwehr wieder aufzubauen. Ein Mann wie Caleb besaß eine machtvolle Angriffstechnik, der man nur schwer widerstehen konnte. Letztendlich konnte sie nur weiterkämpfen und darauf hoffen, dass Caleb verschwinden würde, bevor sie kapitulierte.

17
    Es war dunkel. Sie spürte, wie der Albtraum begann, doch sie konnte ihn nicht aufhalten. Erst kam die Angst, dann der Schmerz, dann die Angst vor weiterem Schmerz. Ein endloser, gieriger Teufelskreis, der an ihrem Verstand zehrte, bis sie verzweifelt um Gnade winselte.
    Doch dann war er plötzlich da, umfangen von einem strahlenden Licht, das seine Züge in tiefe Schatten tauchte und seinen Kopf mit einem Heiligenschein umgab. Er schloss sie in seine starken Arme, und sie wusste, sie war in Sicherheit.
    Oder zumindest glaubte sie das.
    Der Traum veränderte sich und ließ die Situation erneut umschlagen. Der Mann mit dem Rohr war tot. Caleb hatte ihn getötet, doch er hatte sie nicht alle erwischt. Vier von ihnen waren entkommen, um Lana weiterhin zu quälen. Das Ganze würde niemals enden. Die Angst. Der Schmerz. Es würde niemals enden. Sie war gefangen. Hilflos. Alles geriet außer Kontrolle. Außer Kontrolle.
    ***
    Die Schreie strapazierten ihre Kehle, bis sie atemlos nach Luft schnappte. Caleb versuchte, sie wach zu rütteln, doch sie schien in ihrem Albtraum gefangen. Jede Lampe in ihrem Schlafzimmer brannte, und er fragte sich, wie sie überhaupt hatte einschlafen können, geschweige denn weiterschlafen, während er sie schüttelte und ihren Namen rief.
    Dann erinnerte er sich an die Schlaftabletten. Wenn Lana die Tabletten nahm, hatte sie Mühe aufzuwachen.
    Caleb nahm ihren sich windenden Körper in seine Arme und zog ihn fest an sich. Er flüsterte ihr sanfte Worte ins Haar und streichelte beruhigend über ihr

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