Die Launen des Todes
nötige Entweichgeschwindigkeit zu erreichen. Außerdem fragte sie sich, da sie zu den Bullen gehörte, die an mehrere Dinge gleichzeitig denken konnten, ob sie noch die zerbrochene Vase mit der Asche von Pomonas Zwillingsbruder erwähnen sollte. Hat hatte ihr gegenüber davon gesprochen, und vielleicht hatte ihre Reaktion – sie hatte die Augenbrauen hochgezogen – ihn davon abgehalten, sie in der Version, die er sowohl Wield als auch Dalziel auftischte, wegzulassen. War vielleicht ganz gut so. Ihr schauderte, wenn sie nur daran dachte, was der Dicke daraus gemacht hätte. Die Frage, die sie für sich zu beantworten hatte, aber lautete: War es relevant? Und ergab sich irgendein dienstlicher Vorteil für sie, wenn sie es erwähnte?
Die Antwort darauf war im Moment, soweit sie sehen konnte, nein.
»Bin gerade am Gehen, Sir«, sagte sie. Und ging.
»So, Wieldy, und was hältst du davon?«
Der Sergeant zuckte mit den Schultern. »Kann alles oder nichts sein, Sir.«
»Aye, alles oder nichts«, sagte Dalziel nachdenklich. »Ich werde mal mit Penn ein Wörtchen reden. Und du hast ein Auge auf Bowler, okay? Der Kerl bereitet mir noch Verdauungsstörungen. Am besten nehme ich noch ein Pint.«
Wield verstand den Wink und erhob sich. Als er zurückkehrte, verzehrte der Dicke seine Pastete.
»Schön zu sehen, dass Ihnen das Mittagessen mit dem Chief nicht den Appetit verdorben hat, Sir«, sagte er.
»Nimm dich in Acht! Sarkasmus ertrage ich nur von Burschen, die einen Titel vorangestellt haben, die können nicht anders. Aber Sergeants sollten so klar und schlicht reden, wie sie aussehen.«
Wield kam es wie das Stichwort vor, auf das er gewartet hatte, also erzählte er von dem Tipp zum Überfall auf den Praesidium-Geldtransporter.
»Ein wenig vage. Keine Namen? Zeit? Einzelheiten?«
»Nein, Sir.«
»Die Quelle ist vertrauenswürdig?«
»Schwer zu sagen, Sir. Es ist das erste Mal.«
»Aye, aber deinem Urteil nach?«
Wield überlegte. »Glaube nicht, dass sie mich absichtlich in die Irre führen wollen, aber das heißt nicht, dass sie nicht einfach eine Show abziehen, um mich zu beeindrucken.«
»Und wie viel kostet uns dieser armselige Fingerzeig?«, fragte Dalziel.
»Nichts. Die kommen nur ihrer staatsbürgerlichen Pflicht nach.«
»Ach ja? Das erlebt man heutzutage nicht mehr oft. Du schaffst dir doch keinen Fanclub an, Wieldy?«, sagte Dalziel und feuerte einen seiner durchdringenden Blicke auf ihn ab, die zu jenen Geschossen gehörten, gegen die sich Wield trotz seiner undurchdringlichen Gesichtszüge nicht gewappnet fühlte.
»Ergab sich zufällig im Gespräch«, sagte er.
»Kommt mir ein wenig verdammt zufällig vor. Nicht vor Freitag, was? Dann hast du ja noch Zeit, um dafür zu sorgen, dass deinem neuen Kumpel ein wenig Fleisch auf die Rippen wächst. Bei Gott, diese Pastete ist gut! Jack muss seinen Barbier gewechselt haben. Du isst nichts, Wieldy?«
»Nein, Sir. Ich hab noch was zu tun. Wir sehen uns in der Dienststelle.«
Er erhob sich, wollte zur Tür, als diese aufging und Pascoe hereinkam.
»Mein Gott«, sagte Dalziel. »Was ist denn mit dir los? Du siehst aus wie eine Henne, die von einem Strauß gevögelt wurde und jetzt spürt, dass das Ei gleich kommt. Und warum bist du nicht im Gericht?«
»Auf morgen verschoben. Belchamber behauptet, sein Klient sei krank. Hat wohl diese Kung Flu erwischt.«
»Einen Scheiß hat er! Und der Kadi hat’s ihm abgekauft?«
»Belchamber legte ein ärztliches Attest vor. Aber um dem Richter nicht unrecht zu tun, er meinte, ›in Ordnung, Mittwoch, gleiche Zeit, aber passen Sie auf, Mr. Belchamber, wenn Ihr Klient immer noch krank ist, werden wir in seiner Abwesenheit fortfahren.‹ Worauf salbungsvolles Einverständnis und ein entschuldigender Seitenblick in meine Richtung folgten. Der Dreckskerl hat was an sich … ich brauch was zu trinken.«
»Ich nehm auch noch eins. Ein Mann sollte nicht allein trinken.«
Der Dicke sah Pascoe nach, der zur Theke ging, dann sagte er: »Kommt nicht oft vor, dass jemand Pete so unter die Haut geht, es sei denn, er heißt Roote. Was meinst du, Wieldy? Hat dieser Schleimscheißer Belchamber irgendwas vor?«
»Keine Ahnung, Sir.«
»Warum nicht? Gehört doch zu eurer Fraktion, oder?«
»Sie meinen, er sei schwul?«, sagte Wield ungerührt. »Würde mich nicht überraschen, aber das heißt nicht, dass wir uns in türkischen Bädern treffen und Vertraulichkeiten austauschen. Wie steht’s denn mit Ihnen im Gents,
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