Die Launen des Teufels
übertönt.
»Ich habe gelogen«, flüsterte Bertram rau und versank erneut in einem Kuss. »Ich kann nicht warten.«
Die Heiserkeit in seiner Stimme schickte Anabel einen prickelnden Schauer über den Rücken, und als seine Hand sich vorsichtig um ihre verhärtete Brust legte, zog sie zischend die Luft durch die Zähne. »Nein«, hauchte sie ohne Überzeugung und bog sich seiner Liebkosung entgegen, die in heißen Küssen ihre Kehle entlang wanderte, bis sie die lockende Zartheit ihres Dekolletés erreicht hatte. »Sünde«, murmelte sie erstickt und ließ es geschehen, dass er die Hände unter ihr Becken schob und sie mit einem Ruck vom Boden aufhob, um sie behutsam auf der weichen Matratze abzusetzen. Während ihr Verstand immer lauter gegen das protestierte, was soeben geschah, zerschmetterte die alles auslöschende Gewalt ihrer Gefühle die Einwände wie Glas und ließ sie regungslos verharren, als Bertram sich an der Schnürung ihres Gewandes zu schaffen machte. Wie anders sich seine Hände auf ihrem vor Verlangen brennenden Körper anfühlten! Und wie ungewohnt die Empfindungen, mit denen ihr Innerstes auf den Anblick seiner sich unter dem Hemdrock abzeichnenden Erregung reagierte! Eine Welle der Lust durchlief sie mit einem krampfartigen Zittern. Sichtlich besorgt, den feinen Stoff des Kleides nicht zu beschädigen, zog Bertram erschrocken die Hände zurück, als einer der Säume ein Knacken von sich gab, und bat mit einem verzweifelten Blick um Hilfe. Mit wenigen geübten Handgriffen befreite Anabel sich von dem störenden Stoff, und als auch er kurz darauf völlig unbekleidet vor ihr stand, schnürte ihr die Begierde die Kehle zu. Wie schön er war! Anders als bei Franciscus, dessen Körper über und über mit drahtigem Haar bedeckt war, schimmerte Bertrams glatte Haut im Schein des Feuers beinahe golden. Und wohingegen die Glieder des Abtes grobschlächtig und massig wirkten, besaß Bertram die geschmeidige Schlankheit einer Wildkatze.
Dem unbeschreiblichen Drang folgend, sich durch seine unschuldige Berührung zu säubern, ergriff sie seine Hand und legte sie zurück auf ihre Brust, die augenblicklich auf den Reiz reagierte. Ein Stich der Lust ließ ihre Bauchdecke erzittern, als Bertram sich neben sie legte und forschend begann, ihre Vorderseite zu erkunden. Zärtlich und unendlich sanft strichen seine Fingerkuppen das Tal zwischen ihren Brüsten entlang zu ihrem Bauchnabel, bevor sie sich behutsam in das Nest blonder Locken stahlen, wo sie neckend ihre empfindlichste Stelle umschlichen. Das ungeahnte Wonnegefühl entlockte ihr ein leises Stöhnen, das Bertram dazu veranlasste, zu dem Punkt zurückzukehren, der diese Auswirkung auf sie hatte. Vorsichtig ertastete er die Geheimnisse ihres Geschlechts, und als er nach einigem Suchen mit dem Finger in sie fuhr, biss sie sich mit einem Wimmern auf die Lippe. Wie vollkommen anders als der entehrende Akt mit dem Abt dieses wundervolle Spiel war! Erneut stieß sie einen unterdrückten Laut der Begierde aus und grub die Hand in Bertrams Schopf. Während sie sich unter den gierigen, lusttrunkenen Blicken des Mannes, der ihre Ehre gestohlen hatte, verachtenswert und schmutzig gefühlt hatte, gab die Ehrfurcht in Bertrams glänzenden Augen ihr das Gefühl, etwas Kostbares und Besonderes zu sein. Unter trockenen Küssen folgte er dem Pfad, den seine Fingerkuppen vorgezeichnet hatten, und die Zärtlichkeit und Sanftheit, mit denen er ihren Körper liebkoste, löschten all den Schmerz und die Demütigungen aus, als hätten sie niemals existiert. Als sie schließlich vermeinte, das Verlangen nicht mehr auszuhalten, suchte Bertram heftig atmend ihren Blick. »Wenn ich aufhören soll, musst du es jetzt sagen.« Die Rauheit seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass auch er weit über den Punkt hinaus erregt war, an dem sie das Liebesspiel hätten abbrechen können.
»Nein«, keuchte Anabel und schloss die Augen, als er kurz darauf behutsam und vorsichtig in sie eindrang. Wohingegen dies bisher der Moment gewesen war, in dem sie sich an einen entlegenen Ort in ihrer Fantasie zurückgezogen hatte, ließ sie die Lust, die sie bei Bertrams rhythmischen Bewegungen durchströmte, das Becken heben. Mit jedem Stoß baute sich das glühende Gefühl weiter auf, bis es schließlich in einem Höhepunkt gipfelte, der sich in abgehackten Schreien Luft machte. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper, und als sich kurz darauf Bertram mit einem heiseren Stöhnen in sie ergoss, zog
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